Was sind das für Anschlüsse beim Anlasser?

Anschlüsse Anlasser Zeichnung - (Computer, Technik, Technologie) Anschlüsse Anlasser echt - (Computer, Technik, Technologie)

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Das ist Klemme 15a, auch Startanhebung genannt. Und nein, das gab es auch bei deutschen Autos, z.B. Käfer.

Damit wird der Vorwiderstand von der Zündspule überbrückt.


49724  27.11.2017, 15:23

Das muss aber nach 1980 gewesen sein, bis dahin hatte ich das nie gesehen und danach war ich nicht mehr in Deutschland.

machhehniker  28.11.2017, 20:46
@49724

Nein, das war vor 1980. In den 80ern verschwand dieser Anschluß wieder weil durch die kontaktlose Zündung keine Reduzierung der Spannung im Dauerbetrieb mehr nötig war.

Auf der Zeichnung kann ich einen Anschluss gegenüber vom Anschluss 50 sehen.

Vier Anschlüsse am Magnetschalter hatten Amerikanische Autos immer schon seit den 60er Jahren. Der vierte Anschluss war mit einem "S" gegkennzeichnet, dieser brachte die volle 12 Volt Spannung zu einem Widerstand der im Fahrbetrieb die Spannung an der Zündspule reduzierte, aber beim Anlassen wurde die Spannung dadurch angehoben. Dadurch sprangen Amerikanische Autos auch bei sehr grosser Kälte besser an als deutsche.

Bei Bundeswehr KFZ wurde das ähnlich gemacht, aber da es keine Magnetschalter mit einem Anschluss "S" in Deutschland gab nahm man einfach ein Relais (beim DKW Jeep waren es 3 Widerstände) was vom Anschluss 50 gesteuert wurde und dann den Widerstand der Zündspule kurzschloss.

Das funktionierte wunderbar und das Anspringen von BW-KFZ war dadurch bis mindestens  MINUS 60 Grad garantiert.

Nach der BW hatte ich mir so ein Zauberkästchen selbst nachgebaut und in meine Autos eingebaut, der Erfolg war umwerfend denn seitdem gabe es das nicht mehr dass meine Autos nicht ansprangen wenn es sehr kalt oder nasskalt war.

Es war schon fast lustig zu sehen wie die Nachbarn an einem sehr kalten Wintermorgen dastanden und ihr Auto nicht in gang brachten und stattdessen die Batterie sinnlos leer starteten und obendrein den Motor mit Benzin absaufen liessen.

Wenn ich dann zur Arbeit musste und ins Auto stieg guckten sie immer wütend da mein Auto auf den ersten Druck ansprang, ihres aber nicht.

Hätten sie mich um Rat gefragt dann hätten ich denen gerne geholfen und ihnen auch so ein Metall-Kästchen mit Relais eingebaut, aber sie guckten nur böse und ich kann denen ja nicht meine Hilfe aufdrängen.

Klemme doch mal eine Prüflampe an den unbekannten Anschluss und dann 12 Volt auf Klemme 50, dann wirst Du ja sehen ob die Lampe leuchtet wenn der Magnetschalter angezogen hat.


machhehniker  27.11.2017, 06:05

Die Geschichte ist unschlüssig! Wenn die Zündspule über einen Vorwiderstand mit Strom versorgt wurde dann hatte dies nur den einzigen Grund gehabt dass da genau so eine Problemlösung im Auto verbaut war wie sie angeblich nur Amis (lach) oder BW-Fahrzeuge gehabt haben sollen.

Dein "Zauberkästchen" wäre völlig Sinnlos wenn nicht auch noch zusätzlich eine Hochleistungsspule mit Vorwiderstand dazugebaut wurde oder wenn bereits vorhanden nur dies wieder hergestellt worden wäre was bereits verbaut war (oftmals ging dieses Kabel zwischen Anlasser und Zündspule "verloren" und weil es trotzdem funktionierte kümmerte sich Keiner darum).

Kaltstartprobleme hatten Fahrzeuge mit Wartungsstau oder deren Besitzer damals mit der richtigen Betätigung von Choke überfordert waren. Zu einer Zeit von Gleichstromlichtmaschinen wurde auch oft versäumt für eine ausreichende Ladung der Batterie zu sorgen.

49724  27.11.2017, 15:17
@machhehniker

Richtig, Hochleistungszündspule mit Vorwiderstand, das hatte ich nicht dazu geschrieben.

Zu geringe Zündspannung war das wirkliche Problem warum die Autos damals schlecht oder gar nicht ansprangen, danke fürs Mitdenken.

Trotzdem, ohne die Überbrückung des Vorwiderstands der Hochleistungszündspule beim Starten brachte das auch nicht viel, denn wenn beim Starten die Batteriespannung auf 8 Volt heruntersackt kann man nicht erwarten dass dann noch ein kräftiger zündfähiger Funken aus der Spule herauskommt.

Ich hatte das in den 70er Jahren bei den Autos einiger Arbeitskollegen die auch Startprobleme bei kaltem und nassem Wetter hatten so umgebaut und die waren alle begeistert. Andere sagten aber das wäre alles Quatsch und würde gar nichts bringen, es müsste auch ohne dem Unsinn gehen.

Naja, es gibt eben auch solche Negativdenker die immer alles ins Lächerliche ziehen und lieber fluchend ihre Kiste früh morgens anschieben oder treu und brav ihr Geld weiter in die Werkstatt bringen anstatt mal kurz 15 D-Mark in die Sache reinwerfen um dann keine Probleme mehr zu haben. Solche Menschen kann man nicht ändern und von mir aus können die auch so bleiben, lass sie doch denken was sie wollen, was interessiert mich das denn.

Drehstromlichtmaschinen kamen schon mitte der 60er Jahre auf den Markt, das war zwar eine Verbesserung aber brachte bei Kurzstreckenfahrten auch nicht sehr viel.

BW-Fahrzeuge hatten auch damals schon eine 1000 Watt Gleichstromlichtmaschine, trotzdem war die Überbrückung des Vorwiderstands mit einem Relais der Punkt auf den es ankam.

Und ob Du es nun glaubst oder nicht, US-Fahrzeuge hatten diesen Extrakontakt am Magnetschalter schon damals, denn im Norden dieses Landes ist es nicht unnormal dass es im Winter oft bis zu -45 Grad kalt wird. Ich meine damit nicht Alaska wo man mit -60 Grad im Winter rechnen muss, sondern die nördlichen Staaten entlang der kanadischen Grenze oder eben in Kanada selbst.

machhehniker  28.11.2017, 13:03
@49724

Warum sollte ich es nicht glauben? Schliesslich kenne ich den 4.Anschluß an Magnetschaltern deutscher Autos aus etwa den Bau-Zeitraum, durchaus möglich dass die Amis das auch hatten. In den 80ern verschwand dieser Anschluß wieder, durch die Kontaktlose Zündung konnte die Hochleistungsspule im Dauerbetrieb auf voller Leistung arbeiten.

Bei uns war aber wirklich keine Nötigkeit dies zu haben wenn man ab und an neue Zündkerzen statt nur den Elektrodenabstand hinzuklopfen (oft wurde ja Nichtmal dies gemacht), neue Verteilerkappe sowie -finger und Unterbrecher eingebaut hat.

Leute die mit Wartung nichts zu tun haben wollten konnten dann ihre Wartungsfreie Zeit mit Deinem hochgelobten Zeug etwas verlängern, aber besser wäre es wenn die Zündung immer einwandfrei gehalten worden wäre. Da die Amis mit Wartung offenbar überfordert sind halte ich es für gut möglich dass es da mehr verbreitet war.

49724  28.11.2017, 16:27
@machhehniker

Das ist ja gerade der Witz, einige Leute denen ich das eingebaut hatte sind ja dauernd mit ihrem Auto in der Werkstatt gewesen weil sie selbst nichts davon verstanden und haben jedesmal für neue Zündkerzen, Kabel und Verteilerkappe und Batterie bezahlt und es brachte eben nichts. Eine Frau aus einem Büro war total verzweifelt und wusste nicht mehr wo sie mit ihrem BMW sonst noch hingehen sollte um das Problem zu lösen, ebenso ein Kollege mit einem VW Golf, Audi, Fiat und Ford. Mit Opel und Mercedes gab es diese Probleme seltsamerweise nicht.

Mir selbst ist es im Ausland mit einem gebrauchten Volvo mal passiert dass ich nachts die Kiste nicht zum Laufen brachte, obwohl ich die Zündspule mit Widerstand schon da liegen hatte, aber noch nicht eingebaut hatte denn ich hatte nicht gedacht dass es überraschend einen Temperatursturz gab wo es plötzlich -45 Grad kalt wurde.

Das wäre beinahe schief gegangen, denn in solchen Temperaturen überlebt man nicht sehr lange. Die einzigste Rettung war eine Flasche Spiritus und ein Kanister Benzin. Den Spiritus wollte ich in eine Radkappe reinfüllen, diesen dann anzünden und unter die Ölwanne des Motors schieben, nur war es einfach zu kalt und der Spiritus liess sich nicht anzünden.

Mit einem Schuss Benzin dazu brannte das Zeug dann endlich und ergab eine gemäßigte blaue Flamme. Das zweimal gemacht und 20 Minuten später sprang er Motor endlich an. Danach habe ich dann die Zündspule mit Widerstand und ein Relais sofort eingebaut und hatte von da an keine Probleme mehr.

Man hat ja in Schweden, Norwegen, Finnland und Kanada solche Probleme schon gekannt und kam auf die Idee einen Blockheizer einzubauen der in ein Loch eines Frostprofens des Motorblocks eingesetzt wurde, ebenso hatte man elektrische Batteriewärmer welche die Batterie warm hielten. Das hat aber alles keinen Sinn wenn man an der Stelle keine Steckdose hatte um das alles einzustecken.

Solche Ideen hat ja in Deutschland gar keiner gehabt da es dort ja so kalt nicht wurde,  Minus 25 Grad war die kältetste Temperatur die ich mal dort erlebt hatte, das war1968 als ich beim Bund war. Da habe ich mir damit geholfen eine Petroleumlampe in den Motorraum meines VW-Bus zu stellen, denn morgens zu spät zum Dienst zu erscheinen ging einfach nicht, das hätte Ärger gegeben.

Durch solche Notfälle kommt man auf Ideen mit denen man durch diesen Schlamassel durchkommt.

Diese abartigen Tricks habe ich damals beim Bund gelernt da ich Glück hatte und in der richtigen Stelle saß, die Autolektrikerlehre war doch dagegen ein Witz wo wir solche Sachen nie gelernt hätten, denn solche Extremfälle hätte man sich doch im zivilen Leben gar nicht denken können.

machhehniker  28.11.2017, 20:43
@49724

Nur merkwürdig dass Deine Bekannten dauernd in der Werkstatt gewesen sein wollen wo ihnen nicht geholfen werden konnte während in meinem Umfeld seinerzeit immer eine Lösung gefunden wurde wenn ein Fahrzeug Startschwierigkeiten hatte.

Aber Du scheinst gerne Märchen zu erfinden, ich meine Keiner ist doch so doof als dass er irgendwo im Ausland unterwegs auf freier Strecke wo es zu niedrigen Temperaturen kommen kann den Motor abstellen würde!

49724  27.11.2017, 00:22

Wenn ich darüber nachdenke, dann hätte diese Kaltstarttechnik den Reparaturwerkstätten den Garaus gemacht, denn gerade das Wintergeschäft lag ja bei abschleppen, Batterie laden oder eine neue verkaufen.

Was hätten die denn machen sollen wenn plötzlich diese Kundschaft ausgeblieben wäre, weil plötzlich alle Autos auch im kältesten Winter problemlos angesprungen wären.

Anlasser mit 4 Anschlüssen am Magnetschalter gab es früher mal als die Zündung über einen Unterbrecherkontakt funktionierte den man mit der Spannungsaufnahme einer Hochleistungszündspule überfordert hätte.

Früher gab es da gern mal, insbesondere beim Kaltstart, ein Problem einen ausreichend starken Zündfunken zu produzieren weil während dem Startvorgang die Spannung durch den hohen Stromfluss am Anlasser zu wenig für ausreichend starke Zündfunken werden konnte.

So einige Autohersteller haben dann eine Leistungsfähigere Zündspule eingebaut die während der Motor lief über einen Vorwiderstand mit Strom versorgt wurde damit der Unterbrecherkontakt nicht wegbrennt.

Während dem Motorstart erhielt die Zündspule aber über diesen 4. Anschluß des Anlassers direkt, ohne Vorwiderstand, die volle zur Verfügung gestandene Spannung wodurch ein stärkerer Funken entstand und der Kaltstart besser ging.

Die letzten Autos an denen ich dies gesehen hab waren wohl aus den 80ern, mit der kontaktlosen Zündung läuft die Hochleistungsspule im Dauerbetrieb.

Es sieht so aus, als wäre dieser Anschluss mit der Klemme 30 direkt verbunden. Also eine Schraubverbindung für Dauer 12 Volt. 

Klemme 50 kommt vom Zuendschloss und gibt den Befehl zum starten.


badenglish 
Beitragsersteller
 26.11.2017, 23:27

ja das weiß ich, beantwortet meine frage aber nicht. Es gibt auf dem gezeichneten Bild 4 Anschlüsse. Der eine Anschluss sieht genauso aus wie der für Klemme 50. Was ist das für ein Anschluss? etwa ein zweiter Anschluss für Klemme 30 ?