Warum finden Typen es so schlimm etwas mit einer Transfrau zu haben?

7 Antworten

Hallo Shadow657,

es entsteht für mich immer wieder Eindruck, dass genau das was man "zwischen den Beinen" hat, für sehr viele Menschen das Bedeutenste überhaupt ist.

Nachvollziehbar ist das mit der menschlichen Archaik, wo doch die Fortpflanzung als größtes Bedürfnis die Art erhält und optimiert.

So können wir auch ein Stück weit nachvollziehen, wenn Menschen auf das biologische Geschlecht wie einer Neigung der Geschlechter, die sich biologisch miteinander fortpflanzen können, legen.

Alles, was davon abweicht, wäre dann eher "sonderbar" und für die Fortpflanzung nicht "nutzbar" - da erlaube mir etwas schwerere Worte.

Heute ist jedoch eine Emanzipation von dieser Archaik zu beobachten: zum einen in Sexualität nicht nur zum Zweck der Fortpflanzung, zum anderen auch eine eigene Wahrnehmung von einem selbst, die von einem eigenen genetisch bedingt festen biologischen Geschlecht abweichen mag.

So mag ich Deine Vorstellung auch nachvollziehen. Es wäre nicht schlimm, wenn Du biologisch als Mann auf die Welt gekommen wärst. Es wäre vielleicht manches anders.

Schlimm finde ich aber dieses sogenannte "Outing", wo man sich einer Abweichung gegenüber dem archaisch sehr Bedeutenden anderen Menschen gegenüber "rechtfertigen" würde oder auch sollte. Das halte ich für ein Relikt aus der Zeit, in der diese Emanzipation noch im Gange ist - und es wird, wenn sich dieser Freiraum einer geschlechtlichen Identifikation ggf. auch mit körperlicher Anpassung sowie verschiedenen Neigungen etabliert, sich auch verlieren.

Wenn jemand sage, es ginge gegen eine "Ehre", mag das - und da erlaube mir wieder schwerere Worte - eine Ausrede gegenüber dieser Archaik sein - oder es stehen einfach eigene Bedürfnisse im Sinne dieser Archaik im Vordergrund, was dann auch ungern offen ausgesprochen würde.

So könnte jemand einfach sagen, sie der er "bräuchte" weibliche oder männliche Geschlechtsmerkmale für eigene Bedürfnisse. Es könnte aber auch jemand die Attitude haben, dass ihr oder ihm das egal sei und es nur auf den Menschen selbst ankäme - ohne darüber Worte zu verlieren.

Ich denke, wie sind dem allem gegenüber ein Stück weit erhaben und dürfen umso mehr Freiraum für uns in Anspruch nehmen, ohne dass irgendjemandem etwas genommen würde. Wenn, dann nehmen sich viele Menschen nur eigene Freiräume unter Missachtung anderer oder auch auf Kosten oder auch noch Schaden derer.

Mit vielen lieben und Österlichen Grüßen, Dir ein frohes und gesegnetes Osterfest,
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – langjährige Lebenserfahrung und persönliche Anschauung

Und Sie verstehen nicht warum jemand heterosexuelles schockiert ist, wenn man ihm sagt man habe ihn bewusst getäuscht und eigentlich sei man das gleiche Geschlecht? Derjenige hat dann seine Zeit unnötig verschwendet und aufgrund der Täuschung ein Interesse am gleichen Geschlecht gehabt, was psychisch ein Schlag in den Magen ist. Wie soll er also nicht schockiert sein?

"finden das die meisten noch immer so schlimm und können das nicht genau begründen."

Weil jene kein Interesse am gleichen Geschlecht haben, so ist Sexualität eben. Sexualität muss man nicht begründen können. Genausowenig muss eine Lesbe begründen warum sie nicht von einem Mann geschwängert werden will.

"Weil das einfach „gegen die Ehre geht“ hat mir mal einer erklärt."

Jemanden zu täuschen und zu seinen Gunsten auszunutzen geht grundsätzlich gegen die Ehre.

"Aber ist es wirklich so wichtig was die Person bei der Geburt zwischen den Beinen hatte,"

Nicht das zwischen den Beinen, sondern das Geschlecht ist wichtig. Jenes wird zwar meist anhand der Geschlechtsorgane bestimmt, jedoch geht es mit Chromosomenanalyse präziser.

"Denn als Transperson stelle ich es mir ziemlich scheiße vor das immer vorher sagen zu müssen und dann mit Ablehnung zu rechnen,..."

Da kann man nichts machen. Alternativ lässt man die Operationen/Behandlung sein und datet entsprechend schwule Männer, dann dürfte es leichter sein. Schwule und Bisexuelle müssen auch mit Ablehnung rechnen, wenn sie das gleiche Geschlecht versuchen zu verführen, da die meisten nun einmal heterosexuell sind. Sogar als Hetero muss man mit Ablehnung rechnen, wenn man zum Partner nicht passt.

"...deswegen hab ich auch von einer youtuberin die selbst Trans ist mal gehört das sie es einfach nicht sagt,...

Radikale Youtuber gibt es wie Sand am Meer. Am Ende wird aber der Zuschauer darunter leiden die Folgen auszubaden und nicht der YTer, der behauptet es so zu machen.

"den die Typen geht das gar nichts an den sie sei ja auch wirklich eine Frau und was da mal früher war sei irrelevant."

Das typische Märchen. Wenn Flacherdler erzählen die Erde sei eine flache Scheibe, glauben Sie das auch? Wieso dann ausgerechnet hier? Die Typen sind heterosexuell, die haben kein Interesse am gleichen Geschlecht, entsprechend ist das Geschlecht des Gegenübers relevant. Auch war es nicht früher, sondern ist immer noch, da Geschlecht nicht änderbar ist und nicht einmal der Penis entfernt wird, sondern nur beschädigt und nach innen verlegt. Und eine Person weiblichen Geschlechts sind jene auch nicht.

"Wie sieht ihr das ganze Thema? Muss man das vorher ansprechen oder wieso graust es so viele Typen davor bzw. ist sowas dann ein ausschlusskriterium und wenn ja, wieso?"

Es ist sinnvoll dies vorher zu erwähnen um dem Gegenüber als auch sich selbst Zeit und Mühe zu sparen. Ebenso sollte man verstehen das man seiner Sexualität nicht zuwider handeln möchte und Ehrlichkeit für eine Beziehung auch wichtig ist. Das gleiche Geschlecht ist ein Ausschlusskriterium bei Heteros, das trans sein nicht direkt. Vermutlich würden viele aber auch jenes ausschließen, da dies oft weiterführende Probleme bedeutet.

Woher ich das weiß:Recherche

Viele Hetero-Typen (mich eingeschlossen) ekeln sich halt vor gleichgeschlechtlichem Sex. Wenn der Transhintergrund im Nachhinein bekannt wird, setzten Zweifel und Ekel ein…. Gerade weil man getäuscht wurde

Es muss dich nicht kümmern, was andere denken. Wenn es für euch gut ist, ist es gut!

ich glaube nicht das sie es ansich schlimm finden sondern eher eine frau daten wollen, die biologisch auch eine ist

und ich finde das ehrlich gesagt auch ganz legitim zu sagen, es darf nur nicht ausfallend und verletzend sein