Werden Zeugen Jehovas von ihrer Organisation geschult an fremde Personen Briefe zu schreiben?

4 Antworten

Hallo Moronia,

um es vorweg zu sagen: Zeugen Jehovas werden nicht speziell darin geschult, Briefe an fremde Personen zu schreiben. Du weißt selbst, dass wir nicht durch das Schreiben von Briefen andere auf die Bibel aufmerksam machen, sondern indem wir Menschen zu Hause besuchen oder auf öffentlichen Plätzen anzutreffen sind.

Einige unter uns, die entweder zu krank oder zu schwach sind, das Haus zu verlassen, schreiben z.B. auf Beerdigungsanzeigen hin Briefe, um die Trauernden anhand der Bibel zu trösten.

Es mag natürlich für den einen oder anderen befremdlich sein, einen persönlichen, handgeschriebenen Brief von jemandem zu erhalten, den er nicht kennt. Wie die Frau in dem Zeitungsbericht, den Du erwähnst, mag er sich sogar darüber aufregen.

Doch habe ich von vielen Erfahrungen gehört, die zeigten, dass solche Briefe durchaus sehr geschätzt wurden! Oftmals erhalten die Verfasser der Briefe Dankesschreiben oder Telefonanrufe, in denen der Betreffende seine Wertschätzung zum Ausdruck bringt.

Mancher mag sich fragen, warum Zeugen Jehovas überhaupt einen solchen Aufwand betreiben! Geht es nicht zu weit, andere mit den eigenen Glaubensvorstellungen zu "belästigen"? Nun, dass wir mit anderen über die Bibel sprechen hat einen ganz einfachen biblischen Grund! Jesus gab kurz vor seiner Himmelfahrt seinen Jüngern den für sie wichtigsten Auftrag:

"Darum geht und macht Menschen aus allen Völkern zu meinen Jüngern, tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes, und lehrt sie, sich an alles zu halten, was ich euch aufgetragen habe" (Matthäus 28:19,20 NW 2013).

Wir nehmen diesen Auftrag noch immer ernst und kommen ihm nach. Außerdem ist es die Liebe zu unseren Mitmenschen, die uns zu Eifer und Ausdauer antreibt. Dennoch respektieren wir es, wenn sich jemand nicht mit uns unterhalten will und keine Besuche mehr wünscht. Auch wenn uns das nachgesagt wird, liegt es uns doch sehr fern, irgendwie aufdringlich zu erscheinen.

Natürlich kommt es vor, dass der eine oder andere von uns länger an einer Tür verweilt, als es der Wohnungsinhaber wünscht. Dem liegt jedoch keine schlechte Absicht zugrunde, sondern geschieht eher aufgrund mangelnder Wachsamkeit. Wenn uns jemand darauf aufmerksam macht, entschuldigen wir uns selbstverständlich dafür!

LG Philipp


Moronia 
Fragesteller
 16.02.2019, 14:22
Einige unter uns, die entweder zu krank oder zu schwach sind, das Haus zu verlassen, schreiben z.B. auf Beerdigungsanzeigen hin Briefe, um die Trauernden anhand der Bibel zu trösten.

Es gibt in einem anderen Fall einen Fernsehbericht darüber. Das war in der Schweiz. Das Fernsehteam ging daraufhin zu der besagten ZJ, die in dem Brief ihre Privatadresse hinterlassen hat. Sie mache keinen gebrechlichen Eindruck. Es scheint demnach so zu sein, dass von dieser Möglichkeit vielmehr auch andere ZJ gebrauch machen, weil sie sich davon mehr Erfolg versprechen. Trauernde sind nunmal für solche Themen wie Auferstehung etc. empfänglicher.

Nun, dass wir mit anderen über die Bibel sprechen hat einen ganz einfachen biblischen Grund! Jesus gab kurz vor seiner Himmelfahrt seinen Jüngern den für sie wichtigsten Auftrag:
"Darum geht und macht Menschen aus allen Völkern zu meinen Jüngern, tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes, und lehrt sie, sich an alles zu halten, was ich euch aufgetragen habe" (Matthäus 28:19,20 NW 2013 ).

Diesem Auftrag fühlen sich an andere Christen verpflichtet, sind jedoch nicht so aufdringlich wie die ZJ.

Zudem taufen die ZJ weder im Namen des V + S+ HG und und lehren nicht "alles zu halten, was ich euch aufgetragen habe", sondern mischen die Botschaft der Bibel mit ZJ-Sonderlehren.

um es vorweg zu sagen: Zeugen Jehovas werden nicht speziell darin geschult, Briefe an fremde Personen zu schreiben.

Und warum ist das dann ein Bestandteil der Schulung im März? Ich werde es mir ansehen und werde dann selbst hören, ob das wirklich nur für Alte und Kranke gedacht ist.

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Philipp59  17.02.2019, 07:13
@Moronia

Hallo Moronia,

ich wollte durch das, was ich in meinem Kommentar schrieb, nicht den Eindruck entstehen lassen, als ob wir extra darauf getrimmt würden, Briefe zu schreiben, sozusagen als eine neue Methode des Predigens. Es steht nach wie vor unser Dienst von Haus-zu-Haus im Vordergrund und wird als die wichtigste Möglichkeit gesehen, anderen die gute Botschaft der Bibel zu überbringen.

Ich erwähnte deswegen nur gebrechliche Personen, die Briefe schreiben, weil das eben meistens diejenigen sind, die von dieser Möglichkeit Gebrauch machen.

Es stimmt allerdings, dass auch einige unter uns, die keine körperlichen Einschränkungen haben, Briefe schreiben. Hierbei geht es jedoch um bestimmte Zielgruppen, wie z.B. um Menschen, die wir auf normalem Weg nicht oder sehr schlecht erreichen können oder um Verwandte und Bekannte. Sorry, das ich das nicht erwähnt hatte!

In dem von Dir angeführten Arbeitsheft vom März 2019 heißt es dazu: "Briefe sind eine gute Möglichkeit, Verwandten und Bekannten oder jemandem, den man nicht so gut erreicht, von der biblischen Wahrheit zu erzählen. Jemand hat vielleicht Interesse gezeigt, ist aber nicht so leicht zu Hause anzutreffen. Andere wohnen sehr abgelegen oder in schwer zugänglichen Wohnanlagen."

Der Eindruck, wie seinen "aufdringlich" entsteht offenbar dadurch, dass wir immer wieder an den Türen der Menschen vorsprechen. Wie bereits erwähnt, ist es ganz und gar nicht unsere Absicht irgendwie aufdringlich zu erscheinen.

Dennoch liegen uns die Menschen sehr am Herzen, und das ist eben der Grund, warum wir an den Türen nicht nur einmal erscheinen. Wenn uns jedoch jemand ausdrücklich sagt, dass er keine Besuche mehr wünscht, notieren wird das und respektieren künftig seinen Wunsch.

Zu Deinem Vorwurf, wir taufen nicht im "Namen des Vater, und des Sohnes und des heiligen Geistes" möchte ich sagen, dass wir die Anweisung Jesu nicht als eine Taufformel verstehen, die in Verbindung mit der Taufe aufgesagt werden muss. Jemand, der sich bei uns taufen lässt, weiß genau um die Bedeutung, die Gott, Jesus und auch der heilige Geist bei seiner Hingabe an Gott spielen Insofern wird er dann auch "in deren Namen" getauft!

LG Philipp

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Davon kannst du ausgehen, Lieb, denn ihr Glaube erlegt ihnen ständige Missionierung auf.

Mir ging es genauso, nachdem eine Woche zuvor di4 Todesanzeige meiner Mutter in der Zeitung war.

Da schrieb mich eine mir völlig unbekannte Frau an...

Naja, man muss offensichtlich neue Schäfchen auf die sanfte Tour ran ziehen, lG.


stefanbluemchen  15.02.2019, 22:50

Wir gehen immer sanft mit unseren Mitmenschen um,anders als die katholische Kirche wärend der Inquisition.

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lindakeim  16.02.2019, 10:09
@stefanbluemchen

Beruhigend : Ein Gespräch mit Stefan ist auf jeden Fall angenehmer als im Kerker gefoltert zu werden :)

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Germaghribiya  16.02.2019, 07:49

Wie das denn? In einer Anzeige steht zwar der Name, aber doch keine Adresse.

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hallo Moronia,

ich denke, dass kann man nicht pauschal bejahen oder ablehnen. Es kommt auf verschiedene Punkte an, die bei einer Bewertung eines Briefes einer bisher unbekannten Person als sympathisch positiv oder negativ eine Rolle spielen.

Wenn der Brief z.B. eine ehrlich klingende Beileidsbekundung beinhält, fände ich den Brief eher positiv, auch wenn ich den Kontakt zum Briefschreiber - warum auch immer - nicht pflegen wollte.

Wie das denn? In einer Anzeige steht zwar der Name, aber doch keine Adresse.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Autodidakt Islam seit 2010 und Online-Studiengang Tauhid

Aberachtsam  16.02.2019, 10:16

Das gleiche dachte ich auch. Wenn manche Leute die volle Adresse eindrucken lassen, signalisieren sie doch, daß Beileidbekundungen oder Geldgeschenke erwünscht sind. Ansonsten gibt man nur den Ort an, aus Sicherheitsgründen

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lindakeim  16.02.2019, 10:18

Kein Aufwand : Man gibt den Vor und Nachnamen in eine Suchmaschine und hat meistens die Anschrift. Probiers aus !

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Moronia 
Fragesteller
 16.02.2019, 13:56

Die Adresse kann man auch ausfindig machen, (elektronisches) TB. In einigen Fällen wird jedoch auch die Anschrift des Verstorbenen angeführt. In der Pfarrnachrichten ist das z.B. immer üblich. Das kann man dann im Schaukasten vor den Kirchen sehen.

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