Werden Studierende Probleme bekommen wenn sie erst spät ins Berufsleben starten?

2 Antworten

Erst einmal nicht. Wir leben in einer Zeit, in der Arbeitgeber händeringend nach Fachkräften suchen, sodass die Frage, ob ein potentieller Arbeitsleister, auf den die Stellenbeschreibung passt, nun 25 oder 30 Jahre alt ist, eine niedrige Priorität hat. Das ist anders als noch in der Generation unserer Eltern ("Boomer-Generation"), als beispielsweise eine Lücke im Lebenslauf im Wettbewerb mit vielen anderen Bewerbern ein Argument war, die Bewerbung auszusortieren.

Allerdings muss man sich ein langes Studium leisten können. Ich kenne Menschen, die neun Jahre lang an ihrem Bachelor rumgemacht haben. Geht man davon aus, dass man im entsprechenden Fachbereich mit 40.000 € Jahresgehalt einsteigt und als Student etwa 20.000 € im Jahr kostet, wurden für die Überschreitung der Regelstudienzeit etwa 360.000 € zusätzlich "ausgegeben", bzw. "verpasst".

Hinsichtlich Rente werden sich fehlende Beitragsjahre vielleicht durchaus bemerkbar machen. Allerdings sammelt man mit einem Akademikergehalt dann auch wieder ordentlich Rentenpunkte, sodass es zum Karriereende für ein gewisses Auskommen reichen dürfte, welches nach Punkten gerechnet wohl überdurchschnittlich sein wird. Wir müssen aber auch daran denken, dass sich das Rentensystem möglicherweise nochmal ändert, da sich in den nächsten Jahren zeigen wird, dass es nicht nachhaltig ist.

Ich denke schon, werde deshalb auch privat entsprechend vorsorgen damit ich nicht auf den Staat angewiesen bin. Ich habe G8 gemacht, Bachelor und Master und bin mit 24 ins Berufsleben eingestiegen. Verdiene aber jetzt mit 26 schon doppelt so viel wie die meisten meiner Freunde mit Berufsausbildung. Einen Teil dieser Differenz lege ich als private Altersvorsorge zurück.