Wegbefestigung im Mittelalter?

3 Antworten

Straßen verbinden und waren immer von besonderer Bedeutung

Bild zum Beitrag

Bohlenwege im frühmittelalterlichem Haithabu

Ja, solche Wege gab es tatsächlich und waren auch weit verbreitet. Denn auch ohne Asphalt und Beton hatten die Menschen den Wunsch bei schlechtem Wetter mit sauberen Schuhen durch eine Stadt gehen zu können. Gerade im Frühmittelalter gibt es viele Beispiele dafür, denn Holz war reichlich vorhanden und ist auch recht langlebig. Auf dem Foto siehst du eine Teilrekonstruktion auf dem Gelände der Wikingerstadt Haithabu. Du siehst, die Wege sind viel aufwändiger und klüger gemacht als dein Beispiel. So liegen die Bohlen nicht einfach auf dem Boden, sondern werden zusätzlich von unten gestützt, eingerahmt und sorgfältig verlegt. Schließlich möchte man im Dunkeln nicht stolpern. Kleine Wassergräben durchziehen die Stadt, die Bohlen bilden dann jeweils eine kleine Brücke. Ganz Haithabu war von so einem Wegenetz durchzogen, von der Wehranlage, durch alle Grundstücke bis zum Hafen.

Also das Gegenteil von primitiv und dreckig.

Dort wo das zu aufwändig war, außerhalb der Stadt in kleinen Siedlungen, konnte man Sandwege anlegen, die bei Regen keine Pfützen aufwiesen. Wenn man diese Wege hegt und pflegt, bleibt das auch relativ trocken. Geh mal bei Regen auf einem gut gepflegten Feldweg, wo sich der Besitzer richtig drum kümmert. Da gibt es kaum Pfützen.

Dein Bild soll ja soetwas wie eine spätmittelalterliche Stadt sein, auch wenn die Bauten viel zu primitiv sind. Bei deinem Beispiel gäbe es dort gepflasterte Straßen.

 - (Geschichte, Mittelalter)

Weil es in diesen mittelalterlichen Städten KEINE Kanalisation gab. Der Nachttopf wurde einfach aus dem Fenster gekippt. Und auf den Straßen lebten Schweine und Hühner , die den Unrat so weit wie möglich "entsorgten". Nach einem Regenfall verwandelte sich die Gasse in Morast.

Eisenklinge  23.08.2022, 17:02

OMG!

Deine Antwort ist leider vollkommen falsch!

Weil es in diesen mittelalterlichen Städten KEINE Kanalisation gab

Stimmt, es gab keine Kanalisation. Es gab aber Sickergruben, Stichkanäle, Abgräben. Toiletten gab es massenhaft und deren Löcher wurden immer mit Kalk desinfiziert. Der Geruch hält sich sehr in Grenzen.

Der Nachttopf wurde einfach aus dem Fenster gekippt.

Nein, wurde er nicht! Das hätte eine saftige Strafe nach sich gezogen. Das Klischee ist eine Lüge und hält sich leider hartnäckig.

Und auf den Straßen lebten Schweine

Nein! Zwar wurden tatsächlich bis ins 20. Jahrhundert Schweine in Städten privat gehalten aber nicht auf der Straße, sondern in Ställen. Es gab im Gegenteil strenge Vorschriften, welche Straßen der Schweinehirte die Tiere durch die Stadt zum Mästen in die Wälder führen durfte. Ausserdem war Tierdung kein Müll sondern wertvolle Ressource, z.B. zur Düngung und vieles mehr.

Aus Nürnberg ist ein Brief der Stadt erhalten, in dem ein Bewohner aufgefordert wird seinen Misthaufen auf der Straße gefälligst zu entsorgen. Andernfalls würde das die Stadt tun und den Gewinn behalten!

und Hühner

Siehe oben.

den Unrat so weit wie möglich "entsorgten

Auch nicht, siehe oben

Nach einem Regenfall verwandelte sich die Gasse in Morast.

Nein. Die wichtigsten Straßen und Plätze waren gepflastert (spätestens seit dem Hochmittelalter) und die nicht gepflasterten Straßen waren feste Kieswege oder gestampfter Grund. Da musste schon wochenlang Regen fallen um solche Zustände zu erreichen, was selten gewesen sein wird. Zudem kann man selbst Sandwege so anlegen, dass das Wasser zu den Seiten abfließt.

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