Was meinte Jesus mit dieser Aussage?

12 Antworten

Christen glauben aber, dass man in den Himmel kommt, nur weil man an Jesus glaubt.

Protestanten und Evangelikale tun das, weil es Luther mit seinem "sola fides" so behauptet hat. Danach rettet nur der Glaube und demnach wäre es egal, wie man lebt nach dem Motto "Sündige nur fest drauflos, aber glaube nur".

Die Bibel sagt was anderes, denn sie sagt deutlich "Der Glaube ohne Werke ist tot"!

Auch Jesus Christus sagt was anderes, was man bei der Gerichtsrede erkennen kann, wo Glaubende schlechte Karten haben, wenn sie keine Werke der Nächstenliebe vorweisen können.

Die Worte Jesu sind hart, aber klar. Sie zeigen, wie die meisten Menschen leben, nämlich für diese Welt ohne Gedanken an ein ewiges Leben und an die Rechenschaft vor Gott. Der Weg ist breit, weil die Menschen ihr Vergnügen suchen, ihre Begierden stillen wollen. So erklärt man manche Sünde zum Normalfall und glaubt, sie Liebe Gottes decke alles zu.

Der Weg zum Himmel ist deshalb eng und nicht viele gehen ihn, weil er mühsam ist und viele Opfer mit sich bringen kann. Es ist der Weg in der Nachfolge Jesu, der in der Welt nicht immer verstanden und meist umgangen wird.

Darüber hinaus sagt Jesus aber auch tröstliche Worte auf die angstvolle Frage der Apostel "Wer kann dann noch gerettet werden". Er macht klar, dass dies aus menschlicher Sicht auch nicht möglich ist, wohl aber bei Gott. Denn: "Bei Gott ist alles möglich".

Wenn Christen behauptet haben, auch Serienmörder würden gerettet (lt. deinem Kommentar), kann das nur dann der Fall sein, wenn diese bereut und Buße getan haben. Gott lässt uns immer eine Tür offen bis zum Tod. Weil Er so gut ist und alle retten will. Erst wenn bis zur letzten Minute des Lebens der Rettungsanker des Erlösers abgelehnt wird, muss man sich der Gerechtigkeit Gottes stellen.

Allerdings bleibt die Frage, ob Serienmörder oder gar Völkerverbrecher noch im letzten Augenblick fähig zur Reue sind, nachdem sie sich ein Leben lang den bösen Mächten ausgeliefert haben.

Genau das ist eben nicht so einfach: Rettung durch den Glauben allein!

Die meisten Religionen gehen davon aus, dass der Mensch sich selbst durch Rituale, Werke, Traditionen usw. retten muss (Werksgerechtigkeit).

Gläubige Christen wissen, dass es Rettung allein durch den Glauben an Jesus Christus als Herrn und Erlöser gibt. Weil Gott uns liebt:

  • "Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richte, sondern damit die Welt durch ihn gerettet werde. Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet" (Johannes 3,16-18a).

Aber: Glaube und gute Werke gehören natürlich untrennbar zusammen. Das ist aber auch logisch, denn wenn ich Jesus glaube und vertraue, dann will ich doch auch so leben, wie es Ihm wohlgefällt. Sehr sogar!

Deshalb ist es richtig, wenn Jakobus schreibt, dass Glaube ohne Werke tot ist. Das ist aber auch ganz logisch, wenn man mal darüber nachdenkt.

Wichtig ist aber, dass gute Taten die Folge von Glauben sind und dass sie freiwillig geschehen, weil wir Gott dienen wollen und nicht, weil wir uns selbst erlösen müssen (denn das geht gar nicht).

Für unsere Rettung hat Jesus alles getan, was dafür notwendig ist. Alle Ehre, alles Lob und aller Dank dafür gehört deshalb Ihm allein und nicht uns! Genau das mag für manche schwierig erscheinen. Sie wollen lieber selbst führ ihr tolles Leben von Gott gelobt und geehrt werden.

Aber es ist doch umgekehrt: Wir wollen Gott loben, ehren, preisen und Ihm für alles danken, was Er für uns getan hat!

Ein ehrlicher Glaube setzt ja voraus, dass Du alle vier Evangelien nicht nur oberflächlich runtergelesen, sondern ernsthaft studiert hast, mit der Absicht, genau zu verstehen, was Jesus sagt.

Und ebenso was die Apostelgeschichte und alle Briefe seiner Apostel angeht.

Und wenn Du danach ehrlich sagen kannst, "Ja, das gefällt mir, zu so einem Leben fühle ich mich hingezogen" dann hast Du auch gleichzeitig das Bedürfnis, nach den Gesetzen Gottes zu leben. Und damit ist der schmale Weg gemeint.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Christen glauben aber, dass man in den Himmel kommt, nur weil man an Jesus glaubt

UND entsprechende Werke tut, und sich entsprechend verhält.

So ist es jedenfalls mir bekannt.

Irgendwo habe ich mal in etwa gelesen:

"Es ist nicht so schwer, zu wissen, was richtig ist. Schwer ist nur, es auch tatsächlich zu tun"

Daran mögen manche Menschen scheitern.


Lesgetitbaby 
Fragesteller
 22.05.2023, 15:14

Aber ich habe oft gelesen, dass Christen denken, dass zum Beispiel sogar Serienmörder in den Himmel können, wenn sie Jesus als ihren Retter annehmen.

Aber das macht gar keinen Sinn und widerspricht der Lehre Jesu.

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Jogi57L  22.05.2023, 15:20
@Lesgetitbaby

Da kommt es vermutlich drauf an, das jemand ernsthaft bereut, und den Lebenswandel innerlich überzeugt umstellt.

Zudem kommt es nicht nur darauf an, wer Jesus als den Retter annimmt, sondern auch, wen Jesus annimmt.

Matthaeus 7
…21Es werden nicht alle, die zu mir sagen: HERR, HERR! ins Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel. 
22Es werden viele zu mir sagen an jenem Tage: HERR, HERR! haben wir nicht in deinem Namen geweissagt, haben wir nicht in deinem Namen Teufel ausgetrieben, und haben wir nicht in deinem Namen viele Taten getan? 
23Dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch noch nie erkannt; weichet alle von mir, ihr Übeltäter!
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Lesgetitbaby 
Fragesteller
 22.05.2023, 15:28
@Jogi57L

Ja aber ein Serienmörder kann seine Schuld nicht wieder gutmachen. Seiner Opfer sind ja tot, er kann sich mit ihnen nicht versöhnen.

Also muss er dann auch eine Strafe bekommen, auch wenn er bereut.

Anders wäre es, wenn zum Beispiel jemand körperlich misshandelt wird, und sich dann Opfer und Täter wieder versöhnen, dann ist keine Strafe notwendig. Das Wort Strafe ist menschlich ausgedrückt, natürlich straft Gott nicht, aber jeder bekommt alles zurück.

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Jogi57L  22.05.2023, 15:33
@Lesgetitbaby
Seiner Opfer sind ja tot, er kann sich mit ihnen nicht versöhnen.

In diesem Leben nicht. Allenfalls mit den Hinterbliebenen, sofern sie es zulassen wollen.

Wie Gott es letztlich regelt, wenn jemand relativ spät bereut, Buße tut und umkehrt, quasi vom Saulus zum Paulus wird, vermag ich nicht einzuschätzen.

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Raubkatze45  22.05.2023, 15:54
@Lesgetitbaby

In dieser Welt kann er sie nicht gutmachen, aber in der jenseitigen. Es gibt nicht nur Himmel und Hölle.

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Lesgetitbaby 
Fragesteller
 22.05.2023, 15:57
@Raubkatze45

Ja aber in der jenseitigen Welt ist das wohl sehr schwer, weil dunkle Seelen nicht mit lichten Seelen kommunizieren können, oder nur sehr schwer.

Also wenn jetzt zwei Seelen Schuld tragen, eine Seele ist gut sozusagen, und die andere ist immer noch böse, dann können sie im Jenseits nur schwer aufeinandertreffen. Deswegen legte Jesus so viel wert auf Vergebung, weil es eben besser ist, wenn es auf der Erde geschieht. Denn hier kann man sowohl heiligen als auch Mördern begegnen, im Jenseits dürfte das sehr schwierig sein.

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Raubkatze45  22.05.2023, 16:03
@Lesgetitbaby

Es gibt einen Läuterungsort mit Abstufungen, wo Seelen gereinigt werden von dem, was ihnen noch an Heiligkeit mangelt. Da werden die zeitlichen Sündenstrafen abgebüßt. Zeitlich, weil es die Vorstufe zum Himmel ist. Dieser Zustand kann bis zum Jüngsten Tag dauern, je nachdem, wie der Mensch bereut und gelebt hat. Das weiß nur Gott. Es kann nichts Unheiliges in den Himmel gelangen. "Gute" Seelen kommen in den Himmel, wenn sie schon die Anschauung der unendlichen heiligen Majestät Gottes ertragen können. Dazu muss man heilig sein und das ist nicht jeder bei seinem Tod. Vergeben kann man ja nur, wenn man noch lebt. Das soll man tun. Aber wer es nicht getan hat, muss es drüben nachholen in einem Prozess der Läuterung und Heiligung.

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Lesgetitbaby 
Fragesteller
 22.05.2023, 16:15
@Raubkatze45

Auch böse Menschen haben eine Seele. Sie leben dann ja auch weiter.

Es gibt im Jenseits wohl auch gut und böse, nur mit dem Unterschied, dass man dort nicht miteinander kämpfen kann. Die guten sind bei den Guten, die Bösen bei den Bösen. Ich denke auch, dass es Wiedergeburt gibt. Um eben die Schuld zu neutralisieren.

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Gottestrost  22.05.2023, 18:05
@Jogi57L

Die zwei Verbrecher, die mit Jesus gekreuzigt wurden, haben zwei verschiedene Wege genommen.

Der Erste ist auf dem breiten Weg unterwegs, weil er glaubt, was die Mehrheit glaubt wird schon die Wahrheit sein.

Der Zweite ist aber auf den schmalen Weg eingetreten, sein Stolz besiegt, erkannt, dass die Strafe gerecht ist und ehrlich bereut. Darum hat Jesus gesagt, dass er mit Ihm im Paradies sein wird.

Was er verbrochen hat, weisst man nicht, Räuber, Mörder oder sogar Serienmörder? Aber Jesus hat ihn angenommen.

Auch einer der Verbrecher, die mit ihm gekreuzigt worden waren, lästerte: »Bist du denn nicht der Christus, der versprochene Retter? Dann hilf dir selbst und uns!« Aber der am anderen Kreuz wies ihn zurecht: »Du bist genauso zum Tode verurteilt worden wie dieser Mann. Fürchtest du Gott nicht einmal jetzt? Wir werden hier zu Recht bestraft. Wir bekommen, was wir verdient haben. Der hier aber ist unschuldig; er hat nichts Böses getan.« Dann sagte er: »Jesus, denk an mich, wenn du deine Herrschaft antrittst!« Da antwortete ihm Jesus: »Ich versichere dir: Noch heute wirst du mit mir im Paradies sein.«

Lukas 23:39‭-‬43 HFA

https://bible.com/de/bible/73/luk.23.39-43.HFA

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Raubkatze45  23.05.2023, 11:04
@Lesgetitbaby

Das ist ja eben das, was wir Hölle nennen. Seelen, die Böses getan haben und ohne Reue und Buße gestorben sind, haben ihr ewiges Heil verfehlt und kommen an diesen Ort der vollkommenen Gottesferne - so wie die bereits vollkommenen Seelen in den Himmel kommen. Im Himmel sind die Guten bei den Guten, in der Hölle ist nur das Böse existent. Beide Zustände/Orte sind ewig. Die Neutralisierung findet am Läuterungsort statt, den die meisten durchlaufen werden, weil sie nicht ganz gut aber auch nicht ganz böse waren. Dieser Zustand ist nicht ewig und führt irgendwann nach der Läuterung in den Himmel. Wer zu welcher Kategorie gehören wird, kann nur Gott allein beurteilen.

Wiedergeburt ist eine esoterische Vorstellung und ist mit der Lehre des christlichen Glaubens nicht vereinbar. Unsere Ewigkeit wird von Gott bestimmt und unser Ich ist einmalig und unverwechselbar wie unser Leben.

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Jesus sagte "geht", das setzt eine Tätigkeit voraus und nicht Glauben allein, der ohne Werke tot ist. Wer die Werke dessen tut, die der Christus tat, wird von seinem Vater gesegnet, denn er selbst ist die Tür. - Johannes 10:1