Warum wird in der Gesellschaft immer öfter Meinung zu Fakten erklärt?
Ob es um die Gendersprache geht, um politische Entwicklungen, und ähnliches.
Immer öfter werden einzelne Meinungen als verbindliche Fakten vorgetragen. Von Rechts und Links. Es bleibt oft kein Raum mehr für eine Debatte oder für Kompromisse, weil oft schon vor der Debatte Leute, die andere Überzeugungen haben, diffamiert werden.
Das Ergebnis ist, dass sich immer mehr Menschen von der Politik anwenden und frustriert sind.
3 Antworten
Spannende Frage. Allerdings ist diese kaum beantwortbar, wenn man nicht weiß, "woher" du kommst.
So gibt es z.B. viele Menschen, die denken/behaupten, Gendern hätte keinen sachlichen Kern. Dass diese dann denken, Menschen wie ich würden "Meinung zu Fakten" erklären, wäre wiederum nachvollziehbar.
Entsprechend denke ich nicht, dass sich diese Frage überhaupt irgendwie pauschal beantworten lässt. Es kommt immer auf das einzelne Thema, verschiedene Blickwinkel und den eigenen Standpunkt an.
Ich teile deine Feststellung und bin erschüttert, dass ich immer öfter auf Fragen stosse welche sinngemäss lauten:
Warum werden nicht alle eingesperrt welche eine andere Meinung haben wie ich; das sollte doch bestraft werden?!!!
...und die meinen das nicht scherzhaft!
Da wird sogar die eigene Meinung zum Fakt erklärt, Wahnsinn! Und wer anderer Meinung ist wird sofort lächerlich gemacht, wird als "krank" eingestuft, als dumm, als manipuliert und dergleichen mehr, nur weil er es wagt eine andere Meinung zu haben.
Woher das kommt? Nun, eine gewisse Lieblosigkeit macht sich immer mehr breit gepaart mit viel Selbstüberschätzung und das führt dazu. Egoismus gilt als toll und wem es gelingt andere zu belügen ist ein Held: "Geiz ist geil!"
Dies ist in der Politik so genauso wie im Leben allgemein. Was tun? Nicht so sein!
Ich nehme an weil viele den Gürtel enger schnallen müssen oder Sorge haben, dass ihnen das in Zukunft passiert. So war es auch in der Vergangenheit, denn an und für sich ist das etwas sehr menschliches, seine Weltsicht als faktisch korrekt zu betrachten, egal ob sie das tatsächlich ist.
Was die Nachfrage angeht:
Was hat Politik mit der (Sender)sprache zu tun? Sie kann und will keine Vorgaben machen.
Das ist natürlich falsch, da eine Form der Gendersprache bei Stellenanzeigen gesetzlich vorgeschrieben ist und andere Formen auch von staatlichen Institutionen, beispielsweise an Universitäten und Schulen eingefordert werden.
Das stimmt, es ist mitunter von Studiengang zu Studiengang, von Fach zu Fach, von Dozent zu Dozent, von Lehrer zu Lehrer oder gar von Prüfung zu Prüfung unterschiedlich. Es gibt keine gängige Praxis. Das ändert jedoch nichts daran, dass es eben durchaus regelmäßig eingefordert wird und man nicht mehr einfach mit dem generischen Maskulinum durch seinen Bildungsweg gehen kann, ohne dabei sicher sein zu können, dass man dafür keinen Punktabzug bekommt.
Das ist so pauschal nicht wahr, wenn man das s.g. generische Maskulinum nicht auch unter "Gendersprache" fasst.