Welche kostengünstigere Unterkonstruktion kann man statt WEDI- Platten nehmen?

4 Antworten

Wie Seehausen schon ausführlich erklärt hat, wirkt sich alles, was absperrt katastrophal auf den Feuchtigkeithaushalt aus.

Wird aus optischen Gründen eine Verkleidung des Sockels gewünscht, kommt nur eine vorgehängte, hinterlüftete Fassadenbekleidung z.B aus Naturstein oder Betonwerkstein in Frage. Durch Öffnungen, Luftschlitzen u.ä. ist sicherzustellen, daß die Feuchtigkeit entweichen kann.

Die Schwierigkeit ist, daß eine solche Verkleidung einige Zentimeter aufträgt und die Details sorgfältig geplant werden müssen.

In den Fundamenten der alten Häuser steigt immer Kapillarwasser auf, bevor es aus dem Mauerwerk verdunsten kann. Deshalb hat man früher hohe Sockel und nicht ausgebaute Keller gebaut. Wenn heute filmbildende Anstriche, Putze oder Fließen oder Platten angebracht werden, kann die Feuchtigkeit nicht verdunsten und steigt weiter nach oben; das geht bis über 2m über der Geländeoberfläche und damit bis in die Wohnungen.

Eine nachträgliche Feuchtigkeitssperre ist nur durch einstemmen von Stahlblechen möglich; chemische Wundermittelchen helfen nie.

Deshalb legen Fachleute immer die Sockelmauerwände über dem Gelände frei und bringen unter der Geländeoberfläche natürlich außen einen normgerechten "Schwarzanstrich" an. Damit sorgen sie dafür, dass die Feuchtigkeit, die im Mauerwerk aufsteigt, reduziert wird und verdunsten kann.

Anstriche nur mit Mineralfarbe, nie mit (filmbildender) Dispersion- oder Akrylfarbe; den Versprechungen der Baumarktverkäufer und Maler nie glauben, denn sie reichen nur bis zum Ablauf der Gewährleistung.

Also: anschauen, wie unsere Vorfahren aus guten Gründen gebaut haben; die waren auch nicht dümmer als wir heute!


Tippelbruder 
Fragesteller
 23.01.2011, 10:44

Eine Horizontasperre habe ich ja schon eingebaut zwischen Oberkante Sockel und Beginn Wohnbereich. Der Sockel ist sehr unansehnlich. Deshalb kam ich auf die Idee mit den Platten. Da ja auch so hinterlüftet werden kann.

0
Seehausen  23.01.2011, 13:50
@Tippelbruder

Würde mich mal interessieren, wie die Horizontalsperre aussieht!

Wenn tatsächlich eine wirkungsvolle Spewrre da ist steigt die Kapillarfeuchte natürlich bis dahin. Folglich ist das Kellermauerwerk nass. Dafür gilt alles, was oben gesagt wurde.

0
Tippelbruder 
Fragesteller
 23.01.2011, 17:38
@Seehausen

Ich habe die oberste Reihe Ziegel heraus genommen und dann Dachpappe(die Gute) eingelegt und dann die oberste Reihe wieder eingemauert. Meter für Meter.Das Haus selbst ist in Holzständerbauweise ausgeführt worden, dazwischen ausgemauert mit Ziegel. Die Orginale Trennpappe war verrottet. Das Haus ist nun neu verputzt, nur der Sockel sieht lausig aus.

0
Seehausen  23.01.2011, 20:51
@Tippelbruder

Also ein klassisches Fachwerkhaus mit Steinsockel; feuchtigkeitssperre ist so o.k.. Ich würde dann den darunterliegenden Teil von Putz befreien, Steine abbürsten und Steinfugen mit Kalkmörtel ausfüllen. Wenns verputzt werden soll nur Mineralputz ohne Anstrich, nur dann kann die Feuchtigkeit unter der Sperre verdunsten. Tip: Bei Denkmalbehörden gibt es Anleitungen für solche bewährten fachgerechten Ausführungen! solche

0
fuger1  23.01.2011, 14:34

Mich würde interessieren wie ein "Schwarzanstrich" im Mauerwerk aufsteigende Feuchtigkeit reduziert..Gegen Drückendes Wasser von aussen ist klar aber nicht aufsteigend und wenn du schon von aussen Dicht machen willst so bitte in Verbindung mit einer Drainage, da sonst alles für die Katz ist..

0
Seehausen  23.01.2011, 20:46
@fuger1

Dann kann Feuchtigkeit nur noch von unten und nicht mehr von der Seite ins Mauerwerk ziehen!

0
Seehausen  23.01.2011, 20:53
@fuger1

Dadurch wird das seitliche Eindringen von Feuchtigkeit verhindert, sie kann aber immer noch von unten einziehen!

0

Also um deine eigentliche Frage zu beantworten.. Du kannst Styrodurplatten nehmen die aber dein Feuchteproblem genauso wenig wie Wediplatten lösen werden.Eine Vorgehängte lösung ist ok wenn du vorher eine Dampfdiffusionsoffene Dichtschlämme aufbringst. Der "Schwarzanstrich ist absolut die falsche lösung in deinem Fall.. denn sie dichtet in beide richtungen, was bedeutet das wasser kann nicht Rein... Aber auch das vorhandene nicht Raus...Deswegen drauf achten" Dampfdiffusionsoffen"


Tippelbruder 
Fragesteller
 23.01.2011, 17:39

Der Sockel selbst kann ruhig feucht bleiben. Das Haus ist nicht unterkellert. Es geht nur um die Optik.

0
Seehausen  23.01.2011, 21:00
@Tippelbruder

Da es sich offenbar um ein klassisches Fachwerkhaus auf Steinsockel handelt und der Keller nicht ausgebaut wird sollte lediglich dafür gesorgt werden, dass die Kapillarfeuchtigkeit weiterhin zwischen Geländeoberfläche und Sperre verdunsten kann.

Zur Schönheit: Entweder Steine von Putz befreien (abbürsten) und Steinfugen mit Kalkmörtel ausfugen oder reinen Mineralputz ohne Anstrich aufbringen.

Tipp: Bei den Denkmalbehörden gibt es kostenlose Empfehlungen zu handwerksgerechten, bewährten, historischen Baukonstruktionen und Baumaterialien.

0
fuger1  24.01.2011, 15:21
@Tippelbruder

Dann Vorhängen mit Edelstahlankern. Mit der Variante hast du deine ruhe..

0

Ich kann zum Material nichts sagen aber behebe erst mal die Ursache ( aufsteigende nässe) durch verkieseln der Wand im unteren bereich .

Zur erklärung :

heute wird in die Wand beim Bauen eine Z- Folie eingelassen die das Wasser aus der Wand hält , das verkiesel macht in etwa das gleiche da es eine Wasserundurchlässige schicht aufbaut.

Gibt ers in Katuschen wie Silikon.

Alles andere ist fusch und hält nicht lange


Seehausen  23.01.2011, 20:55

Das sind Wundermittelchen, die, wenn man Glück hat, nicht funktionieren, aber in der Regel das Mauerwerk kaputt machen.

0