Warum unter Druck stehen, aber jmd. unter Druck setzen?

Das Ergebnis basiert auf 12 Abstimmungen

Ne ergibt eigentlich Sinn 83%
Das ist tatsächlich komisch 17%
earnest  09.12.2021, 18:33

Sind sie das denn?

TimStelltFrage 
Fragesteller
 20.04.2022, 23:10

Ja eine ist stehen, das andere ist setzen :D

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich rate dir, nicht Redewendungen zu hinterfragen, sondern dir diese zu verinnerlichen, also zu lernen, um Sie in deinen aktiven Wortschatz zu übernehmen.

Mit der Duden-App auf dem Handy (Duden Deutsches Universalwörterbuch kostet 29,90 Euro) hast du den gesamten deutschen Wortschatz in Händen und kannst von einem Wort zum anderen Surfen, um deren Bedeutung zu erlernen.

Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass es keine effektivere Möglichkeit gibt, um den Sinn von Wörtern und Redewendungen zu lernen. Einfach 30 Minuten am Tag darin surfen und natürlich auch Bücher und Zeitungen lesen.

Klar muss man das Erlernte dann auch noch in der Kommunikation mit anderen trainieren, um ein guter Rhetoriker zu werden.

Auf dieser Seite kannst du mal im Abschnitt "Wendungen, Redensarten, Sprichwörter" testen, welche Redewendungen zum Wort "Kopf" du in deinem aktiven Wortschatz hast, also welche von diesen Redewendungen zu selbst verwendest.

https://www.duden.de/rechtschreibung/Kopf


TimStelltFrage 
Fragesteller
 20.04.2022, 22:51

Danke für die Empfehlung!

Warum lohnt sich die App deiner Meinung nach? Ist das nicht dasselbe wie die Online-Version von deren Webseite? Man hat da auch alle Wörter und Begriffe

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Mogli333  20.04.2022, 23:08
@TimStelltFrage

Ich schätze es immer wieder, wenn ich nur kurz - zu jeder Zeit und an jedem Ort - mein Handy zücken kann, um in der Duden-App die Bedeutung eines Wortes nachlesen zu können. Zum Beispiel den oftmals kleinen aber feinen Unterschied zwischen einzelnen Wörtern kennenzulernen. Weißt du die exakte Nuance zwischen den Wörtern: "Fazit, Quintessenz, Resultat, Resümee"? Klingt alles ähnlich, aber du musst das Bestreben haben, nicht nur ungefähr die Bedeutung dieser Wörter zu wissen, sondern sprachlich exakt das Wort zu wählen, das passt.

Wenn du irgendwann Texte verfassen musst, dann wirst du merken, wie sich ein guter Wortschatz auszahlt und du unter Deinesgleichen sprachlich brillieren kannst.

Die Online Ausgabe ist umständlich zu bedienen, unübersichtlich und mit Werbung. Die 29,90 Euro für die App inverstierst du ein einziges Mal, aber das rhetorische Potenzial, das sich dir damit erschließt, ist für deine sprachliche Entwicklung gar nicht hoch genug einzuschätzen. GLAUBE ES MIR, ich spreche aus Erfahrung.

Viel Spaß mit der App. Wenn du (vielleicht bist ja noch Schüler) das Geld nicht hast für die App, dann lasse sie dir schenken.

Oftmals bedauere ich es, dass es diese wunderbaren elektronischen Hilfsmittel zu meiner Schulzeit noch nicht gab.

PS: Ich denke, du spürst meine Begeisterung für die App, die ich fast täglich nutze, obwohl ich schon beinahe Rentner bin. :)

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Mogli333  20.04.2022, 23:41
@Mogli333

Wenn du deine Eltern bittest, dir die Duden-App zu bezahlen, dann sollen sie dir auch noch das Geld geben für die Duden-Apps "Synonymwörterbuch" und "Die deutsche Rechtschreibung".

Aber wie gesagt: Das "Universalwörterbuch" ist das absolute Muss, weil das ultimative Nonplusultra.

Lasse sie diesen Text lesen mit meinem Hinweis an sie, dass Geld in die Bildung eines Kindes bekanntlich die beste Investition sei, die sich IMMER auszahlt.

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Ne ergibt eigentlich Sinn

Es ist ein Synonym aus der Technik.

Früher wurden Kessel mit Wasser erhitzt, um Wasserdampf für Dampfmaschinen zu erhalten. Der Kessel wurde also geheizt, bis der Druck nach und nach anstieg und er unter Druck stand. Damit war ein "kritischer" Zustand erreicht, der jetzt in eine Aktion münden muss.

Und so wurde es auch in die Sprache übernommen: Ich stehe unter Druck, weil ich jetzt eine Handlung/Arbeit verrichten muss.

War der Druck im Kessel ausreichend hoch, so wurden die Kolben "unter Druck gesetzt", s. d. sie sich zu bewegen begannen. Der Begriff "Setzen" kommt hier daher, dass eine druckleere Zuleitung gezielt unter Druck gesetzt wurde (ein Hahn umgelegt wurde).

Und so wurde das auch in die Sprache übernommen: Ich setze eine:n unter Druck, damit sie/er für mich eine Arbeit erledigt, sich (für mich) in Bewegung setzt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Diplom in Physik

TimStelltFrage 
Fragesteller
 10.12.2021, 13:34

Warum sitzt du nicht unter Druck, wenn du andere unter Druck setzen könntest? ._.

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MacMadB  10.12.2021, 16:56
@TimStelltFrage

Bitte vom Ursprung her kommen:

Der Kessel steht unter Druck.

Die druckfreie Leitung wird mit Öffnen des Ventils unter Druck gesetzt.

Das sind zwei verschiedene Vorgänge, die auch unterschiedliche Verben verwenden.

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Ne ergibt eigentlich Sinn

Wenn ich unter Druck stehe, habe ich selber z.B. Stress.

Wenn ich jemanden (Akkusativobjekt) unter Druck setze, hat der andere den Stress.

"Setzen" ist grammatisch gesehen der Kausativ von "sitzen", also jmd. zum sitzen zu bringen. Ich setze ihn unter Druck, so dass er nachher unter Druck "sitzt".

Ich setze die Katze auf den Stuhl, so dass sie auf dem Stuhl sitzt.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – angestellter Chemiker (Dr. rer. nat.)

TimStelltFrage 
Fragesteller
 10.12.2021, 13:34

Warum sitzt du nicht unter Druck, wenn du andere unter Druck setzen könntest? ._.

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Ne ergibt eigentlich Sinn

Das erste beschreibt den Zustand bzw wie sich jemand gerade fühlt. Das zweite kannst du bei jemandem machen. Wodurch er sich dann unter druck gesetzt fühlt.

Ne ergibt eigentlich Sinn

Der Sinn ist:

Der 1. ist ein passiver Vorgang, der 2. ein aktiver.