Weiße Flocken im Wasser bei Zugabe von Eiswüfeln

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Hatte die gleiche Frage und habe ebenfalls mal im englischsprachigen Raum gegoogelt. Dort habe ich folgende, mir schlüssige, Erklärung gefunden:

"Ice cubes freeze from the outside, so the center of the cube is the last to freeze. Ice is pure water, only H2O, so as the ice cube freezes, all of the dissolved minerals, like the hardness minerals, get pushed to the center. Near the end of the freezing, there isn't much water left in the center of the cube, so these minerals become very concentrated, and they form the "white stuff" - the technical name is precipitate. The hardness minerals that cause the "white stuff" are not toxic."

Quelle: http://www.filtersfast.com/forums/refrigerator-water-filters/112-sediments-egg-white-look-melted-ice-cubes.html

Das diese weissen, hellen Schwebeteilchen entstehen, wenn man Eiswürfel in Wasser gibt, ist normal. Das sind Kalkflocken. Es gibt einen einfachen Trick: EInfach das Wasser mit den Flocken aufkochen, dann sind sie "verschwunden" bzw. lösen sich wieder auf. So wird es auch immer auf den Partys vom Synapsenkitzler gemacht.

Natürlich kann Calciumcarbonat ausgefällt werden, wenn da Wasser gefriert. Zwar besteht da eine Gleichgewichtsreaktion, aber Calciumcarbonat ist schwer löslich - wenn es denn einmal ausgefällt ist, möchte es nicht wieder in Lösung gehen. Es verbleibt als Flocken. Auch die Vorstellung, dass je kälter es wird umso mehr Calciumcarbonat in Lösung gehen müsste, ist nicht ganz richtig. Das Wasser gefriert nicht gleichmäßig durch, sondern vom Rand zur Mitte hin (wenn man Eiswürfel im richtigen Moment aus dem Gefrierschrank holt, dann sind sie innen flüssig, außen fest). Dabei gefriert zunächst "reines" Wasser, die meisten Ionen bleiben in der flüssig verbleibenden Phase. Dadurch steigt die Konzentration der Ionen in der flüssigen Phase - logisch, es geht "Lösemittel" (Wasser) aus der Lösung verloren (indem es ausgefriert), aber die Ionenanzahl bleibt konstant -> gleich viele Ionen auf weniger Wasser -> höhere Konzentration. Bei höherer Konzentration fällt Calciumcarbonat dann aus. Man sieht es auch wenn man Eiswürfel gegens Licht hält - manchmal sind die Unterschiede sichtbar, sie sind dann außen immer deutlich klarer als innen. Gerade deswegen.

Hab mal im "Englischen" gesucht und, Schwups!, wenigstens eine Erklärung gefunden:

"Melting ice cubes sometimes precipitate white flakes, commonly known as "floaties". This is calcium carbonate which is present in many water supplies and is completely harmless."

Quelle: http://en.wikipedia.org/wiki/Ice_cube

Es ist also Calciumkarbonat. Das schon im Trinkwasser enthalten ist und irgendwie durch mehrfache Änderung des Aggregatzustandes ausflockt. Das Ganze ist auch noch "allgemein bekannt". Bis auf das unappetitliche Aussehen also harmlos.

Jetzt wissen wir was es ist. Wie es entsteht und was man dagegen evtl tun kann aber leider nicht. Das das Wasser durch Einfrieren und Auftauen nicht giftiger wird als vorher dachte ich mir ja schon. Aber ob man das so seinen Gästen anbieten will?...

Also nur mal so als kleiner Hinweis, jeder der lust hat und sich einmal die gleichgewichtsreaktionen von Kalk + Wasser + CO2 anschaut wird bemerken, dass die Partikelchen keines falls Calciumcarbonat, also einfacher Kalk, sein können. Dies basiert auf einer Gleichgewichtsreaktion, die es nur dann zu lässt, dass Kalk im Wasser ausfällt wenn es erhitzt wird, wie man alltäglich an Wasserkochern sieht. Die Temperatursenkung müsste sogar eher den Kalk in das eigentlich im Wasser enthaltene Calciumhydroxid, Wasser und Kohlenstoffdioxid zurückbilden. Doch keiner dieser Stoffe ist eigentlich sichtbar, eine Ausfällung von Kalk in einem anschließenden Erwärmungprozess der Eiswürfel kann ich mir also nicht vorstellen.