Was sollte im Selbstbestimmungsrecht (dem neuen Trans*Personen-Gesetz) stehen?

11 Antworten

Vollkommen überzogen und auch am Problem vorbei.

Missgendern/Deathnaming als Straftat, wobei selbst deftige Beleidigungen oft nicht geahndet werden - ein Klassiker vollkommen überzogener Unverhältnismäßigkeit, vom Strafrahmen ganz abgesehen.

Kostenübernahme der Krankenkassen - das müsste näher definiert werden, ansonsten werden auch Schönheits-OPs wie etwa weichere oder härtere Gesichtskonturen eingefordert.

Geschlechtsangleichung ab 12 - Wahnsinn. Ausgerechnet zu Beginn der Pubertät, mithin einer Selbstfindungsphase, schon derart weitreichende Entscheidungen eigenständig treffen? Niemals. Es wäre übrigens ausreichend, wenn es die Möglichkeit gäbe, pubertätshemmende Hormone zu bekommen, das verschafft Zeit, die hier aber wichtig sein könnte.

Mehr Gelder für Transverbände - die müssen letztlich wie alle anderen Vereine und Verbände selbst für ihre finanzielle Ausstattung sorgen, warum sollen die Sonderrechte bekommen?

Ansprechpartner - sollte es vielfach schon geben, das ist sicher flächendeckend auszubauen.

Unbegrenzte Zahl an Änderungsmöglichkeiten im Jahr - Schwachsinn. Heute so und morgen wieder anders? Das stellt die Ernsthaftigkeit in Frage. Eigentlich halte ich sogar eine jährliche Änderungsmöglichkeit für falsch, vom Ansatz her müsste ein bestimmtes Kontingent an Wechseln für das ganze Leben reichen.

Artikel 3 muss garantiert nicht so geändert werden, wenn, dann muss da stehen, dass alle Menschen gleichberechtigt sind, unabhängig von ihrem Geschlecht.

KolnFC  08.08.2022, 15:26

Das mit der jährlichen Änderung ist auch einfach eine Notwendigkeit. Bei dem alten Prozedere mussten Gutachten eingereicht werden, diese Sitzungen in Therapien dauerten Monate, d.h. man konnte sein Geschlecht gar nicht beliebig wechseln, weil der Prozess alleine schon lange Zeit in Anspruch nahm.

Jetzt wo dieser Prozess wegfallen soll, steht man natürlich vor einem Problem: Es ist kein Zeitrahmen definiert und der eigentliche Akt dauert nur ein paar Minuten, also sah man sich gezwungen irgendeinen Zeitrahmen zu nennen und da einigte man sich halt auf ein Jahr aber das ist einfach irgendeine arbiträre Zahl.

Niemand geht davon aus, dass es tatsächlich Person gibt, die jährlich ihr Geschlecht ändern möchten. Die Personengruppe von der wir hier reden umfasst ohnehin in DE jährlich nur ein paar hundert Personen...

1
HugoHustensaft  09.08.2022, 06:38
@KolnFC

Na ja, der FS fordert eine jederzeit mögliche Änderung und referenziert sich auch genderfluide Menschen, das wäre am Ende womöglich täglich - nur lässt sich dieses Problem nicht lösen, die Menschen, deren körperliches Geschlecht nicht zum gefühlten Geschlecht passt, werden aber nicht mehr als vier bis fünf Anläufe brauchen.

0
KolnFC  09.08.2022, 08:45
@HugoHustensaft

Ja der FS fordert auch drei Haft für etwas, das streng genommen eine Beleidigung darstellt und selbst in Extremfällen meist mit Geldbuße emdet, in diesem wie den meisten anderen Fällen aber wegen Nichtigkeit nicht einmal von der Staatsanwaltschaft verfolgt werden würde... Um es mit anderen Worten zu sagen: Der FS tickt nicht ganz richtig.

1

Jeder darf jeden Tag auch mehrfach (weil unbegrenzt) seinen Namen und das Geschlecht ändern aber wenn er dann am Abend von der Person, der er sich am Morgen vorgestellt hat angesprochen wird ist das strafbar und der arme Sack ist 3 Jahre weggesperrt? + Eintrag der den Job verbaut?
Das ist vielleicht der feuchte Traum einer genervten Transperson aber komplett an der Realität vorbei. Da würde doch jeder vernünftig denkende Mensch aus Vorsicht lieber für immer jede Form von Kommunikation abbrechen als das zu riskieren.

Wenn all die gewünschten Schönheits OPs übernommen werden, dann auch bei jedem, egal ob trans oder nicht. Glaubst du ersthaft, das jede(r) mit seinem gesicht oder Körper glücklich wäre nur weil man sich mit dem Geschlecht, mit dem man nunmal geboren wurde auch identifiziert?
Die wirklich wichtigen Sachen werden ja bereits übernommen.

Hormone frei und ohne Beratung und Anleitung wie Bonbons in der Apotheke kaufen halte ich für eine wirklich schlechte Idee.

Ab 12 kann meiner Meinung nach eine Beratung und detaillierte Information anfangen, auch ohne Erziehungsberechtigte.
Wenn man dann nach einer Beurteilung dieser Fachpersonen nicht nur eine Phase hat oder einer vermeindlichen Mode hinterherrennt wird, unter Einbeziehung der Erziehungsberechtigten, eine Geschlechtsanpassung begonnen.

Mehr Aufklärung gerne, das passt aber nicht in Kindergärten und Kitas wo die Sexualität und Aufklärung noch keine Rolle spielen. In der Grundschule gehört das dagegen auf den Lehrplan, wenn auch noch nicht allzu explizit.

Wer mal er, mal sie ist sollte die Option haben beide Identitäten parallel zu führen, das minimiert den Verwaltungsaufwand und man kann sich trotzdem noch jeden Tag seinem aktuellen Gefühl nach bezeichnen. Dann stehen halt 2 Namen im Perso, sollte machbar sein.

Wenn jemand absichtlich und wiederholt misgendert etc. sollte das erstmal, quasi zum Eingewöhnen eine Ordnungswiedrigkeit sein die mit sagen wir mal 100€ belegt werden kann.
Im Gegensatz zu einer Straftat verliert derjenige dann nicht gleich seinen Job und seine Zukunft weil er vorbestraft ist.
Wer daraus nicht lernt kann bei Wiederholung dann auch eine empfindlichere Strafe bekommen.

Ich finde auf der Ampel sollte ein Transformers Zeichen abgebildet sein, weil ich indetifiziere mich als Transformers.

Ich würde auswandern ganz ehrlich

trans64 
Fragesteller
 08.08.2022, 14:23

Reisende soll man nicht aufhalten!

3

Alle von dir oben genannten Punkte sollten inhaltlich so übernommen werden.

Lediglich das mit den frei erhältlichen Hormonen halte ich nicht für sinnvoll - sofern Mit "frei" Rezeptfrei und ohne endokrinologische Kontrolle gemeint ist. Das kann zu falschen Dosierungen und gesundheitlichen Problemen führen, wenn eine HRT nicht vom Endo überwacht wird.

In allen anderen Punkten stimme ich vollkommen zu.

Senya865  07.08.2022, 17:38

Ergänzung: Was auch noch rein gehört ist die Anpassung des Abstammungsrechts, um eine falsche Angabe von Elternteilen zu verhindern.

1