Was macht ihr wenn ein Mensch weint? Guckt ihr zu oder tröstet ihr ihn?

19 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Das kommt drauf an, wer da weint und ob ich die Möglichkeit habe, zu helfen.

Ich habe mal einen Typen vor meinem Stammlokal auf dem Gehsteig sitzen und weinen sehen, den ich schon ein paar Male zuvor im Lokal an der Bar sitzen saß. Da dachte ich mir "okay, er besucht das selbe Lokal wie du, gehst du halt mal hin und fragst, was er auf dem Herzen hat".

Ein damaliger Kumpel von mir wollte mich noch aufhalten "Wieso willst du dem helfen, du kennst den doch garnicht. Komm, bleib lieber hier und trink noch was, der soll doch selbst schauen dass er sein Leben auf die Reihe kriegt."

Ich fand das aber nicht richtig und ging zu dem weinenden Kerl hin.

Er heulte sich dann 15 Minuten bei mir aus über eine Frau, an die er sein Herz verloren hat und die ihn durch einen anderen Mann ersetzt hat und nun weiß er nicht, ob er sich umbringen soll usw...

Daraufhin lud ich ihn auf ein Bier ein und fand ein paar aufbauende Worte.

Heute bezeichnet er mich als seinen Freund, obwohl ich sonst nichts mit ihm zu tun hatte und bietet mir bei jeder Gelegenheit an, sich für das Bier zu revanchieren.

Ich bin froh, ihm damals geholfen zu haben.

Interessanterweise bin ich mit dem Kumpel, der mich damals zurückhalten wollte, mittlerweile nicht mehr befreundet, da dieser Kumpel in einer Situation, in der es mir selbst schlecht ging, genauso reagiert hat wie bei dem Fremden damals: ihm war es einfach egal.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

PicaPica  31.01.2020, 13:29

Ja, erst dann lernt man die wahren Freunde kennen, LG. :)

2

Wenn man die Person kennt und mag, sollte es selbstverständlich sein zu trösten.

Bei einer unbekannten Person kommt es stark auf die Umstände an.

Ist die Person allein? Ist es eine erwachsene Person oder ein Kind? Wie sehr würde es „passen“, dass man die Person anspricht?

Bei uns hat einmal in der Nähe unseres Hauses nachts ein junges Mädchen gesessen und sehr laut und verzweifelt geschluchzt. Da fand ich es von Nöten sie anzusprechen und das war letztlich auch gut so. Kinder ohne tröstende Person selbstredend sowieso.

Ich muss sagen das mich weinende Menschen überfordern.

Ich bin für viele Leute der erste Ansprechpartner bei Problem, daher bin ich auch oft mit weinenden Leuten konfrontiert.

Das Problem ist das nicht jeder das selbe mag wenn er oder sie weint. Ich frage immer ob es ok ist sie zu umarmen, reden ihnen gut zu und höre mir ihre Probleme an, frage wie ich helfen kann etc.

Das Ding ist einfach das ich wenn ich weine, was selten vorkommt, wenn dann nur wenn ich Zuhause alleine bin, das soll keiner sehen und ich möchte da auch alleine sein, deshalb glaub ich überfordert es mich weil viele genau dann nicht alleine sein ollen etc., naja ich versuche mein bestes ihnen zu helfen.

Hi,

Mit trösten halte ich mich eher zurück. Je nach dem wer es ist, gibt's eine Umarmung oder einen klaps auf die Schulter. Ansonsten bleibe ich einfach da und halte erstmal die Klappe.

Das ist ja jetzt kein Drama wenn jemand mal weint. Da muss man jetzt nicht irgendwas besonderes machen. Weinen ist auch gut, Emotionen müssen auch mal raus, das ist ja nicht unbedingt was negatives.

Liebe Grüße

Ich tröste immer wenn ich jmd einsam weinen sehe, ich hab diese Erfahrung für mich gehabt wenn jmd einen braucht der zuhört, dann gebe ich das. Wenn jmd eine Umarmung braucht, dann auch das. Ich denke, mir bedeutet es etwas jmd der leidet, wenn er oder sie es zulässt in meinem möglichen und angebrachten menschlichen Masse zu helfen.

lg

Youareme

Konnte das schon mehrmals und hab so Menschen ein wenig Hoffnung, Kraft und ein dankbares Lächeln und auch Dankbarkeit zu hören bekommen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung