Welchem Zweck dient die Kategorie Behinderung in der pädagogischen Praxis?

3 Antworten

Personen mit Handycap reagieren eventuell anders, gekränkter wenn was ungewöhnliches geschieht.
Nur wenn man darüber bescheid weiß kann man solche Situationen vermeiden und wenn was tatsächlich geschieht, wie man auf betreffende Personen reagiert

Behinderung an sich ist erstmal nur eine Kategorie zu der Menschen zugeordnet werden.

Diese Kategorie wurde in die Pädagogik übertragen, denn es macht einen Unterschied ob du z.B. mit einer behinderten Person kommunizieren möchtest, die nur Laute, aber keine Wörter oder Sätze äußern kann oder ob du mit einer nicht-behinderten Person kommunizierst, die in komplizierten Schachtelsätzen erzählen kann.

Du musst bspw. auch wissen wie du bei unterschiedlichen Verhaltensweisen reagieren kannst bzw. musst. Ich habe Kolleg*innen, die extra eine Schulung erhalten haben, weil sie mit einer Klientel arbeiten, die starke herausfordernde Verhaltensweisen zeigt und die du alleine auch gar nicht immer gebändigt bekommst.

Auch der Umgang mit Behinderten in früheren Zeiten spielt dabei eine Rolle. Ich habe einen Klienten, der regelmäßig rumschreit und über alle möglichen Menschen schimpft. Das ist nicht willkürlich so, sondern hat mit seiner Vergangenheit zu tun. Er ist in einer Zeit und in einem Umfeld aufgewachsen wo behinderte Menschen weggesperrt und versteckt wurden. Damit muss man als Mitarbeitender auch umgehen können und wissen wie man mit diesen Menschen arbeiten muss.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Heilerziehungspflegerin/ Ally der Behindertencommunity

Hallo Lynnn240,

wer nicht in geistiger, seelischer oder körperlicher Hinsicht wenigstens dem Durchschnittsniveau entspricht, wird leicht als „behindert“ klassifiziert.

In der Pädagogik dient (oder dienten) die Diagnosen verschiedenster Behinderungen zur Separierung der Behinderten in Spezialeinrichtungen.

Doch wo ist die Grenze zwischen „Normalität“ und „Behinderung“?

Das festzustellen, war einige Jahre meine professionelle Aufgabe.

Bis ich dann begriffen habe, dass Besonderheiten Teil der menschlichen Normalität sind.

Damit steht jeder Mensch vor der Herausforderung, mit den Besonderheiten bei anderen – und auch bei sich selbst - einen einfühlsamen Umgang zu entfalten.

In der pädagogischen Praxis sollten Behinderungen beachtet und als individuelle Besonderheiten im Rahmen integrativer pädagogischer Arbeit Teil der gesellschaftlichen Normalität werden.