Warum wird Maria (Gottesmutter) immer mit rote oder blaue Gewänder dargestellt?

7 Antworten

Liebe LaCurieuse, Maria wird eigentlich immer nur mit weiß/blauem Gewand dargestellt. Rot wäre mir neu. An einem Marienfesttag tragen gewöhnlich auch die Priester ein blaues Messgewand oder eine blaue Stola. Maria ist die Vermittlungsperson zwischen Gott und Mensch, weil sie selbst ganz Mensch war, aber Gott auf die Welt bringt als ein Kind. Blau ist der Himmel(unendliches Weltall) und Blau ist das Wasser, das Meer... Die Bedeutung der Farbe kann ich nicht besser erklären als diese Seite: http://www.kath.de/lexikon/symbole_kirchenraum/index.php?page=farben.php

Maria wird eher selten mit einem roten Gewand dargestellt, fast immer mit einem schwarzen oder fast schwarzen (oder) mit einem blauen Mantel. Ihr Gewand ist in der Regel weiß als Symbol für Unschuld und Reinheit.

Purpur (das reicht von rot bis violett und fast schwarz) ist einer der teuersten Farbstoffe gewesen, den man in der Antike bekommen konnte. Deshalb war er fast ausschließlich den Kaisern und sehr hohen Würdenträgern vorbehalten. Andere hochstehende Persönlichkeiten konnten sich höchstens einen Purpurstreifen am Gewand leisten (Senatoren - Toga z. B.), mehr wurde ihnen nicht gegönnt. Deshalb wird Maria in der Kunst der griechischen Tradition (= orthodox, z. B. Ikonen) so gut wie immer mit schwarzen oder fast schwarzen Gewändern gezeigt, die in der Regel reich mit Gold geschmückt sind.

Blau, vor allem dasjenige Blau, das man aus Lapislazuli gewann, war ebenfalls fast unerschwinglich und blieb bis in die frühe Neuzeit in der Kunst der lateinischen Tradition (= Westkirchen) fast ausschließlich der Darstellung Mariens vorbehalten. Für profane und weniger teure Bilder verwendete man andere Blautöne oder andere Farben. Du wirst auf den Bildern alter Meister selten ein sattes Ultramarin finden, wenn Du einmal ins Museum gehst.

Aus dieser Ikonographie entwickelte sich eine feste Vorstellung, wie Maria auszusehen hat, die heute noch bis in das billigste Plastik-Kripperl hineinreicht. Gruß, q.

Traditionell sind das sehr teure Farben. Auf Grund der verwendeten Farbpigmente im Stoff. Das kann man auch an den "Uniformen" der Kirchenoberhäupter erkennen. Es gibt unterschiedliche schwarztöne und verschieden farbene Gürtel. Pink und Magenta sind teurer als rot. Weiss extrem teuer. Das gilt natürlich nur traditionell, die heutige Chemie kennt keine Preisunterschiede in der Rohstoffbeschaffung.

Das hat nichts mit der Bibel zu tun. Das Himmelblau steht traditionell für die Nähe zum Himmel, in die Maria gerückt wird. Dargestellt wurde es lange Zeit mit Hilfe von Blau aus gemahlenem Lapislazuli, was sehr teuer war und damit auch materiell ein Farbstoff, der nicht für jede dargestellte Gestalt genommen wurde. Das Rot ist eigentlich nur ein schöner Kontrast, auf vielen Bildern fehlt es. Die eigentliche Marienfarbe ist Blau.

Purpur ist die teuerste Farbe und war daher dem Kaiser vorbehalten. Entsprechend ist sie in der christlichen Ikonographie die göttliche Farbe. Dabei kann man mit Purpur verschiedene Farbtöne zwischen rot, violett, dunkelgrün und schwarz erzeugen.

Maria hat traditionell entweder ein rotes oder ein blaues Gewand an (oder beides). In der östl. Tradition ist das Obergewand meist rot und betont damit, dass sie das göttliche Kind geboren hat. In der westl. Tradition ist es meist blau, was auf die Farbe des Himmels verweist. Es gibt auch Darstellungen mit rotem Untergewand (sie trug den Gottessohn in ihrem Schoß verborgen) und blauem Mantel.

Die Farbkombination weiß-blau taucht dagegen erst im 19. Jh. auf und steht im Zusammenhang mit dem Dogma von der "unbefleckten Empfängnis" Mariens. Es verweist auf ihre Reinheit.