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Sollte er das wirklich verfasst haben wäre das ziemlich schlimm. Man muss schon ziemlich verkorkst sein, um sowas zu schreiben und zu verbreiten. Auch mit 17. Ich habe mit 17 bestimmt auch Dinge gemacht, die im Nachhinein dumm waren, aber so etwas habe ich nicht gemacht.

Natürlich könnte er sich in der Zwischenzeit verändert haben, aber ich halte auch von seine aktuellen Äußerungen nicht viel.

Die Einleitung im Flugblatt bestimmt die Deutung, denke ich. Diese Art von kompliziertem Text, der 1987/88 verfasst wurde, ist merkwürdig. Aber ob das wirklich Jemanden in der Politik direkt interessiert, bezweifle ich.

Viel weiß ich nicht drüber, aber es könnte ein linksextremistisches Flugblatt mit Antisemitismus sein, den es mit allen möglichen Anleihen dann so verdeutlicht, dass es wie eine Persiflage aussieht. Es gab in den Reihen der RAF Viele, die den Kapitalismus kritisierten und im Zuge dessen die meisten Deutschen. So ungefähr klang für mich Christof Wackernagel als Beispiel. So drastisch eben, dass ich bei einem kruden Text an ihn denke, und nicht an einen "hohlen" NS-Charakter.

Es könnte auch ein rechtsextremistischer Gedanke hinter dem Text stecken, und der Verfasser richtet sich trotzdem gegen Alle und sich selbst. Schließlich sind alle Deutschen an dem geschilderten antisemitischen Wettbewerb teilnahmeberechtigt (was wohl keinen nationalsozialistischen Zweck darstellt, bei dem nur der Feind so behandelt wird); werden (bei Verrat) aber zu dessen Opfern. Das wäre wohl nicht ein typisch faschistisches (auch nicht kryptofaschistisches, weil sehr kompliziert) Flugblatt, aber könnte trotzdem auch passen, weil in der NS-Zeit Schuldige auch ihr Leben ließen. Gesucht hat das Flugblatt dann quasi einen Märtyrer für den NS. In welcher Phase ein Faschist den eigenen Untergang propagiert, erschließt sich mir zwar nicht, aber für die rechtsextremistische Deutung könnte sprechen, dass Verrat dort als etwas Jüdisches betrachtet wurde.

In jedem Fall sitzt der Verfasser des Textes in der Tinte. Es wird i.d.R. Abstand genommen von solchen sprachlichen Mitteln und Ideen, um sein Gesicht zu wahren und sich nicht mit einem wahrhaftigen Gedanken möglichen Schaden zuzufügen. Und um im Weiteren dann Andere auch zu schützen, weil der Text ja nicht ungefährlich ist. Er ist schlimm, aber man redet besser nicht drüber, was psychologisch bei dem Text passiert sein könnte. Jedenfalls nicht als Politiker, bevor man sich nicht sicher sein kann.

Der Text zeigt (u.A.) den Deutschen ihren Komplex auf. Er ist gefährlich in mehrerlei Hinsicht und ist lähmend. Am besten, Jemand mit viel Wissen analysiert das Ding und hilft uns zu einem erleichterten Gewissen. Sonst wird man bekloppt. Betreffende Politiker räumen dann alsbald ihre Posten, und dann geht es weiter. Das Alter des Verfassers wird wohl eine untergeordnete Rolle spielen, denn der Text zeugt ja von einer gewissen Sprachbegabung.

Ich möchte mich an der Diskussion um die unsinnigen Aussagen eines 17jährigen nicht beteiligen. Aiwanger macht jetzt, wo er in Amt und Würden ist mehr unsinnige und anstößige Aussagen, die genug Angriffsfläche bieten. Diejenigen, die aber von einer "Schmutzkampagne" gegen ihn reden sei aber die Kampagne gegen

https://de.wikipedia.org/wiki/Sarah-Lee_Heinrich

in Erinnerung gerufen, die zum Zeitpunkt der damals beanstandeten Aussagen gerade mal 14 war. Wenn man mit Schmutz wirft darf man sich nicht wundern wenn er zurück geflogen kommt.


LeonardoDi  28.08.2023, 20:24

Was hat Aiwanger mit Sarah-Lee Heinrich zu tun?

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DerRoll  28.08.2023, 20:27
@LeonardoDi

Na ja, damit ist ja wohl klar wer hier Doppelmoral zeigt, oder?

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Ich denke, Leute, die mit 17 auch Nazisprüche losgelassen haben und blöde Judenwitze rissen, können den Ärger um Aiwanger nicht verstehen. Das sind ja schließlich auch seine Wähler.

Das Flugblatt ist sprachanalytisch zu untersuchen.

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https://www.nius.de/Politik/flugblatt-vorwuerfe-gegen-hubert-aiwanger-ein-freiflug-durch-den-schornstein-in-auschwitz/b467881a-2a56-4db8-9518-1cc80ac306ec

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Es klingt Hochdeutsch, man findet darin keinen Schreibfehler und es herrscht Substantivierung in jedem Satz.

Falls es von Aiwanger direkt stammte, dann muss er in Schreib- maschinenschreiben eine - sehr gut - gehabt haben.

Fehlerfreiheit beim Schreibmaschinenschreiben ist eine seltene Kunst - aber nicht unmöglich.

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Die Inhalte sind abscheulich und würden ein entsprechendes Psychogramm ergeben.

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Das verwendete Papier - auf welchem es geschrieben erscheint - sieht wie eine Art glattes Pseudo-Bütten-Papier aus, welches wie an der eingeblendeten Knickkante zu erkennen fast Kartenhärte haben könnte.

Das Flugblatt muss dem Herausgeber also wichtig gewesen sein, denn wer verwendet für solch eine Anhäufung von Abscheulichkeiten - einen zermemonielen Papiertypus.