Wenn einem "einen schönen Tag" gewünscht wird aber das trifft nicht ein, wer ist Schuld daran?
Oder " noch ein schönes Wochenende" o.ä.
Krieg das immer mal gesagt aber meist ist es ein normales Wochenende ohne Tendenz in Richtung "schön".
Sollte man nicht besser sagen "Ich wünsch dir einen normalen Tag" oder "Ich wünsch dir ein Durchschnittswochenende"? Das würde ich besser finden.
12 Antworten
Gruß- und Höflichkeitsformeln sind keine Sachaussagen, sondern haben vor allem soziale Funktionen. Man drückt damit eine gewisse Verbindlichkeit aus. Dabei ist der Inhalt des Gesagten an sich nicht so wichtig, so lange es einigermaßen dem Vorrat bekannter Formulierungen entspricht.
Wenn ich dir einen "schönen Tag" wünsche, ist das erst mal einfach ein Sympathiesignal. Es gibt aber z. B. Situationen, in denen das nicht so passt - wenn z. B. jemand ernsthaft krank ist. Dann sage oder schreibe ich schon mal: "Ich wünsche dir einen erträglichen Tag (und gute Besserung)!" Man kann also schon spezifischer werden, aber ein "normaler Tag" zählt einfach nicht zu den sympathiekonnotierten Ausdrücken.
Niemand ist schuld, es muss nicht immer jemand Schuld sein.
Niemand ist Schuld, wenn es nicht eintrifft.
Einen "schönen Tag" zu wünschen ist eine nette Geste, nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Aber will man denn ein Durchschnittswochenende?
Wenn man jemandem ehrlich und von Herzem einen schönen Tag oder ein schönes Wochenende wünscht, freut der oder die sich und es bringt ihm/ihr echt was.
eben und dann spätestens beginnt der Tag schön zu werden. Dieser Wunsch ist ja auch gleichzeitig eine Erinnerung daran, dass das Leben schön ist und man sich dem Schönen öffnen, sich ihm hinwenden muss.
Schuld? Das liegt bei dir und nicht bei dem Gewünschten. Es ist doch nur höflich und nett gemeint. Was du daraus machst, ist ganz allein deine Aufgabe.