Was motiviert Einen, linksradikal oder linksextrem zu sein?
Ich kann es einfach nicht verstehen. Ist jetzt auch keine provokant gemeinte Frage oder so. Auch mit viel Empathie kann ich das überhaupt nicht nachvollziehen. Konnte ich noch nie. Ich möchte es aber verstehen können.
Vor Kurzem habe ich ein Video gesehen (Link) in dem offensichtlich Linke am helllichten Tag die Gedenkschrift der Dresdner Bombenopfer geschändet haben, während sogar Leute dort innehielten.
Wie kann man bitte so sein?!
Vllt kann ja jemand, auf den das zutrifft eine plausible Antwort geben.
Was sollte das eine oder gar das andere sein??
Mir erschließt sich die Frage nicht. Soll ich jetzt erklären was Linksradikalismus und Linksextremismus ist?
Das Du nicht weißt was das ist, würde ich nicht in Zweifel ziehen, aber Du könntest sagen, was Du dir darunter vorstellst.
Ich will dir jetzt nichts vorwerfen, aber ich „rieche“, dass auf eine Relativierung hinauslaufen soll.
7 Antworten
Die Kerzen wurden zum größtenteils von lokalen Neonazis aufgestellt. Die Gedenktafel ebenso. Solchen Geschichtsrevisionismus sollte man unterbinden.
Weder wurde eine Gedenktafel geschändet, noch haben dort Menschen innegehalten. Die vermeintliche Gedenktafel ist dort in der Nacht von Rechtsextremen angebracht worden. Dabei handelt es sich um Sachbeschädigung.
Ein Mahnmal gibt es an dieser Stelle nicht und hat es auch nie gegeben. Was es dort gegeben hat, ist eine Inschrift an der Bank, welche die Stadt entfernen lassen hat.
Was verwerflich daran sein soll, eine Sachbeschädigung rückgängig zu machen, also den dort abgeladenen Müll zu entfernen, müsstest du genauer erläutern.
Vielleicht handelte es sich um einen (untauglichen) Versuch, gegen die Instrumentalisierung der Opfer der Bombardierung von Dresden zu protestieren. Diese Bombardierung wird ja oft dazu missbraucht, von der deutschen Alleinschuld am Krieg abzulenken und so zu tun, als seien die Alliierten ja auch nicht besser gewesen als die Deutschen. Das ist aber nur eine Mutmaßung von mir, denn der Nachteil einer solchen Aktion ist, dass eigentlich keiner so recht wissen kann, worum es den Leuten geht. Immerhin ist keiner dabei zu Schaden gekommen - was bei rechtsradikalen Aktionen leider oft der Fall ist.
Mit Verlaub: die Frage war, was die Leute motiviert. Darauf habe ich geantwortet. Die Frage war nicht, wie man das Verhalten beurteilt.
Was einen in die radikal Linke bewegt, lässt sich pauschal nicht sagen, primär werden es aber Emanzipation für benachteiligte Gruppen oder Zugehörigkeit zu selbigen sein. Du kannst btw nicht eine ganze Szene für eine Anekdote verurteilen (über die sich freilich diskutieren lässt).
Was tut man denn querschnittlich mit den Rechten? Aber ja, der Punkt geht an dich.
Meinst du was mehrheitlich die Methoden gegen rechte Bestrebungen und Akteure, die selbige vorantreiben sind? Na ja, hauptsächlich Infostände, Aufklärung, Vorträge, Outings, Gegendemos. Selten auch Sachbeschädigung.
Trotzdem macht sich niemand (und erst recht nicht von links) die Mühe Menschen des rechten Spektrums in irgendeiner Weise zu differenzieren. Erfahrungsgemäß sind alle sofort Nazis. Somit ist jeder AfD-Wähler/Politiker sofort die größtmögliche Eskalationsstufe des rechten Spektrums. Wäre so, als wenn ich jeden Linken als Maoisten bezeichnen würde. So viel zum Thema gesamte Szene verurteilen.
Das ist halt einfach falsch, du schreibst hier aus deiner subjektiven Perspektive über eine Szene, in der du (wahrscheinlich) nicht mal drin bist. Die linke Szene ist sich durchaus im Bilde, dass bspw Knockout51, Atomwaffendivision oder der III. Weg rechter als die AfD sind, das leugnet legit niemand. Und wir bezeichnen auch nicht jede_n AfD Wähler_in als Nazi, wir prangern nur jegliche faschistische und rechtsextreme Bestrebung an, welche in der AfD nahezu omnipräsent sind.
Faschismus ist die Bündelung aller Macht auf einige Wenige bzw. eine Person, nebst Gleichschaltung der Medien u. Auslöschung aller Opposition. Wo siehst du das in der AfD?
Nein, das ist tatsächlich einfach falsch. Du beschreibst da Totalitarismus, was sicherlich einen Teil des Faschismus ausmacht, jedoch nicht äquivalent zu selbigem ist.
“links sein“ ist die ablehnung traditioneller werte, strukturen und der eliten und war deswegen schon immer bei der jugend beliebt
Nicht immer. Während der NS-Zeit waren die Nazis bei der Jugend sehr beliebt.
So haben es die Leute damals jedenfalls empfunden. Aber es war garantiert nicht links.
Mit Verlaub: Macht es das jetzt irgendwie besser?