Welche Berufe kann man mit einem Bachelor of Arts Filmwissenschaften ausüben?

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Journalist, Filmkritiker, Filmwissenschaftler, Filmemacher, Mitarbeiter in einem Film- / Medienmuseum / -archiv. Irgendetwas, was mit dem Inhalt des Studiums zu tun, wird sich sicherlich als Beschäftigung finden - wenn man sich schon während des Studiums um entsprechende Kontakte bemüht. Allerdings ist dieser Studiengang eher theoretisch - es handelt sich nicht um eine Regieausbildung. Und: Ich habe mich auch dafür interessiert, habe aber keinen Studienplatz erhalten, weil es etwa 10x mehr Bewerbungen gab als Studenten zugelassen werden konnten.


fiara123 
Fragesteller
 07.01.2011, 16:55

Vielen Dank ,das war ausführlich.Ich interessiere mich für diesen Studiengang FU Berlin seit ein paar Monaten.Ein paar Freunde haben mir schon gesagt ,dass der NC sehr hoch ist oder man viel Zeit warten muss,wie du gesagt hast.Aber ich will es probieren.Leider habe ich überhaupt kein Kontakt mit Studierenden in dieser Fachrichtung und es fällt mir schwer mehr Informationen über die eventuelle Berufsmöglichkeiten zu finden

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yokohama  07.01.2011, 17:05
@fiara123

Ich hab mich damals in Mainz beworben, leider hat es mit meinem Abi, obwohl es ziemlich gut ist, nicht geklappt. Inzwischen KANN es allerdings sein, dass nicht mehr nur die Abinote zählt, sondern auch das Ergebnis von Auswahlgesprächen, Praktika vor dem Studium etc. Wie schon erwähnt: Einen Beruf zu finden, der einen direkten Bezug zum Studium hat, ist sehr schwierig und erfordert viel Eigeninitiative schon vor dem Abschluss. Aber das Institut wird den Studenten sicher dahingehend behilflich sein.

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Bachelor-Absolventinnen und -Absolventen verfügen über wissenschaftliche Kenntnisse und praktische Fertigkeiten, die für eine Berufstätigkeit oder einen weiterführenden Studiengang qualifizieren. Wenn Filmwissenschaft als Modulangebot im Rahmen eines Kombinations-Bachelor-Studiengangs studiert wird, prägt das gewählte Kernfach die berufliche Qualifikation.

Das Studium qualifiziert über die allgemeine wissenschaftliche Grundausbildung hinaus für die unterschiedlichsten Berufe im Feld audiovisueller Medienkultur, wie sie sich in der Film- und Fernsehwirtschaft, der Werbeindustrie sowie in journalistischen, künstlerischen und wissenschaftlichen Arbeitsgebieten herausgebildet haben und herausbilden. Insbesondere befähigt es zur Bewertung, Analyse und konzeptuellen Entwicklung audiovisueller Darstellungsformen in wissenschaftlichen, journalistischen, redaktionellen, kultur- und wissensvermittelnden Arbeitsgebieten. Mögliche Arbeitgeber können (Film-)Bibliotheken, (Film-)Archive, Universitäten, Kunstvereine, Verlage, Filmstudios, Fernseh- und Rundfunkanstalten, Theater, Opernhäuser, aber auch die öffentliche oder private Verwaltung sein, bei denen Filmwissenschaftlerinnen und Filmwissenschaftler in verschiedensten Positionen eingesetzt werden können.

Für leitende Tätigkeiten oder eine Beschäftigung in Forschung und Lehre ist ein Master-Abschluss und ggf. die Promotion Voraussetzung.

Quelle: http://www.fu-berlin.de/studium/studienangebot/grundstaendige/filmwissenschaft_kombi/index.html

Ich habe Filmwissenschaft an der FU studiert, im Magister-Stduiengang, nicht auf Bachelor. Aber es ist die gleiche Bude gewesen.

Damals gab es für Filmwissenschaftler kaum Unterstützung, was Praktika und ähnliche berufsvorbereitenden Hilfen anging. Man war ziemlich auf sich allein gestellt. Wie das heute aussieht, weiß ich nicht. Allerdings stellt meine Freundin, auch Filmwissenschaftlerin, die für einen Dachverband im Filmbereich arbeitet, immer wieder Bachelor-Studenten als Praktikaten ein, und beschwert sich darüber, dass die nicht schreiben können und sich mit kaum etwas auskennen. Manche wussten nicht einmal, was ein 35mm-Film ist, oder dass es verschiedene Formate gibt. Es geht heute wohl eher darum, Leute für das Lernen "on the job" vorzubereiten.

Ich kenne immer noch viele Leute, die Filmwissenschaft studiert haben. Vermutlich ist das der größte Teil meines Bekanntenkreises. Die meisten haben nach dem Studium Zusatzausbildungen gemacht, und viele, die in der Filmbranche geblieben sind, verdienen eher schlecht. Jobs für Filmwissenschaftler im Filmgeschäft gibt es im Prinzip auf allen Seiten der Produktions- und Verwertungskette von Filmen. Ein Freund von mir schreibt Drehbücher als Auftragsarbeiten (Zusatzausbildung). Eine Freundin schneidet Filme für den RBB und hat gerade ihre erste eigene Filmproduktion für ARTE gemacht (Zusatzausbildung). Eine andere Freundin arbeitet für einen DVD-Vertrieb. Einige arbeiten für Filmverleiher. Einige sind Redakteure im Feuilleton von Printmedien oder in Fernsehspielredaktionen geworden. Einige Leute, die ich kenne haben eine akademische Karriere gemacht. Ich bin Filmkritiker und PR-Berater (Zusatzausbildung), schreibe Study-Guides und Pressehefte für Filme, habe Untertitel redigiert und für Filmreihen und Festivals gearbeitet und als Redaktuer für eine Filmzeitschrift gearbeitet, und außerdem diverse Sachen außerhalb des Filmgeschäfts gemacht, unter anderem Theaterregie und Dramaturgie. Wir waren damals ja auch Theaterwissenschaftler, und viele sind auch in den Berufszweig gegangen. Am besten verdienen die alten Bekannten, die die Branche komplett gewechselt haben. Im deutschen Filmgeschäft lebt es sich so mässig. Die Kinos kriseln, die Verleiher kriseln, die kleinen Produktionen kriseln, die FFA (Filmförderungsanstalt) ist aktuell komplett lahmgelegt. Den öffentlich-rechtlichen geht es gut. Im Job wird man häufig zu Parties eingeladen, auf denen es Schnittchen, Bier und warme Suppe gibt, dafür verdient man nicht besonders.

Die Filmwissenschaft in Deutschland hat, genau wie die deutsche Filmkritik, ein extrem niedriges Niveau und tendenziell wird sie derzeit eher dümmer als klüger, was allerdings ein genereller Trend der (deutschen) Geisteswissenschaften ist. Entsprechend ist der Status, den man als Filmkritiker oder Filmwissenschaftler hat. Man kann das schon machen. Es ist ein relativ leichter Weg, einen Abschluss zu bekommen. Ob es für einen Job reicht, ist bei allen geisteswissenschaftlichen Studiengängen fraglich. Aber inzwischen geht es ja auch oft nur noch darum, überhaupt einen akademischen Abschluss vorzuweisen. Den bekommt man für das Studium, also ist alles in Butter.

Man ist auch heute noch auf sich gestellt und muss sich um alles selbst kümmern und alles selbst in Erfahrung bringen. Klar beantwortet man dir deine Fragen- wenn dir die richtigen Fragen zur richtigen Zeit kommen. Vom Institut erfährt man weder etwas über konkrete Berufsmöglichkeiten, noch Praktika. Und wie mit jedem Bachelor of Arts kannst du damit "Alles und Nichts" machen. Filmwissenschaft gibt deinem späteren Beruf eher einen gewissen "Schwerpunkt"--> z.B. Filmkritik o.ä. bei Journalisten. Die Ausnahme ist natürlich du forschst später am Institut weiter.

Frag dich lieber WIESO dich Filmwissenschaft interessiert- ODER BESSER NOCH: komm einfach ins Institut. Dauernd laufen Vorlesungen und Seminare wo auch Fremdhörer erlaubt sind (würde aber auch so nicht auffallen ;) . Schau dir lieber vorher an was GENAU FW ist udn wie das an der FU unterrichtet wird.

Die Zugansvoraussetzungen an der fu sind schon hart- es gibt auch keien Vorgespräche die etwas beeinflussen könnten. Aber mann kann einen Platz bekommen über dessen Vergabe uniintern entschieden wird( bei der Bewerbung gibst du auch an ob du z.B. im Abi Kunst hattest)