Warum waren die Spanier von den Azteken-Hauptstadt so fasziniert?

3 Antworten

Naja, sie erwarteten nicht, so etwas dort zu sehen, das war eine riesige Stadt.

"Die Spanier waren überwältigt vom Anblick der riesigen Stadt, deren König Moctezuma II. sie mit reichen Geschenken überhäufte."

"Insgesamt dürften bei Ankunft der Spanier in den beiden nun vereinigten Städten mehrere zehntausend Menschen gelebt haben,[2] möglicherweise sogar mehr als 150.000. [5] Tenochtitlan wäre damit zu dieser Zeit eine der größten Städte der Welt gewesen."

https://www.youtube.com/watch?v=0BNEZMIfLLU

Das ist eine computeranimierte Rekonstruktion (mit den typischen großen Stufenpyramiden). Das steht heute alles nicht mehr (heute ist da Mexico City).

Aber es gibt einen anderen Ort in Mexiko, der noch einen Eindruck davon vermittelt, wie es früher mal ausgesehen hatte. Das ist Teotihuacan.

Das kann man besichtigen (ein Stück außerhalb von Mexiko City, 45 km):

https://www.youtube.com/watch?v=PibnTBi1rrQ

Natürlich war das erstaunlich. Man erwartete vielleicht ein paar kleine Dörfer von Eingeborenen - fand aber eine der größten (und damals auch modernsten) Städte der Welt. Mit Kanälen und Landwirtschaft.

Und in Südamerika hatten die Inka bereits glatte Straßen, in Europa holperte man noch über Kopfsteinpflaster. Die Inka beherrschten eine fugenlose Bauweise von Bauten und von glatten Pflastern.

Von Experte SombreroNegro bestätigt

Einfach unvorstellbar muss der erste Eindruck dieser Stadt gewesen sein, als die Spanier über die Berge kamen und diese riesige Stadt mitten in einem See liegen sahen. Dabei haben sie ganz sicher auch sofort die großen Pyramiden entdeckt. Diese Pyramiden waren wohl das Unglaublichste, was sie in ihrem ganzen Leben gesehen haben. Sie waren so hoch dass sie aus der Entfernung aussahen wie Berge. Nach dem sie die Stadt betreten hatten, lud der König der Azteken Cortes und ein paar Männer dazu ein, eine Pyramide zu besteigen und sich die Stadt von oben anzusehen. Einige Spanier waren total erledigt, nach dem sie hinauf gestiegen waren. Dazu muss man wissen dass diese Leute wirklich fit waren. Sie bewegten sich ja den ganzen Tag und schlugen sich mit ihren Feinden herum. Trotzdem hat die Höhe der Pyramiden sie geschafft.

Viele Spanier stammten aus ländlichen Gegenden und waren nur selten in ihrem Leben in einer Stadt gewesen. Oft waren das noch nicht einmal die großen Städte in Spanien. Deshalb hatten sie keinen Vergleich wie eine Weltstadt zu jener Zeit in Europa ausgesehen hat. Zudem gab es damals in keiner europäischen Stadt eine Müllabfuhr oder eine Kanalisation. Es stank fürchterlich! Die Nachttöpfe wurden aus dem Fenster entleert, Schweine trieben sich in den Straßen herum und erleichterten sich ebenso wie die Menschen einfach in den Ecken der Stadt. Der Dreck stand oft Knie hoch und überall liefen Ratten umher.

In Tenochtitlan gingen die Spanier zum ersten Mal in ihrem Leben auf sauberen Straßen durch eine Stadt. Es gab öffentliche Toiletten und Sklaven die keine andere Aufgabe hatten, als diese Straßen zu reinigen. Sie kümmerten sich auch um die Abfälle und kompostierten sie auf den schwimmenden Inseln. Mit Booten wurde der Müll dort hin gebracht und von den Gärtnern in Empfang genommen. Keine einzige Ratte lief durch die Straßen, denn sie fanden nichts wovon sie sich ernähren konnten. Die Gebäude der Azteken waren aus Stein, sehr hoch und bunt bemalt. Sie strahlten in ihren Farben, genau wie die heraus geputzte Bevölkerung. In Spanien waren die Leute dreckig, weil niemand badete. Die Azteken badeten so gut wie jeden Tag. Der Unterschied muss so drastisch gewesen sein, dass man sich das kaum vorstellen kann.

Der Palast in den sie dann einquartiert wurde, hat ihnen dann endgültig die Augen geöffnet und ihnen klar gemacht worauf sie sich eingelassen haben. Er gehörte dem verstorbenen Vater des aktuellen Herrschers und er konnte es ihn seiner Pracht locker mit dem Palast des spanischen Königs aufnehmen. Er war so groß dass die gesamte spanische Truppe gemeinsam mit den 2000 Verbündeten Tlaxcalteken dort Platz fand. Selbst für die Pferde und die Kanonen war genug Platz. Es gab einen Tiergarten in dem große Raubkatzen wie Pumas und Jaguare gehalten wurden. Aber auch Vögel und Affen wurden dort den Spaniern gezeigt.

Als die Spanier dann durch die Stadt geführt wurden und man ihnen den Reichtum auf den Märkten zeigte, war kein einziger mehr in der Truppe der nicht beeindruckt war. Dort handelten jeden Tag 50.000 Menschen mit allem was das Reich her gab. So etwas hatte noch kein Spanier zuvor gesehen.

Weil sie sich gar nicht vorstellen konnten, dass es außerhalb von Europa eine Zivilisation geben konnte. Tja, andere können sowas auch :-)


Mrc58 
Fragesteller
 01.02.2021, 19:20

könntest du das deutlicher erklären bin noch 7. klasse

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