Was für Möglichkeiten gibt es ohne Ausbildung und Lebenslauf bei 40+?
ich habe einen freund. er ist mittlerweile 41 jahre alt und hat keine abgeschlossene ausbildung. er hat in seinen jugendzeiten alles immer ziemlich locker gesehen was er heute auch schwer bereut. er war allerdings nie faul-er hat über jahre hinweg viele praktika in unterschiedlichen unternehmen und einrichtungen gemacht,, aushilfsjobs u.s.w. aber leider keine Bescheinigungen, zertifikate mehr darüber wodurch er einen lebenslauf mit verdammt vielen lücken hat (und sein gedächtnis bezüglich der daten "wann/wo gearbeitet"leider auch). des weiteren ist es so, dass er chronisch krank ist (er leidet an angstzuständen und musste schon mehrfach über mehrere wochen im kh behandelt werden und muss starke tabletten nehmen) und laut gutachter ist er nicht mehr auf dem arbeitsmarkt vermittelbar. mein freund sieht das anders-er will unbedingt arbeiten,und es deprimiert ihn immer mehr keine zukunftsperspektive mehr zu haben. ich weiß von einem freund das er sogar fragte wozu er noch weiterleben soll, weil er denkt das für ihn das leben schon gelaufen ist.da er kein hartz4 kriegt, sondern sozialhilfe wird er nicht vermittelt und bei initiativbewerbungen fällt er allein schon wegen seinem Lebenslauf durch. gibts ein paar gute ratschläge?
8 Antworten
Da er schon so lange psychisch krank ist, sollte man die Möglichkeit prüfen, ob er als psychisch behindert eingestuft werden kann. Dann wird es auch leichter, ihn über bestimmte Projekte karitativer Organisationen in Arbeit zu bringen. Manchmal stellen Partnerunternehmen der freien Wirtschaft Mitarbeiter dieser Projekte nach einiger "Bewährungszeit" auch im eigenen Unternehmen ein.
Wie wäre denn der Versuch Fußpfleger zu werden. Dafür werden Kurse angeboten und die Nachfrage nach dieser Dienstleistung steigt.
Neben der ehrenamtlichen Tätigkeit hat er vielleicht auch die Möglichkeit anderen zu helfen. Ich weiß ja nicht ob er handwerklich begabt ist, denn dann könnte er ja Anzeigen in der Zeitung aufgeben, dass er kleinere Reparaturen durchführt. Viele ältere Leute sind froh wenn hier jemand zur Hand geht und man nicht sofort einen teuren Handwerker braucht. Die Anzeigen kosten nicht viel, er kann Aufträge ablehnen wenn es ihm nicht gut geht, und er verdient sein eigenes Geld. Wenn er nicht handwerkich begabt ist, kann er "Einkaufservice" oder ähnliches machen. Wichig aber: mit dem Sozialamt abklären wieviel er verdienen darf und ob die Selbständigkeit, die er anmelden muss, Einfluß auf die Stütze hat.
Geldarbeit ist nicht alles und man sollte auf keinen Fall seinen "Lebenswert" oder sein persönliches Selbstbewußtsein davon abhängig machen, ob man eine Geldarbeit hat oder nicht. Daß man keinen Job hat, disqualifiziert einen nicht als Mensch. Das Ehrenamt ist ein guter Vorschlag, den schon jemand gemacht hat. Man kann da gut eine Aufgabe ausfüllen, die wichtig ist, aber keinen "Sponsor" hat, also nicht bezahlt wird. Da muß man ein bißchen Augen und Ohren offenhalten und seine persönlichen Neigungen sortieren. Viele Institutionen/Einrichtungen brauchen Ehrenamtliche: z. B. Suppenküchen, Kirchen, Schulen/KiTas, Alteneinrichtungen, Bibliotheken, Rathäuser, soziale Dienste, Tafeln. Und die Augen und Ohren muß man auch nach Aufgaben aufhalten, die einem so mittendrin begegnen können, z. B. in einem Laden, in einer Hinterhofwerkstatt, einer Einrichtung oder sonstwo. Kontakte sind dabei das Allerwichtigste. Und die können einem auch seine Bedeutung als Person vermitteln: Man ist wichtig, weil man da ist: als Mitmensch, Freund, Geliebter, Bruder, Vater, Sohn, Kumpel, Gesellschafter. Viel Glück, q.
wie wärs, wenn er ehrenamtlich was macht? Dann fühlt er sich gebraucht und vielleicht winkt ja dadurch irgendwann mal ne anstellung?
das ist eine gute idee, jedenfalls würde es immerhin die selbstmordgedanken beiseite schaffen...