Was ist ein muss für einen Stall (Pferdestall)?

Urlewas  01.05.2024, 15:34

Als Kunde, Reitschüler, Einnsteller oder willst du einen bauen?

IbimbsEineBiene 
Fragesteller
 02.05.2024, 20:15

Bauen halt nur für mich

4 Antworten

Geld, haufenweise Geld das man sonst nicht braucht...

Man muss schließlich das Gelände kaufen oder pachten, Heu kaufen, Stroh ggf. kaufen oder Späne, Waldboden, etc. Wasserrechnung ist auch nicht ohne, da pro Pferd schon mal bis zu 80l am Tag durchlaufen können, Stromkosten für die Umzäunung, nachts Licht wenn man was sehen will, etc.

Die Mistentsorgung muss gemanaged werden, ebenso die Anlieferung von Heu, oder wenn man es selbst macht, muss man eben zeitlich so planen, dass man die Möglichkeit hat aufs Feld zu fahren, dafür bedarf es dann auch der Maschinen.

Fahrzeuge fürs Hängerziehen, Traktoren fürs Heu machen oder umschlichten, ggf. andere Gerätschaften für notwendige Reparaturen, etc. alles teuer, alles will versichert werden und das meiste frisst Diesel (teuer).

Zeit ist auch so ein Faktor. Morgens, mittags, abends... Je nach Fütterungsbedürfnis und gewählter Variante, muss man mehrmals täglich für Futter sorgen, hat man zB ein altes Pferd, das nur noch aufgeweichte Heucobs fressen kann und draußen 30 Grad, muss man mehrmals täglich einen Eimer raus stellen mit Heucobs, sonst kippen die bei der Hitze um. Ansonsten bietet sich natürlich 24/7 Heu auf Futtersparnetzen an, aber auch nicht für jedes Pferd geeignet, sowie 24/7 loses Heu auch nicht jedes Hü verträgt....
Gemistet wollen die Pferde auch noch werden, 1-2x täglich.

Da sind wir beim Punkt der körperlichen Kraft. Das ist ein Knochenjob, je nach Kaliber Pferd können die gefühlt Elefantenhaufen legen... Man sagt im Schnitt pro Pferd, pro Stunde, ein Haufen. Macht also bei einem Pferd in 24h 24 Haufen.
Je nach Geländelage kann das super easy zu misten sein, oder eben körperlich eine Herausforderung. Wenn man nicht gerade technisches Gerät hat, sondern auf Schubkarre und Mistgabel angewiesen ist, wird das anstrengend.

Jetzt sind die Pferde futtertechnisch und von der Sauberkeit her versorgt, aber bewegt und trainiert werden müssen sie ja auch noch.

Also je nach Anzahl der Pferde braucht es einen individuellen Trainingsplan, damit keiner zu kurz kommt. Putzen muss man die Tiere auch, damit man sie auf Wunden oder Krankheiten checken kann. Training von mind. 1h pro Tier sollte man schon einkalkulieren.

Wo wir beim kalkulieren sind... Hufschmied und Tierarzt darf man in der Rechnung auch nicht vergessen (nebst allen möglichen Versicherungen).

Das Wichtigste:

  • Geld - viel Geld !!

Desweiteren:

  • Entsprechendes Wissen und Erfahrung (im Grunde gleichauf mit den finanziellen Mitteln)
  • Platz für den Stall und die betonierte Mistplatte, Lagerflächen für Futter, Heu Stroh oder Sägemehl, Sattelkammer - sowie viiiel Weidefläche und Auslauf
  • Die Genehmigung
  • Die entsprechenden Versicherungen
  • Die Überzeugung, dass die Pferde für dich Priorität haben - auch bei Schlechtwetter, Freunden und eventuellen Urlaubswünschen
  • Und nicht zuletzt: Genügend Leute für Mithilfe - und Aushilfe, wenn du mal krank sein solltest etc...

Es ist machbar - aber es hat seinen Preis (damit meine ich nicht nur den finanziellen Aspekt) !

  • Wände, Decke, geeigneter Boden, ausreichend Platz (gemäss Tierschutzverordnung)
  • Wasserspender, Salz, Anbindemöglichkeiten
  • Lager für Einstreu und Futter sowie für Sättel etc.
  • Auslauf vor dem Stall (ist in der Schweiz obligatorisch - kenne die Regelung in DE nicht), Weiden in sinnvoller Nähe
  • Lavabo, am besten mit Durchlauferhitzer
  • Waschplatz

Wäre jetzt das, was mir so auf die Schnelle einfällt. 💁‍♀️

Vielleicht noch einen Salzleckstein für Mineralien, kommt aber auf dein Pferd an :)