Warum wählt man eigentlich heute noch die Grünen?
Würde mich mal sehr interessieren, was einige heute an den Grünen gutfinden.
6 Antworten
Das frage ich mich manchmal auch. Für mich sind die Grünen fast genau so un-wählbar wie die CDU.
Ich bin in mehreren Naturschutzorganisationen Mitglied, in einer davon sogar recht aktiv, aber ich käme nicht auf die Idee, die Grünen zu wählen. Sie waren ähnlich wie auch die SPD für die Agenda 2010 mit verantwortlich, und das ist u. a. ein Grund für mich, sie abzulehnen.
Vielleicht haben einige der Wähler der Grünen einfach ein schlechtes Gewissen, weil sie sich im Alltag nicht gerade besonders umweltfreundlich oder naturfreundlich verhalten und als "Alibi" werden dann die Grünen gewählt.
Naja, ich wähle Sie nicht, aber theoretisch, wenn jemand Umweltpolitik im Fokus sehen will, ist es immer noch die einzige Partie, die dies zumindest verspricht. Ich denke viele wählen sie nach dem Ausschlussprinzip, nicht konservativ genug für CDU, nicht links genug für DIE LINKE, was bleibt ist FDP, wenn man wahnsinnig ist und an das Recht des Stärkeren glaubt, die CDU light, früher auch als SPD bekannt oder halt dann nach dem Ausschlussprinzip DIE GRÜNEN. Wie gesagt, nicht meine Denke, aber bei vielen läuft das wohl so.
Die Grünen sind aber mittlerweile mehr als das. Sie sind ja auch in vielen Punkten liberal was oft in der Rechnung vergessen wird. Also nicht wirtschaftsliberal, sondern eben gesellschaftsliberal . Freie Selbstbestimmung z.B. Da ähneln die Grünen der FDP stark. Bei allen anderen Themen aber wieder weniger.
Wer was an den Grünen gut findet, sollte direkt links wählen. Die Grünen fordern nur, woher sie das Geld für ihr Anspruchsdenken nehmen wollen, sagen mit keinem Wort.
Was sollte ich denn sonst wählen?
AfD? Kommt nicht in Frage, Zynismus ersetzt dort ein Konzept, nur 1 Thema.
CSU? Ich wohne nicht in Bayern.
CDU? Wäre immerhin denkbar, ist aber derzeit nicht mein Fall.
SPD? War früher mal interessant, heute eher nicht mehr.
FDP? Ich gehöre nicht wirklich zu den Spitzenverdienern.
Linke? Ist auch nicht mein Fall.
Immerhin sind die Grünen die einzige Partei, die naturwissenschaftliche Erkenntnisse (Chemie, Physik, Biologie) über kurzfristige wirtschaftliche Erwägungen stellt.
Sehe ich genauso. Darüber hinaus braucht man Mehrheiten. Mit 8-12 Prozent kann man sein Programm nicht durchboxen, vor allem nicht in der Opposition.
Momentan ist die GroKo an der macht und haut einfach alles von der Opposition weg. Da machst du gar nichts. Die Grünen bräuchten schon mindestens 30% auf Bundesebene um ihr Programm einigermaßen durchzubekommen, vorausgesetzt sie regieren dann auch.
Viele verstehe einfach nicht was Politik bedeutet, das macht mich manchmal echt fassunglos wie viel Halbwissen da rumrennt und wählen darf.
Es sind finanziell gutsituierte akademische Mittelschichtler, die meist frei von Geldsorgen sind und nun ihre speziellen Steckenpferde reiten. Diese sind ausgeprägt liberal gewürzt mit einem gewissen Quantum an Ökologie.
Politik funktioniert etwas komplexer als eine außerparlamentare Organisation wo man keine Mehrheite erreichen muss. In der Politik müssen Kompromisse geschlossen werden und genug Macht (Sitze) im parlament haben um sein Programm auch durchbringen zu können.
Mit 10-15% kann man selbst mit Regierungsbeteiligung viele der Programmpunkte nicht, nur mit Kompromissen oder nur teilweise durchbringen. Man wird schlicht und ergreifend überstimmt.
Wären die Grünen aber stärkste Kraft und sagen wir mal mit den Linken in einer Zweierkoalition, dann könnten sie tatsächlich etwas bewegen, da sie weniger Kompromisse eingehen müsste, allein durch ihre Macht, in der Regierung sind und nicht nur in der Opposition und aber auch, weil die Linken in vielen Punkten was Umwelt betrifft zustimmen würden.
Das lernt man eigentlich schon in der Schule in Gemeinschaftskunde wie Politik funktioniert. Du brauchst schlicht Mehrheiten und meistens auch Kompromisse!
So einfach ist das.