Philosophie-Zufallsglück?

2 Antworten

Auf seinem Lebensweg kommt man immer wieder mal an Türen vorbei, die sich einen Spalt öffnen. Damit ist gemeint, dass sich einem plötzlich unerwartete Chancen eröffnen. Da gibt es nun zwei Möglichkeiten, damit umzugehen.

Wenn man zu lange überlegt, zu viele Zweifel hat, zu lange wartet, geht die Tür plötzlich wieder zu, die Chance ist verbei und vertan und kommt eventuell auch nie wieder.

Wenn man aber bereit ist, sich auf neues einzulassen, plötzliche Chancen direkt am Schopf packt, also die Tür öffnet und durchgeht, auch wenn man nicht genau weiß, was einen erwartet, wenn man also mutig und offen ist, kann sich das Leben auch in eine Richtung entwickeln, ab vom gewohnten und geplanten Weg, mit der man nie gerechnet hat und die einem viel Glück und/oder Vorankommen beschert.


anonym27787 
Fragesteller
 13.11.2021, 16:13

Vielen Dank eine wirklich tolle Erklärung, über welche man lange nachdenken kann. Könnte man das ganze eigentlich auch auf Negative Zufälle beziehen?

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Hamburger02  13.11.2021, 21:55
@anonym27787

Der negative Zufall, also Möglichkeiten, die nicht gut für einen sind, kann natürlich auch auftreten. Manchmal entpuppt sich eine vermeintliche Chande auch als großer Reinfall. Die Frage ist nun, wie man mit der Möglichkeit des Reinfallles oder des Scheiterns umgehen soll.

Die radikalste und risikolose Methode besteht darin, sich grundsätzlich auf nichts Unbekanntes einzulassen. Dann ist man das, was in dem Text als Wand bezeichnet wird. Der Nachteil dieser Methode besteht aber darin, dass einem auch sämtliche positiven Chancen entgehen.

Die andere radikale Methode ist, sich auf alles einzulassen, was man für eine Chance ansieht. Das einzige, worauf man sich niemals einlassen würde, ist es "nein" zu sagen. Dann wird einem keine einzige Chance entgehen, aber man wird auch in sämtliche Fettnäpchen und Fallen tappen, die einem andere womöglich aufstellen. Im Ergebnis bedeutet das oft, dass die negativen Dinge, die man erlebt die positiven bei weitem überwiegen. Dann steht man noch schlechter da als bei der ersten Methode.

Der bester Weg liegt, wie so oft, zwischen den beiden Extremen. Man geht zwar Risiken ein, aber die sollten kalkulierbar sein. Nur unkalkulierbare Risiken, also Risiken, die die Existenz bedrohen, sollte man dann eventuell systematisch vermeiden. Bietet sich einem eine vermeintliche Chance, sollte man zwei Einschätzungen vornehmen. Zum einen sollte man darauf achten, was einem die Intuition, das Bauchgefühl sagt. Von hier kommen oft Warnungen, die man nicht näher begründen oder konkret fassen kann. Man sollte zwar auf das Bauchgefühl hören, ihm aber nicht ungeprüft folgen. Die Intuition, das Bauchgefühl kann einen nämlich auch völliug in die Irre leiten. Deshalb solllte man das Bauchgefühl immer auch einer Überprüfung durch die Vernunft unterziehen, bevor man ihm nachgibt. Das ist der einzige Weg, um sich Chancen möglichst nicht entgehen zu lassen, aber die Risiken dabei zu minimieren. Ganz ohne Risiko geht es aber nicht. Man darf also keine alllzugroße Angst vor dem Scheitern haben und muss sich bewusst machen, dass man nach dem Hinfalllen auch wieder aufstehen kann. In dem Zusammenhang fällt mir ein Ziitat von Selma Lagerlöff (Autorin von Pipi Langstrumpf) ein, das in diese Richtung geht: "Lieber werde ich hin und wieder enttäuscht, als keinem Menschenmehr zu vertrauen."

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Beispiele für Zufallsglück:

  • Du siehst einen 50 € Schein auf der Straße liegen
  • Du triffst 10 Jahre nach der Schule einen ehemaligen Schulkameraden, der direkt nach der Schule nach Australien auswanderte und nun mal zu Besuch in Deutschland ist

Zufallsglück ist endlich/schnell vorbei. Das Zustandekommen dieses zufälligen Glücks ist von dem Verhalten Dritter abhängig.