Was spricht gegen eine Bridge Kamera?
Kameras wie die Lumix fz2000 scheinen mir zu perfekt für den Preis... Die Kamera hat alles was man braucht und man muss sich nicht verschiedene Objektive kaufen...
Die Bildqualität scheint vergleichbar mit Profikameras mit full-frame Sensor. Wo ist der haken?
Der Sensor soll ein "live MOS" sensor sein und 1" groß sein. was bedeutet live MOS und ist 1" nicht sogar weniger als ein CMOS Sensor?
Mal angenommen man ist eh kein fan vom Gebrauch mehrerer Objektive und will eigentlich eine DSLR mit Kit Objektiv kaufen. Wäre solch eine Bridge Kamera stattdessen dann nicht eindeutig lukrativer?
8 Antworten
Die Bildqualität ist nicht vergleichbar. Der Sensor ist viel kleiner als der von Systemkameras mit so 2 Ausnahmen, wie NX Mini oder die Nikon Unterwassersystemkamera, die dann identisch große Sensoren haben.
Das größte Problem ist das Bildrauschen. Man müsste den ISO geringer halten und bräuchte oft viel Licht, sofern man etwas kürzere Belichtungszeiten braucht (bei Tieren z. B.). Viel Licht bedeutet aber auch meist schlechtes Licht und man will bei etwas höheren Ansprüchen ja nicht so fotografieren.
Eine Systemkamera mit Kitlinse müsste abgeblendet immer noch die besseren Schärfewerte haben als die Bridge, rauscht zudem weniger. Viele Kitlinsen sind auch gar nicht so schlecht, insbesondere wenn man etwas abblendet. Mit einer ordentlichen Linse davor ist die Schärfe noch besser. Natürlich lässt sich eine Systemkamera auch nur mit einem Objektiv nutzen. Gibt Objektive, die viel Brennweite abdecken. Oder, wenn man z. B. nur Vögel fotografiert baut man sich eben ein 200-600 oder bei Makros eben ein Makro ran und gut ist. Objektivwechsel macht dann eh keinen Sinn. Hab ich bei einer Kamera auch so gemacht. Da sitzt nur ein Makro dran und bei der anderen wechsel ich gelegentlich die Linsen.
Die perfekte Kamera gibt es nicht!
Der größte Nachteil einer Bridgekamera ist der kleine Sensor. Viele Pixel auf wenig Fläche und somit wird VIEL Licht benötigt, damit das Bild nicht stark verrauscht wird.
Eine Bridge-Cam versucht, die eierlegende Wollmilchsau zu sein. Und das kann ihr nicht gelingen. Die Optiken mit dem riesenhaften Zoombereich sind - verglichen mit einer Festbrennweite - nachtblinde Scherben mit einer erbärmlichen Abbildungsleistung. Der Mickymaus-Sensor passt dazu, wenn etwas weniger Licht verfügbar ist, rauscht es nur noch.
Aber - und das muss auch gesagt sein - wer für wenig Geld ein paar Urlaubsbilder machen will, ist mit einer Bridge vielleicht ganz gut bedient
Bei sehr gutem Licht gibt es keinen Haken.
Aber bei schlechtem Licht macht sich der kleinere Sensor durch schlechteres Rauschverhalten bemerkbar.
Ich selbst fotografiere seit Jahren begeistert mit der noch kleineren Bridgekamera Lumix FZ200. Inzwischen schon mit der dritten, weil ich im Laufe der Jahre schon zwei Stück verschlissen habe (mehr als eine Viertelmillion Aufnahmen gemacht).
Meine FZ200 ist eine Schönwetterkamera, die ihre Grenzen hat, aber für meine speziellen Wünsche (geringes Gewicht, Schwenkdisplay, viel Zoom) gibt es noch keine bessere Kamera auf dem Markt.
Die Bildqualität scheint vergleichbar mit Profikameras mit full-frame Sensor.
Nein, ganz und garnicht.
Wo ist der haken?
Hier ist der Haken. Ein Testbild in schlechten Lichtbedingungen mit einer relativ sehr guten Bridgekamera, der Panasonic FZ1000 mit 1 Zoll Sensor. Verglichen mit Vollformat und APS-C Kameras:
Studio shot comparison: Digital Photography Review (dpreview.com)
Der Sensor soll ein "live MOS" sensor sein und 1" groß sein. was bedeutet live MOS und ist 1" nicht sogar weniger als ein CMOS Sensor?
Das ist einfach Panasonics Marketing Bezeichnung, es handelt sich um einen NMOS. Einen Sensor der angeblich CCD Qualität bieten soll, bei Energieverbrauch eines CMOS. NMOS-Logik – Wikipedia
Wäre solch eine Bridge Kamera stattdessen dann nicht eindeutig lukrativer?
Wenn du hauptsächlich tagsüber Aufnahmen machst, nicht viel schleppen und weit zoomen möchtest, dann ja. Wenns du optimale Bildqualität auch in schlechten Lichtbedingungen willst, dann eher nicht.