Was haltet ihr vom Neozonen hier eine Bereicherung oder doch eine Gefahr für Heimische Tierwelt?
5 Antworten
Das muss man sehr differenziert sehen. Jeder Fall ist anders.
Einige Neobiota sind invasiv, d. h. sie verdrängen einheimische Arten und könnten zu deren Aussterben führen. Der Kamberkrebs (Faxonius limosus) z. B., der aus Nordamerika eingeführt wurde, hat den einheimischen Europäischen Flusskrebs (Astacus astacus) fast vollständig zurückgedrängt, u. a., weil mit dem Kamberkrebs die für Europäische Flusskrebse gefährliche Krebspest eingeschleppt wurde. Der Kamberkrebs hingegen ist immun gegen diese Krankheit. Seit einiger Zeit wird der Kamberkrebs wiederum vom ebenfalls aus Amerika eingeführten Kalikokrebs (Orconectes immunis) zunehmend verdrängt.
Andere Arten gelten als "invasiv", weil sie eine Schadwirkung entfalten - was natürlich ein anthropozentrisch-subjektiver Eindruck ist. So gilt etwa der Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum) als invasiv, weil er phototoxisch ist: er verströmt Substanzen, die auf der Haut unter Einwirkung von Sonnenlicht Verbrennungen verursachen können. Und die Beifußblättrige Ambrosie (Ambrosia artemisiifolia) wird als invasiv eingestuft, weil ihr Pollen Allergien verursachen kann. Oft wird die Schadwirkung dabei auch als übertrieben gefährlich dargestellt. Gegen den einheimischen Beifuß (Artemisia vulgaris) etwa sind hierzulande viel mehr Menschen allergisch als gegen die Ambrosie.
Andere Arten sind unter bestimmten Voraussetzungen invasiv. In Großbritannien und Italien verdrängt das ursprünglich amerikanische Grauhörnchen (Sciurus carolinensis) stellenweise das einheimische Eichhörnchen (Sciurus vulgaris). Das geschieht aber nur dort, wo es kaum noch Baummarder (Martes martes) gibt. In Gegenden mit hoher Baummarder-Dichte ist das Eichhörnchen gegenüber dem Grauhörnchen konkurrenzstärker. Wahrscheinlich, weil das Eichhörnchen schon lange mit dem Marder co-existiert, überlebt es eher als das Grauhörnchen, das mit diesem Raubfeind bislang nicht konfrontiert war.
Bei einigen Arten blieb eine befürchtete negative Auswirkung auf die Umwelt bislang aus. Das Indische Springkraut (Impatiens grandiflora) etwa muss in Wäldern nur selten wirklich bekämpft werden. Es kann für das Ökosystem sogar bereichernd sein, denn es ist inzwischen zu einer wertvollen Nektarquelle für Bienen und Hummeln geworden. V. a. im Rheinland in einigen Städten leben etliche Kolonien von Halsbandsittichen (Psitacula krameri). Früher befürchtete man, dass sie als Höhlenbrüter in Konkurrenz zu einheimischen in Höhlen brütenden Vogelarten treten könnten. Diese Konkurrenz blieb bislang aus, weil sich die Brutzeiten eher nicht überschneiden. Halsbandsittiche fangen oft erst mit der Brut an, wenn andere Arten längst brüten bzw. schon "fertig" sind. Zudem bleiben die Sittiche zumindest gegenwärtig noch auf die wärmeren Städte beschränkt. Im ländlichen Raum ist es ihnen zu kalt, das kann sich durch den Klimawandel aber noch ändern.
Generell sind in Europa Neobiota deutlich seltener invasiv als in anderen Erdteilen. Das hängt auch mit der biogeographischen Entwicklung Europas während der letzten Eiszeiten zusammen. Während der Eiszeiten starben viele Tier- und Pflanzenarten in Europa aus. Überlebt haben die wärmeliebenderen Arten nur in einigen südlichen Refugialräumen, etwa auf der iberischen Halbinsel, in Italien und auf dem Balkan. Als es wieder wärmer wurde, breiteten sich von dort aus die Arten wieder nach Norden aus. Dabei standen vielen Arten aber die Hochgebirge im Weg, die in Europa vornehmlich von West nach Ost verlaufen. Sie verhinderten für viele Arten eine erneute erfolgreiche Wiederbesiedlung Mitteleuropas. Daher blieben zahlreiche ökologische Nischen "unbesetzt". In Nordamerika beispielsweise verlaufen die Gebirge in Nord-Süd-Richtung und standen einer Wiederbesiedlung des Nordens aus dem Süden nicht im Weg. Die Artenvielfalt in Nordamerika ist daher viel größer als hier in Mitteleuropa (beispielsweise gibt es in den USA 90 verschiedene Eichen-Arten, während in Mitteleuropa nur zwei Arten vorkommen und es gibt 10 Tannen-Arten, während in Mitteleuropa nur eine einheimisch ist). Viele Neobiota besetzen in Europa daher Nischen, die ohnehin noch "frei" sind und bereichern das Ökosystem somit mehr als dass sie es schädigen.
.... die "Neuen" werden in der Fachsprache als Neobiota bezeichnet. Gebietsfremde Pflanzenarten nennt man Neophyten, gebietsfremde Tierarten Neozoen und gebietsfremde Pilze Neomyceten.
sehr viele Arten belasten die heimische Tierwelt sehr stark, sie konkurrieren um Lebensraum und Nahrung, meist kaben die auch weniger, oder keine, Fressfeinde, da wird dann die Population nicht natürlich reguliert, es die angestammte Flora/Fauna zusätzlich unter Druck bringt.
https://mfe.webhop.me/?s=invasiv
da gibt es einige Artikel dazu.
mfe
Es gibt einige Art die ein freie nische besetzt haben viele werden auch zu einem Problem nicht nur hier
Es gibt hier schon viele durch Menschen eingeschleppte Arten
Kaninchen, Fasan, Madarinente, Goldfisch, Damhirsch, Regenbogenforelle, asiatischer Marienkäfer, Bisamratte, Nutria Mufflon, Trauerschwan, Kanadagans, Wanderratte, Nilgans, Karpfen, rote Wegschnecke, amerikanischer nerz, amerikanischer Flusskrebs, Kettennatter, Halsbandsittich, Wollhandkrabbe, Quaggamuschel,Guppy, warroamilbe, Waschbär alles hier eingeschleppte Arten.
Manche davon sind ein Problem andere weniger .
Aber es gibt nicht ohne Grund ein Verbot des handels mit vielen Arten auch Pflanzen.
Da gibt es auch eingeschleppte wie zb Bärenklau, indisches Springkraut auch so was wie Tuja ,Schmucktanne, Rhododendron und viele Gartebpflanzen. Der Handel ist nicht bei allen genannten verboten aber es sind Exoten.
In der Regel sind sie ein Problem.
Sie gehören nicht dorthin, daher hat das dortige Ökosystem keine geeigneten Strategien um mit ihnen umzugehen und sie natürlich zu regeln. Es fehlen z. B. Fressfeinde.
Sie verdrängen daher oft ungehindert dort heimische Arten, was das Artensterben begünstigt.
Nicht umsonst gibt es inzwischen strenge Gesetze die das verbreiten untersagen und es verbieten z.B. einmal gefangene Neozoen wieder in die freie Wildbahn zu entlassen.
Die Waschbären räumen schon viele Vogelnester aus.