Was ist der Unterschied zwischen 68er Bewegung und der Hippiebewegung?

6 Antworten

Beide Bewegungen waren Reaktionen auf die frustrierenden gesellschaftlichen Verhältnisse und v.a. Dingen auch auf den Vietnamkrieg.

Die Hippi-Bewegung war eine vorübergehende (meines Erachtens recht sympathische) 'Aussteiger'-Lebensweise, vor allen Dingen von Jugendlichen bzw. jungen Erwachsenen praktiziert. Es ging um ein friedliches Miteinander, einen lockeren Umgang und Freude an den guten 'feelings' (durch Musik, Sex, Hasch, Reisen, Rumhängen etc.).

Die 68er-Bewegung, hauptsächlich durch Studenten getragen, verstand sich als politische Bewegung, die sich aktiv gegen gesellschaftliche (kapitalistische, imperialistische) Strukturen wehren wollte und eine (mehr oder weniger) radikale Veränderung anstrebte.


Tamtamy  01.01.2018, 09:19

Einige Zeit später:

Schade. Über ein 'Danke' hätte ich mich gefreut. Eigentlich doch übliche Höflichkeit, wenn sich jemand die Zeit genommen hat, auf eine gestellte Frage vernünftig zu antworten.

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Beide Bewegungen gingen ineinander über, haben aufeinander ausgestrahlt und hatten Gemeinsamkeiten, die sich in der Formel "Make love, not war" zusammenfassen lassen: den Kampf gegen den Vietnamkrieg und gegen die sexuelle Zwangsmoral.

Die Hippiebewegung war vor allem in den USA beheimatet. In Deutschland wurde sie etwa seit 1965 wahrgenommen. Die Hippies "privatisierten", d.h., sie waren nicht organisiert, sondern lehnten solche Strukturen ab. Sie waren antiautoritär, lebten meistens in kleinen Gruppen zusammen, zogen von einem Open-Air-Musikfestival zum anderen. Dabei wurde vor allem Gitarre mit Nachhallverstärker gespielt, die einzelnen Stücke dauerten nicht mehr nur drei Minuten, sondern 20 und mehr. Dies zu ertragen bedurfte es einer Dröhnung durch Gras oder LSD.

Die Hippiebewegung strahlte aus nach Europa, insbesondere auf die Studenten und Studentinnen. Dort bildete sich eine antiautoritäre Bewegung, die die oben genannten Ziele aufgriff. Ich habe sie wahrgenommen seit 1966; ein Jahr später hatte sie schon die studentischen Massen ergriffen.

Dies war der fruchtbare Boden, auf dem sich 1968 die "68-er" Bewegung in Folge der Berliner Ereignisse am 2.Juni 1967 bildete. Sie war wesentlich politischer als die Hippiebewegung, durchweg antikapitalistisch und weitgehend organisiert im SDS, in dessen Nachfolgeorganisationen und Basisgruppen. Sie war insofern eine Antithese zu den Hippies, als sie der Parole folgte, die antiautoritäre Phase zu überwinden. Privat wurden aber Elemente des Hippielebens fortgeführt, vor allem in den Wohngemeinschaften, die sich überall bildeten.

Ab 1971 griff die Student-inn-enbewegung auch die Kampagne zur Abschaffung des §218 (Abtreibung) auf; die war aber, zumindest in der Student-inn-enschaft, noch keineswegs feministisch und wurde von beiden Geschlechtern gleichermaßen getragen.

1975 veröffentliche Alice Schwarzer ihr Buch "Der kleine Unterschied...", 1977 kam dann die EMMA auf den Markt. Es bildete sich die neue femistische Bewegung. Sie war in mancherlei Hinsicht eine Antithese zur Student-inn-enbewegung, insbesondere hinsichtlich ihrer Einstellung zur Sexualität. Am 8.März 1979 feierten erstmals bundesweit Frauen den Internationalen Kampftag der Feministinnen. Das war der Beginn einer neuen Phase, die die Student-inn-enbewegung ablöste.

Die Hippiebewegung wurde von der Bevoelkerung belaechelt, also nicht Ernst genommen.

Diese Aufrufe und Lieder gegen den Vietnamkrieg, wurden zwar aufgenommen, allerdings bewegten sie nichts.

Die 68 er Bewegung hatte da schon handfeste Ziele und entsprechende Taten in ihren Aktionen. Es ging um Wiederbewaffnung DE, Atommuell, Nazibeamte.

Bekannteste Mitglied war ja der spaetere Aussenminister Fischer.

https://de.wikipedia.org/wiki/60er-Studentenbewegung

Die Hippies die sogen. Blumenkinder war eine Bewegung die langer vor den 68ern war. Das war Ender der 50er bis 1970. Die hatten wenig politische Ziele sondenr es war ihre Lebensart. Diese Bewegung hatte den Urpsung in USA

Die 68er hatten politische Ziele und wollten die unselige Vergangenheit bewältigen und zwar in Deutschland.


armaaaaani 
Fragesteller
 27.12.2017, 09:58

Aber die hippies hatten schon auch politische ziele wie mehr rechte für Frauen und außerdem haben sie gegen den Vietnamkrieg protestiert

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Hippies waren recht unpolitische Menschen, die sich verstärkt auf Drogen kaprizierte, dazu meist noch Leistungsverweigerer.

Die 68-er verkörpern in etwa das Gegenteil davon.