Werden die Vertriebenen Menschen aus Ostpreußen/Pommern usw irgendwann entschädigt oder bekommen ihr Land zurück?

17 Antworten

Nein, diese Gebiete wurden endgültig aufgegeben. Die Vertriebene haben damals, als sie nach Deutschland kamen, Starthilfen vom Staat erhalten, und sie wurden -nach Kräften- dabei unterstützt, im Westen ein neues Leben auf zu bauen. 

Die Patentante meines Mannes ist eine Polnische Gräfin, die ein großes Landwirtschaftliches Gut besaß. Sie ist jetzt fast 100 Jahre alt. Gleich nach der Wende ist sie mal nach Ost-Preusen gefahren, und hat tatsächlich noch Menschen angetroffen, die sich an sie erinnern konnten. Sie hat sich noch mal umgeschaut, nur aus Nostalgie, nicht in der Absicht, je eine Entschädigung zu erhalten. 

Das Leben geht weiter, und es ist nicht gut, stets die alte Rechnungen begleichen zu wollen.


HansH41  28.07.2017, 09:44

"Die Vertriebene haben damals, als sie nach Deutschland kamen"

Sorry Schwervelke, wenn ich dich korrigiere:

Die Vertriebenen waren bereits in Deutschland, als sie vertrieben wurden. Sie wurden aus Deutschland vertrieben.

1
Schwervelke  28.07.2017, 10:01
@HansH41

Ja das stimmt. Sie flohen ja innerhalb des Reichs. Ich bezog mich aber auf die jetzt-situation, was natürlich nicht logisch war. 

1
Hamburger02  28.07.2017, 11:24
@HansH41

Als die Vertreibung begann, existierte kein Deutschland mehr. Das Deutsche Reich war zu dem Zeitpunkt bereits untergegangen.

0
Schwervelke  28.07.2017, 11:43
@Hamburger02

Ja, aber Preußen existierte als Freistaat noch bis nach dem Krieg, und Preußen war ein Teil des Deutschen Reichs.

0
Hamburger02  28.07.2017, 15:08
@Schwervelke

Ja eben, war...

Direkt nach dem Krieg war es kein Teil des Deutschen Reiches mehr, denn dieses war bereits untergegangen und es gab nur noch Besatzungszonen.

0
Schwervelke  28.07.2017, 15:24
@Hamburger02

Irgendwie habe ich den Bezug zur Frage verloren, den roten Faden... Es ging ja um die mögliche Entschädigungen, und es ist ja gar nicht relevant, wann der Staat zusammengebrochen ist. Viele sind ja schon über das Haff geflohen, als die Kriegshandlungen noch im vollen Gange waren, andere erst später. Alle haben ihre Besitztümer zurückgelassen. Aber die Zeit ist einfach abgeschlossen, passé.

0
HansH41  28.07.2017, 16:22
@Hamburger02

@Hamburger  Wenn du recht behalten willst, dann musst du auch sagen, dass die Vertriebenen nicht nach Deutschland vertrieben wurden, sondern wohin?

Sie wurden jedenfalls von den glücklicheren Einheimischen nicht mit Willkommenskultur und Gummibärchen begrüßt.

1

"durch das Unrecht das die Polen uns angetan haben [...] diese Schande"

Nur mal zur Orientierung: 5,7 Millionen polnische Zivilisten wurden unter deutscher Besatzung ermordet. Männer, Frauen und Kinder. Das ist es, was hier Schande ist. Der Völkermord mag aus juristischer Sicht die Vertreibung nicht zu Recht machen. Aber vor diesen historischen Fakten wirkt Deine Formulierung derart anmaßend und deplaziert, daß ich mich dafür fremdschäme. Und das sage ich als Nachfahre von Ostpreußen, die nicht nur einen lächerlichen Bauernhof sondern ein Gut mit 197 Hektar, 20 Trakehnern, 30 Schweinen und 100 Rindern verloren haben.

Nein, es gibt keine Entschädigung. Der Drops ist längst gelutscht. Nimm das bitte zur Kenntnis.


mozi32 
Fragesteller
 28.07.2017, 00:46

Entschuldige mal aber bist du blöd? Glaubst du die Polen wären freundlich zu den Deutschen gewesen?? Warum glaubst du mussten die Leute dort das Land verlassen? Du hast wohl noch nie etwas von den Polnischen Vebrechen gegen die Deutsche Bevölkerung gehört wie!? Ach du quasselst doch nur nach was dir ein dummer Lehrer gesagt hat. Meine Vorfahren haben das miterlebt nicht deine! -.-

3
Hegemon  28.07.2017, 01:02
@mozi32

Die Beleidigungen, die Du hier abläßt, verraten mehr über Deine Erziehung und Sozialisierung, als Dir lieb sein dürfte. Doll kann's nicht gewesen sein.

Und Du willst Mitte 30 sein? Das kann ich mir gar nicht vorstellen. Entweder bist Du nicht so alt, oder Du bist nicht so gebildet, wie man mit Mitte 30 sein sollte.

Jedenfalls weiß ich garantiert wesentlich mehr über Ostpreußen und meine Vorfahren aus dem Samland und Masuren als Du über Eure erbärmliche Dorfschmiede in Hinterschlesien. Versteh gar nicht, wie man wegen so einer Hütte hier so rumjammern kann.


7

Geschichte kann man nicht rückwärts schreiben.

Das hat es noch nie gegeben und wird es wohl auch nie geben.

Das ist ungefähr so wahrscheinlich wie der Abfall Istanbuls an Griechenland. Das Ding ist durch. Und vielleicht auch ganz gut so, allein schon wegen der Beziehungen zu Polen.

Nein, das ist nach unseren heutigen Maßstäben zwar Unrecht, aber damals international als Recht verbindlich erklärt worden. Nach dem verbrecherischen 2. Weltkrieg und der unmenschlichen Behandlung der Polen und Tschechen durch die deutschen Besatzer während 1940-1945 wäre auch ein weitaus schlimmeres Schicksal möglich gewesen.

Ich finde es aber irritierend, mehr als 70 Jahre später von "Rückgaben" zu sprechen, da wir hier inzwischen zu 99 % von Leuten sprechen, die dort nie gelebt haben und nie selber betroffen waren. Die damals  Vertriebenen leben heute weitgehend nicht mehr oder haben  - soweit noch am Leben - längst derart tief Wurzeln hier gefasst dass eine Rückkehr (die seit den 90er Jahren durchaus möglich ist) von praktisch niemanden mehr ins Auge gefasst wurde.

Zugleich finde ich es widerlich, wenn Leute 3 Generationen weiter, die mit all dem nichts mehr zu tun haben,  meinen dort noch was abstauben zu können, obwohl die damals Vertriebenen durch den Lastenausgleich in der BRD in den 50er Jahren materiell entschädigt wurden. Diese Leistungen sind also längst abgegolten durch alle deutschen Steuerzahler!