Was vermisst ihr an euren Großeltern am meisten?

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An meinen Opa kann ich mich nicht besonders erinnern, obwohl ich schon 11 war, als er gestorben ist. Wohl deshalb, weil er meistens mit Vollrausch auf dem Sofa gelegen ist.

Meine Oma ist 99 geworden. Bis 95 war sie ziemlich fit, obwohl sie von Jugend an taub war. Wir haben uns immer mit Händen und Füßen verständigen können. In Kindertagen hat sie mir oft aus einem uralten, dicken Märchenbuch vorgelesen. Und sie hat den besten Nussstrudel der Welt gemacht!

Sie hat Linde-Kaffee getrunken, damit ich die Cowboy- und Indianderfiguren, die damals in jeder Packung versteckt waren, bekommen habe.

Sie war irgendwie so... unverwüstlich!


vanillaxoxo  31.07.2017, 23:16

Och Mensch, jetzt bin ich traurig. Keiner kann so gut kochen wie Oma. Egal wessen Oma, sie kocht am besten.

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Schwoaze  01.08.2017, 09:03

Hallo Torrnado, schönen Tag wünsch ich Dir!  Und herzlichen Dank fürs Sternchen!

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Oma & Opamäßig wurde ich nicht gerade in meinem Leben verwöhnt. Das hängt einfach nur damit zusammen, dass die letzte noch lebende meine Urgroßmutter gewesen ist. Und selbst sie starb, als ich noch sehr jung war und ich durfte sie nur wenige Tage erleben, da sie ganz woanders wohnte. Bin sozusagen von klein auf großelternweise.

Das führt allerdings dazu, dass ich immer wieder tierisch neidisch auf andere bin, die mir von den Weisheiten von Oma + Opa erzählen^^.

ALAN PARSONS PROJECT - "Old And Wise"

https://youtube.com/watch?v=-4HI1_LTWIk


Meine Oma mütterlicherseits habe ich noch erlebt, bis ich 11 war - dann sind wir in eine andere Stadt gezogen und es blieben nur noch die Ferien bei ihr oder ihre Besuche bei uns. Heute lebe ich ihrem schönen alten 130 Jahre alten Haus, wo es immer wieder Erinnerungen an sie gibt.

Von ihr habe ich enorm viel gelernt: mindestens 20 Pilzsorten zu unterscheiden, ganz viele Zusammenhänge über Grabe- und Anbautechniken im Garten, ökologisch Sinnvolles (ausgekochte Suppenknochen bekamen die Hühner zum Abpicken der Reste hingeworfen, später landeten die Knochen als Dünger im Beet, und heute noch -ca. 60 Jahre später- freue ich mich, wenn ich ab und zu in einem Beet noch 'einen Knochen von unserer Oma' finde (wenn das jemand hören würde, was der wohl denkt....?), Hühnerhaltung, Einwecken, Notzeitküche und aus Resten noch ganz viel  zaubern: in der Küche, aber auch beim Basteln, Nähen, usw.

Aber das wichtigste: ihre liebevolle Art und immer Zeit haben, wenn man sie brauchte, zu trösten und Geschichten erzählen. Mitgefühl mit der Kreatur (Mensch UND Tier) habe ich auch von ihr, immer schauen, ob jemand Hilfe braucht und ihm helfen, ohne groß zu fragen. Erklärungen, inwieweit Insekten wichtig für die Natur sind - so habe ich sie nicht so einfach blind totgetreten, wie ich das heute bei Großen und Kleinen oft mit Schrecken beobachte.

Als ich dann schon größer war (ca. 8  Jahre), erklärte sie mir den Kantschen Kategorischen Imperativ, der für sie handlungsentscheidend war: 'Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem anderen zu.' Diese Philosophie habe ich für mich übernommen. 

Als nach dem Krieg die amerikanischen Besatzer hier waren und sich hier unkultiviert aufführten (was prompt von vielen Menschen übernommen wurde), war es meine Oma, die mir erklärte, wieso man das NICHT machen sollte, da es unmoralisch, unanständig, unerzogen war: Z.B. belegte Brote einfach wegzuwerfen (so kurz nach der Notzeit tat es richtig weh, das anzusehen), überhaupt Sachen wegzuwerfen: Papier, Kaugummis ausspucken, irgendwas - da sagte sie: "Sieh mal, für alles, das jemand wegwirft, muss sich nun ein anderer Mensch bücken."  Das war früher nicht üblich und schlecht erzogen und widerspricht der Würde des Menschen. Heute kann man das niemandem mehr vermitteln, weil es sich eingebürgert hat.        Ich finde es aber wichtig, diese Prägung mitbekommen zu haben.  - Heute pflege ich ihr Grab.

Mein Opa väterlicherseits war ein wortkarger Mann und wohnte weiter weg. An ihn erinnere ich mich kaum, hab aber schlimme Prügelgeschichten erzählt bekommen, wie er seine fünf Kinder, u.a. meinen Vater, schwer gestraft hat (sie mussten den Lederriemen selbst herbeiholen, sich dann über einen Stuhl legen und wurden dann - ja, man kann sagen: geradezu genüsslich - misshandelt, dass die Striemen noch lange sichtbar waren. Da hatte ich schon als Kleine keine Lust, diesen Mann näher kennenzulernen. Ihn hat auch niemand geliebt.

Die anderen Großeltern habe ich nicht mehr erlebt, aber in so vielen  Erzählungen von ihnen gehört, dass sie fast lebendig wirken..

So - Thema verfehlt, setzen. Meine Oma vermisse ich wegen all dieser Dinge und würde sie gern treffen und vieles fragen. Meinen Opa nicht.

Mein Opa starb als ich sieben war... zuletzt saß er nur noch im Rollstuhl, ich vermisse es ihn mit seinem Rollstuhl über unseren Bauernhof zu schieben, an den Silos und den Kuhställen entlang...und ich vermisse es sehr ihn einfach zu sehen wie er Zeitung liest, wenn ich durch die Wohnung meiner Oma unter mir und meiner Familie laufe... er ist 2008 gestorben es ist schon fast 9 Jahre her kann aber nie ohne kräftig zu heulen den Friedhof betreten.. und das sagt nun ein 16 jähriges, eigentlich taffes Mädchen :)

Meine Oma, die weit weg wohnte starb als ich 11 war. Ich vermisse es sehr sie gar nicht mehr zu sehen wenn ich heutzutage meinen Opa besuche....

Weil meine Eltern für damalige Verhältnisse recht spät geheiratet hatten (40-50er Jahre), kann ich mich fast gar nicht an meine Großeltern erinnern, nur noch an die Mutter meiner Mutter. Aber auch sie starb relativ früh, da war ich in der Grundschule. Ich wohnte mal einige Monate bei ihr, als meine Mutter länger im Krankenhaus und dann auf Reha war. In der Zeit ging ich noch in den Kindergarten. Sie hat oft gebacken und bestimmte Sachen gemacht, die wahrscheinlich bei vielen in Vergessenheit geraten sind. Besonders gern habe ich Holderküchle gegessen. Immer wenn der Holunder blüht, hol ich mir aus dem Wald die Blüten und mach mir solche Küchle.

Es kann leider sein, dass viele Kinder ihre Großeltern gar nicht kennenlernen, weil heutzutage Kinder immer später geplant werden oder die Großeltern sehr weit weg leben.