Was haltet ihr vom Gendern?

Das Ergebnis basiert auf 51 Abstimmungen

Ich lehne gendern ab, weil... 73%
Ich finde gendern gut, weil... 16%
Ich sehe es so... 12%

21 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ich sehe es so...

Hallo,

es sollte weder eine Genderpflicht noch ein Genderverbot geben.

Ich versuche durchgehend in der Form von Beidnennungen (Studentinnen und Studenten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Lehrerinnen und Lehrer usw.) zu gendern, nutze aber auch das generische Maskulin - vor allem bei langen Texten - mit dem ich persönlich als Frau keine Probleme habe. Da bin ich selbstbewusst genug, dass ich keine Lippenbekenntnisse brauche.

Das auf den (Gender)Stern oder sonstige Zeichen reduzierte Gendern sowie das Gendern durch substantivierte Partizipien (Studierende, Mitarbeitende, Lehrende usw.) sowie andere "Wortungetüme" lehne ich ab!

Deshalb nutze, spreche und schreibe ich den Genderstern auch nicht, und es nervt mich ungemein, wenn ich Nachrichtensprecher und Fernsehmoderatoren ihn aussprechen höre - was heißt aussprechen, es ist ja vielmehr eine Kunstpause.

Daneben verwende ich je nachdem, ob ich jemanden duze oder sieze, bei der Anrede die Pronomen du, dein, dir, dich oder Sie, Ihr, Ihnen, Sie. Ansonsten verwende ich die Personalpronomen ich, du, er, sie, es, wir, ihr, sie und die entsprechenden Possessiv- und Objektpronomen.

Das ist meiner Meinung nach völlig ausreichend; für manche Leute sogar schon viel zu viel.

AstridDerPu

Ich finde gendern gut, weil...

Generell halte ich Gendern, also gendersensible(re)/genderneutrale(re) Sprache, für eine sinnvolle Maßnahme. Passend eingesetzt ist Gendern für mich dann, wenn es aus einer Kombination der verschiedenen Möglichkeiten und nicht aus dem strikten Einsatz einer einzigen Variante besteht.

Dazu gehört auch, dass man versteht, bei welchen Wörtern eine "gegenderte" Variante angebracht ist und bei welchen nicht, einem klar ist, dass nicht jede Situation/jeder Kontext eine gendersensible/-neutrale Anpassung der Sprache benötigt, und dass nicht jede Form gendergerechterer/-neutralerer Sprache (aktuell) gleichermaßen barrierefrei ist.

Außerdem ist gendersensible Sprache kein Allheilmittel, sondern ein Baustein von vielen für eine Gesellschaft, in der Nicht-Männer sichtbarer sind als in unserer heutigen, da durch gendersensible Sprache der männliche Bias im Deutschen, welcher sprachwissenschaftlich nachgewiesen ist, abgemindert wird.

Übrigens nette kleine Anekdote, die gut Stimmung macht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Mitglied des Cologne Center for Gender Studies
Skyler0003 
Fragesteller
 26.01.2023, 09:35
Übrigens nette kleine Anekdote, die gut Stimmung macht.

Danke!

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Ich sehe es so...

Wenn die Mehrheit vom Gendern angeblich so genervt ist, verstehe ich nicht, warum die Gendersprache dann permanent im Gespräch gehalten und hier bei GF diese Frage gefühlt jeden Tag auf's Neue gestellt wird. So macht sich diese "Mehrheit" wirklich unglaubwürdig. Wenn mich etwas nervt, reicht's mir, wenn ich es ständig sehen muss. Dann will ich nicht auch noch ständig damit vollgequatscht werden. Würde man die Gendersprache und ihre Verfechter einfach mal ignorieren, wäre sie längst wieder in der Versenkung verschwunden. So ist es wirklich nicht verwunderlich, wenn man für's Nicht-Gendern gar sanktioniert wird. Die Mehrheit, die scheinbar dagegen ist, sorgt am meisten dafür, dass das Gendersprech präsent bleibt und immer mehr Einrichtungen auf diesen Zug aufspringen.

Wer wirklich gegen die Gendersprache ist, jammert nicht permanent herum, sondern schaltet komplett auf Durchzug!

Ich lehne gendern ab, weil...

Ich habe schon öfter zu dem Thema geantwortet und hier hast du meine alte Antwort:

Ich mag Gendern nicht. 

Es gibt das Sexuelle Geschlecht und das Grammatikalische Geschlecht.

Und nur weil man sagt „die“ ist weiblich ist damit nicht das Sexuelle Geschlecht gemeint! Sondern einfach das Grammatikalische.

Ich dachte immer beim Gendern geht es darum, das sich andere nicht ausgeschlossen fühlen.

Leider wird hier ein falscher Weg gegangen. In Schulen sollte gelehrt werden, das zb. ein Lehrer sowohl Frau Lehrer als auch Herr Lehrer sein kann. Also Frau und Mann. 

Es würde viel mehr Sinn machen. So schließt man alle Personen ein. Und lernt Schülern nicht so mit Tunnelblick zu denken.

Nur weil das Grammatikalische Geschlecht Männlich ist, heißt das nicht, dass das Menschliche Geschlechtsteil auch Männlich ist.

Zwischen Grammatik und Menschen ist ein klarer unterschied zu machen!

Je mehr du probierst zu gendern, um so weiter wird die Gesellschaft gespalten. Jetzt werden Wörter auch schon in Männlich und Weiblich unterteil. Ich dachte es geht um Gender Gleichheit? Und nicht um Genderverschiedenheit.

Sollten Lehrer nicht sowohl Männlich als auch Weiblich sein können? Und es muss kein zweites wort geben, dass extra nochmal den Unterschied hervorhebt. Es sollte ja darum gehen, keine Unterschiede zu haben!

Ich lehne gendern ab, weil...

Ich finde es nervig, wenn man immer beide Formen sagen muss.