Was ist hiermit "Recht auf Nichtwissen" gemeint?

1 Antwort

Das kann sinnvoll sein, wenn man eine schwere Diagnose hat und einzelne Ergebnisse nicht wissen möchte, ob man z.B. Lebermetastasen hat oder ob die sich vergrößert haben.

Bei einzelnen Behandlungen im Krankenhaus kann es sinnvoll sein, nicht zu wissen, was für Medikamente man bekommt (wenn man sich Panik vor schweren Nebenwirkungen macht) oder ob/ wann man die bekommt. Das geht aber meines Wissens natürlich nur auf Bitten des Patienten. Also wenn der Patient sagt, er möchte bitte keine Einzelheiten über die Krankheit wissen oder nicht wissen, ob er gerade Kochsalzlösung oder das Medikament mit den potenziell schweren Nebenwirkungen erhält, dann kann es ihm im Einzelfall besser gehen, weil er sich nicht die Angst vor Nebenwirkungen/ Folgen macht und es ihm entweder dadurch wirklich gesundheitlich besser geht (weniger Nebenwirkungen etc.) oder auf jeden Fall psychisch besser.

Wenn du weißt, dass du Symptome hast, die man nicht heilen kann und an denen du innerhalb der nächsten Wochen oder Monate sterben kannst, dann kann dir das helfen, weil du noch alles regeln kannst und das Leben so weit wie möglich noch genießen kannst, es kann dich aber auch lähmen, weil du nur noch an deinen bevorstehenden Tod denkst und zu nichts anderem mehr in der Lage bist.

In dem Fall wäre Recht auf Nichtwissen besser.

Auch wenn du eine Abtreibung nach Vergewaltigung vornehmen lässt, kann es dir helfen, das Geschlecht deines Kindes nicht zu erfahren, weil du dich dann nicht damit herumschlagen musst, ob es besser gewesen wäre, das Kind aufzuziehen, wie es sich entwickelt hätte etc.