Welche Flüssigkeiten sind kompressibel, welche nicht? Schadet bei sehr langen Leitungslängen die Kompressibilität der Präzision eines Hydrauliksystems?

3 Antworten

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Letztendlich sind alle Flüssigkeiten kompressibel. Manche aber nur so wenig, dass es praktisch nicht relevant ist.

Grundsätzlich lässt sich sagen: Je kleiner die Moleküle aus des Stoffes sind, desto weniger lässt er sich komprimieren. Wasser ist ja schon ein kleines Molekül, da geht nicht mehr viel. Diesel ist ein langkettiges Molekül, diese sind nicht so frei in ihrer Bewegung und können sich quasi "verhaken". Man könnte das vergleichen mit feinem Sand und Zweige, welche man in eine Tonne füllt. Der feine Sand füllt ohne weiteres zutun den ganzen Hohlraum aus. Die Zweige verhaken sich und erst wenn man sie zusammendrückt, wird es kompakter.

In Hydrauliksysteme sind meist nicht sehr lang und verwendet werden eher als inkompressible angesehene Flüssigkeiten. Andere Effekte wie Ausdehnung durch Temperatur, haben hier sicherlich größeren Einfluss auf die Genauigkeit.

Ob eine Flüssigkeit als kompressibrl gilt oder nicht hängt von der Anwendung ab.

Aceton ist aber zB relativ kompressibel für einfache Strömungsprobleme kannst du es dennoch als inkompressibel annehmen.

In einer Hydraulik bewirkt die Kompressibiltät eine Druckabhängigkeit der Position, wesentlicher ist hier aber die thermische Ausdehnung der Flüssigkeit.

Bei Common Rail redet man von Drücken um die 2000Bar das ist schon ordentlich.


Ich dachte immer, Gase sind kompressibel, Flüssigkeiten nicht.

Sowas sollte man in der Physik eher so ausdrücken: Die Kompressibilität von Gasen muss man fast immer berücksichtigen, die von Flüssigkeiten und Festkörpern kann man in den vielen Fällen vernachlässigen.

Stattdessen lehrt man Sätze, die man später wieder über den Haufen werfen muss.