Warum zahlen Arbeitgeber ungern mehr Gehalt?

5 Antworten

Weil der Arbeitgeber das Geld lieber für sich selber behalten will. Kleine Story dazu:

Ein Chef geht zu seinem Mitarbeiter und sagt: beeindruckend, Sie leisten gute Arbeit für das Unternehmen. Sie arbeiten die Aufgaben schnell ab, sie erledigen die Projekte, die ich an Sie delegiere erfolgreich, sie verkaufen gut und haben den Gewinn unseres Unternehmens gesteigert.

Wenn Sie nächstes Jahr so weiterarbeiten, kann ich für meine Frau ein Cabrio und für meine Kinder zwei Eigentumswohnungen kaufen. Und sie bekommen 100 Euro Gehaltserhöhung. Gut gemacht, weiter so!"

Aktionäre, Kapitalgeber, Unternehmer und Arbeitgeber denken allenfalls bis zum nächsten Rechnungsabschluss des Quartals. Bis dahin wollen sie jeden Cent aus dem Unternehmen pressen und die Mitarbeiter ausquetschen. Hauptsache sie häufen ein Millionenvermögen an. Den Kunden versuchen sie mit ausgebufftem Marketing und einer raffinierten Abschöpfpolitik sowieso jeden Cent aus dem Geldbeutel zu ziehen.

Das ist es, was Investoren wollen: von Kunden so viel Geld abschöpfen wie nur irgendwie möglich ist, für das Unternehmen und die Mitarbeiter ab liebsten garnichts ausgeben, sondern staatliche Förderungen einstreichen, damit sie möglichst noch zum Quartalsende die nächsten paar Millionen haben.

So eine Luxusyacht, das Ferienhaus, studierende Kinder, vielleicht noch die Freundin nebenher, der Sportwagen, das SUV kosten eine Menge Geld. Je schneller das da ist, desto besser!

Das ist so, wie wenn man Leute bei Pauschalreisen mit Buffet im Hotel beobachtet. Da haben sie schon drei Schnitzel und eine XXL-Portion Nachtisch in sich reingestopft, das Essen steht schon bis zur Halskrause, aber nur weil es nichts kostet und keiner was sagt, wird noch das dritte und vierte Schälchen Tiramisu reingestopft bis kurz bevor der Brechreiz einsetzt. Aktionäre, Unternehmer, Investoren usw. tun das selbe, nur eben mit Geld.

Und noch eine Ergänzung: der Sozialismus bietet keine Alternative. Da musst Du die Begriffe "Unternehmer, Investor, Aktionär" nur durch Staatssekretär, Parteifunktionäre, Volkskongress und Beamten ersetzen. Und es kommt dabei dasselbe raus. Die führen in ihren Wandlitzen ein Luxusleben, quetschen das Volk aus und zahlen keine löhne

muxall3n 
Fragesteller
 11.03.2022, 20:43

Ist das nicht krank? Gibt es eine Alternative zum Kapitalismus und Sozialismus?

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Nun ich kaufe selten Lagerverwaltungssoftwares zur Verwaltung meiner Lagerzentren oder Materialflussrechner um Regalbediengeräte durch mein Wohnzimmer fahren zu lassen.

Davon ab muss das Geld natürlich auch woher kommen. Letztlich geht es meist um eine Umverteilung. Entweder investiert man weniger in das Unternehmen oder man nimmt das Geld von den Führungspersonal.

Das wären dann in letzter Konsequenz die Leute, die entscheiden was du bekommst. Meinst du sie kaufen lieber selbst mehr Produkte der Firma oder lassen dich Produkte der Firma kaufen? Mal davon ab, dass so gut wie jede Bewegung da natürlich auch wieder Steuern und co. zwischen hat.

Mal davon ab, würde ich auch nur ansatzweise so viel kriegen, wie ich in die Kassen spiele, dann würde ich hier auch nicht mehr arbeiten. Vielleicht würde ich gar nicht mehr arbeiten oder irgendwo, wo der Spaß im Vordergrund steht, weil ich mir um Geld keine Sorgen mehr machen müsste.

Am Ende ist die Arbeitskraft eben eine Dienstleistung, die man möglichst günstig einkauft und möglichst teuer verkauft. Man zahlt, was man zahlen muss, um in der Region eine Arbeitskraft zu kriegen aber sicherlich nicht unnötig mehr.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Softwareentwickler/Projektleiter seit 2012

Grundsätzlich hast du recht: Wer mehr Geld hat, kann mehr kaufen und Firmen können mehr Geld verdienen und mehr Gehalt zahlen. Es ist ein Kreislauf.

Warum zahlt der Arbeitgeber nun nicht einfach mehr Gehalt an seine Angestellten? Naja, weil seine Angestellten wenn überhaupt ja nicht nur seine Produkte kaufen. Das mehr an Geld fließt also nicht direkt zu Arbeitgeber zurück, sondern landet verteilt bei den anderen Arbeutgebern.

Es müssten schon alle Arbeitgeber gleichzeitig den Lohn im gleichen Verhältnis anheben. Aber daran hat niemand Interesse, denn erstens würde es nichts bringen und zweitens stehen Arbeitgeber im Wettbewerb zueinander.

Stattdessen geschehen Lohnerhöhungen Zug um Zug.

Weil dadurch die Kosten im Betrieb steigen. Steigen die eigenen Kosten, müssen diese Kosten ja weitergegeben werden.

Die Produkte des Unternehmen werden teurer... Dadurch unattraktiver für Konsumenten.

Das die Mitarbeiter nicht genug einbringen dass es sich lohnt.