Was bedeutet dieses Gedicht?
Was bedeutet dieses Gedicht und um was handelt es sich?
Was möchte man somit ausdrücken?
Findet ihr diesen Gedicht einfach oder schwer zu verstehen?
Und bitte mit Begründung
2 Antworten
Obwohl ich sonst im Fach Deutsch gut war, hatte ich schon als Schülerin Schwierigkeiten bei der Interpretation von Gedichten, mochte sie deshalb auch nicht gerade besonders gern.
Je älter ich wurde, desto mehr traute ich mich an Lyrik ran, teilweise allein wegen der eindrücklichen Sprache, teilweise aber auch, weil ich tatsächlich das eine oder andere Gedicht begriff und es mich berührte.
Dieses Gedicht hier scheint im ersten Moment so klar, doch für mich wirklich nur im ersten Moment. Ich muss es wohl noch viele Male lesen, bis etwas bei mir blinkt und dann als Dauerlicht brennt, sofern es überhaupt dazu kommt.
Das Gedicht ist nicht leicht zu verstehen, weil die Autorin sich nicht viel Mühe gegeben hat, sich den Lesern verständlich zu machen. Das ist leider bei vielen Schriftstellern so, dass sie ein Gedicht mit einer Eintragung in ihr Tagebuch verwechseln.
trotzdem wird einiges deutlich: zum einen die Distanz zum Vater, der zu Gewalttätigkeit und Unzuverlässigkeit neigt. Dem gegenüber die strahlende Figur der Mutter. Und die Schwester, die insgesamt eher auf der Seite des lyrischen ich’s steht und die gleichen Probleme hat. Das ist auch nur ein erster Eindruck. ich werde das mal an die Leute weiter reichen, die ja hier so ein Interpretations Wettbewerb machen und die These vertreten, dass sie mit ihrer Methode jedes Gedicht knacken können.
Um den Dichter und seine Intention geht es ja zunächst mal überhaupt nicht, sondern um die Intentionalität, also die Bedeutung Möglichkeiten, die ein Gedicht bereitstellt. Es soll schon dichter gegeben haben, die mit einem Text in erster Linie einen Kollegen provozieren wollten. Und mit einem Roman will ein Dichter vielleicht in erster Linie endlich seinen Verleger zufrieden stellen, weil der ihm ständig auf die Nerven geht, wann denn denn ein neues Meisterwerk fertig ist. Kunst und damit auch die Interpretation liegt, wie jemand mal so schön formuliert hat, im Auge des Betrachters.
Dein Kommentar geht an meinem komplett vorbei. Möchtest du mir sagen, dass Dichter keine Intention haben, wenn sie ein Gedicht schreiben? Oder dass sie es schreiben, ohne damit etwas sagen zu möchten? Ein Dichter weiss, dass es jeder anders verstehen wird. Das heisst aber nicht, dass er deshalb einfach drauf los schreibt.
Es geht nicht darum, ob ein Dichter einfach drauf los schreibt. Natürlich kann ein Dichter im Kopf sich auch was vornehmen. Wer sollte ihm das verbieten? Es geht nur grundsätzlich darum, dass literarische Texte keine sachte Texte sind. Sie stehen also nicht in einem klar definierten Sachverhalt. Es sind spielerische Texte. Und wenn man so etwas schreibt, dann probiert man etwas aus. Übrigens ist das schon bei ganz normalen Sach Texten so, dass die Intention des Sprechers nicht identisch ist mit der Intention des Textes. Ein berühmtes Beispiel gibt es im Roman homo Faber. Dort reagiert der Mann auf die Mitteilung seiner Freundin, sie sei schwanger, mit den Worten: und was machen wir nun mit deinem Kind? Und in dem Moment war ihm nicht bewusst, was in dieser Frage alles steckt. Denk auch mal an die Formulierung: jemand redet sich um Kopf und Kragen. Das ist in der Regel nicht seine Absicht.
Die genaue Interpretation der Intention eines Dichters wird man nie herausfinden, nur stückweise.