Warum wird uns in der Schule nicht vermittelt wie man Geld vermehrt etc.?
Gedichtanalysen braucht man im Alltag nicht.
10 Antworten
Stimmt schon, es gäbe noch so viel mehr / anderes und Interessantes, was gelehrt werden sollte, allerdings nicht einzig durch die Schule, denn da sehe ich Eltern schon auch in der Pflicht, aber die haben womöglich keine Lust, Kraft, Zeit und Wissen darüber. Alles kann die Schule halt auch nicht leisten ....
Die Schule ist ja für deine Vorbereitung auf dem Arbeitsmarkt zuständig, nicht etwa, um dich persönlich reich zu machen .... da guckst du besser selbst drauf!
Könntest du dieses Gedicht zum Bleistift analysieren und verstehen, könntest du das durchaus für deine Pläne brauchen. ;-)
Kurt Tucholsky (1890-1935)
Der Sucher
Such – such
suche immer nach dem Geld.
Dann kommt es an.
Such – such
such es auf der ganzen Welt!
Denk immer dran!
Krieche ihm nach.
Leck auf seine Spur!
Sei nicht schwach –
denk immer nur:
Verdienen! Verdienen! Verdienen!
Verdienen! Verdienen! Verdienen!
Ernst ist die Spekulation.
Aber lieben – aber lieben –
aber lieben musst du es schon.
Such – such
suche immer den Erfolg.
Dann kommt er an.
Pfeif – pfeif –
pfeife auf das ganze Volk!
Tritt auf den Vordermann!
Schmeichle der Macht!
Sag immer Ja.
Bei Tag und bei Nacht
Halleluja – Hurra!
Nach oben! Nach oben! Nach oben!
Nach oben! Nach oben! Nach oben!
Geld winkt dir als Lohn.
Aber lieben – aber lieben –
aber lieben musst du es schon.
Such – such
suche immer nach dem Glück.
Dann kommt es – wenn es will.
Dein Herz
ist ein Serienstück; einmal steht es still.
Wenn du dich dann nach dem goldnen Tanz
präsentierst
zur großen Bilanz:
„Ich hoffe, man wird mich hier loben!
Da unten lag ich immer oben!“
Kann sein, dass DIE STIMME spricht:
Mensch, dein Leben –
Mensch, dein Leben –
Ja, ein Leben war das nicht.
........................
Ohne Arme wäre das Leben Reicher natürlich nur halb so schön, schon klar, wenn du aber nicht arm bleiben willst, dann denke und fühle dich reich. Schon allein, dass du zur Schule gehen kannst, übrigens samt aller Gedichtanalysen, macht dich auf eine gewisse Art reich. All den Reichtum aber, musst du schon selbst sehen (lernen). Sonst wird das nichts, mit dem Geld vermehren. ;-)
Hans-Peter Kraus (geb. 1965)
Relativität des Geldes
Die Zahlen auf deinem Konto
sind Zahlen auf einer Tafel.
Kommt der Lehrer mit dem Schwamm,
macht’s bamm! und wisch!
Und alle Zahlen
sind fisch und weg.
Ein 500-Euro-Schein
ist nichts wert,
wenn du morgens um sechs
ein Brötchen kaufen willst.
Ein Fünf-Euro-Schein hat immer
seinen Brötchenwert.
Eine Zahl auf einem Stück Papier,
das nicht kopiert werden darf,
ist eine Zahl auf einem Stück Papier,
das nicht kopiert werden darf.
Wird es kopiert,
hat die Zahl keinen Wert,
wird es nicht kopiert,
hat die Zahl auch keinen Wert.
Geld ist nicht, was du denkst.
Geld ist nur
ein Versprechen,
und Versprechen
können gebrochen werden.
Also mache Geld nie
zur Herzenssache.
Gedichtanalysen braucht man im Alltag nicht
Geldvermehrung auch nicht.
Es ging mir um deinen Umgang mit Sprache.
Was Leute zum Leben brauchen nennt man „verdienen“.
Geld-Vermehrung, hört sich entweder mystisch, religiös, unwahrscheinlich oder kriminell an.
Das kann sie nicht vermitteln, da es dafür kein allgemeines Rezept gibt. Sie sollte aber logisches Denken vermitteln. Dann könnte man erkennen, dass, wenn es ein solches Rezept geben würde, der Wert des Geldes entsprechend sinken würde. (Wert des Geldes wird über Angebot und Nachfrage bestimmt)
Geld vermehrt sich nicht. Wie man Geld verdient ist sehr dynamisch. Region, Branche aber auch einfach die Zeit hat dort einen riesen Einfluss. Das ist kein Allgemeinwissen, was man an der Schule vermitteln sollte. Im Zweifel ist es ein paar Jahre später schon wieder unbrauchbar.
Die Schule gibt einen aber die Werkzeuge in die Hand sich in die jeweils aktuellen Möglichkeiten einzuarbeiten.
Deine Frage ist ja nicht falsch. Wobei ich eher "Umgang mit Geld" überlegenswert finde, "Vermehren von Geld" ist Blödsinn.
Die grundlegende Frage ist hier aber doch:
WAS soll Schule überhaupt vermitteln? Wozu ist Schule da?
Man könnte so argumentieren, dass Dinge, die man von seinen Eltern mitbekommt wie zum Beispiel Dinge des alltäglichen Lebens (Umgang mit Geld) nicht in der Schule beigebracht werden müssen, dafür beispielsweise eher Fachwissen, dass Eltern gar nicht haben UND Vorgehensweisen für gegebene Problemstellungen.
Um letzteres geht es ja nun mal auch.
Wie man mit Geld umgeht, habe ich durch meine Eltern und durch gesunden Menschenverstand und etwas Selbstrecherche gelernt. Auf diese Weise hätte ich niemals Französisch als Fremdsprache gelernt.
Und so ist es mit allen Dingen, die manche gerne als Schulfach sehen würden wie zum Beispiel gesund kochen und gesund Essen. Auch dieses Schulfach wäre eine interessante Überlegung, dennoch handelt es sich auch hier um Wissen, dass man von der Familie, durch logisches Denken, Selbstrecherche und auch durch Erkenntnisse des Biologieunterrichts (!) erlangen kann.
Im übrigen lernt man in der Schule auch das: logisches Denken, Zusammenhänge erstellen, Interdisziplinäres Denken uvm.
Über Details und das "WIE" kann man immer reden. Aber Schule sollte eben auch KEINE Bedienungsanleitung für das Leben sein. Wer will 13 Jahre lang nur folgendes lernen: "Wie gehe ich mit Geld um?", "Wie ernähre ich mich richtig?", "Wie finde ich die besten Versicherungsangebote?", "Wie repariere ich ein undichtes Fenster?" ...
Die Schule gibt einem das Werkzeug an die Hand, benutzen muss man es selbst. Diesen Ansatz finde ich prinzipiell sehr gut.
Sagt jemand, der froh ist, dass es Geringverdiener gibt.