Was haltet ihr von der Idee, das Drogenabhängige/raucher/fettleibige die nicht an sich arbeiten mehr ins Krankensystem einzahlen sollten?

8 Antworten

Nein Strafen sind der falsche Ansatz. Das wäre dann ja eine Art Bußgeld für schlechte Ernährung und Drogenkonsum (der ja teilweise sowieso schon illegal ist).

Der richtige Ansatz wäre es, Ketten wie McDonalds Auflagen zu geben, wie ungesund die verkauften Dinge sein dürfen. Oder Bio-Supermärkte zu subventionieren und Zucker höher zu versteuern.

Das ist eine sehr schwierig umzusetzende Sache. Was genau heißt "die nicht an sich arbeiten" und wer definiert das?

Den Gedanken dahinter kann ich durchaus verstehen, jedoch wird hier ein gesellschaftliches Problem auf Einzelne abgewälzt, die dafür bestraft werden sollen, dass die Gesellschaft krank ist.

Warum wird man denn zum Süchtigen (auch Fettleibigkeit ist in den allermeisten Fällen auf Ess-Sucht zurückzuführen)?

Eine einseitig auf Leistung und Funktionieren ausgerichtete Gesellschaft, in der seelische und gefühlsmäßige Aspekte viel zu kurz kommen, bringt viele Menschen dazu in Süchten Erleichterung zu suchen.

Die Zahl der Süchte ist riesig. Raucher, Drogenabhängige und Fettleibige fallen zwar am meisten auf, aber es ist ungerecht, sie zu bestrafen während andere Süchtige mit ihrer Sucht fleißig weitermachen dürfen (Spielsucht, Kaufsucht, Magersucht, Sexsucht, Arbeitssucht...).

Stattdessen sollte lieber gefragt werden: was muss an unserem Gesellschaftssystem geändert werden, damit Menschen zufrieden und ausgeglichen leben können...und wie können wir gerade die Schwächeren unterstützen, so dass sie nicht auf Drogen ausweichen müssen?

Es ist nicht die Verantwortung jedes Einzelnen, sondern zum Großteil ist es Verantwortung der Politik, bessere Lebensbedingungen und weniger Suchtmittel zur Verfügung zu stellen.

..".an sich arbeiten"...das klingt so einfach.

Jeder der mal in einer Sucht gesteckt hat, weiß, dass es alles andere als einfach ist, da alleine wieder raus zu kommen.

Besser als höhere Zahlungen wären konkrete Hilfsangebote für Betroffene und beispielsweise eine Ampelkennzeichnung auf Lebensmitteln, wo sofort erkennbar ist wo zu viel Fett bzw. Zucker enthalten ist.

Dann müsste auch jeder der Leistungssport macht, mehr zahlen. Denn der Körper wird dabei heimlich ruiniert und wir später hohe Kosten verursachen

oder jemand der ein gefährliches Hobby hat,oder jemand der in der Stadt wohnt mehr als wenn einer auf dem Land wohnt, da der Stadtmensch mehr Risiken ausgesetzt ist

wo Soll man da eine Grenze setzen und wer soll das beurteilen?

In einem sozialen System wird das nie funktionieren - leider! Dazu kommt ja noch, dass Süchtige i.d.R. nicht arbeiten, bzw. weniger verdienen ... wie sollen die das bezahlen?

Und ansonsten ist es ja eh schon so, dass einige Menschen - wie ich zum Beispiel als Privatversicherter - mehr einzahlen als andere. Bedeutet, dass durch die Anpassung Du mehr einzahlen müsstest als jetzt. Denke nicht, dass das Dein Wunsch ist!?

Es wäre schon ein ziemlicher Aufwand das ganze so Aufrecht zu erhalten und auch zu prüfen.

Wenn dann würde ich es klug finden, wenn man z.B. die Option kriegt, dass man wenn man z.B. nachweisen kann, dass man Nichtraucher ist, dass man eine Vergünstigung kriegt.

Die Nachweispflicht soll aber beim Versicherungsnehmer sein.