Warum soll Wirtschaftswachstum, also die steigerung des BIP, für die Menschen positiv sein?
Alle Politiker sagen mehr oder weniger: Kein Wirtschaftswachstum bedeutet Stillstand. Doch wenn die Wirtschaft aufhört zu wachsen, bedeutet das doch nicht, dass weniger Güter produziert werden.
8 Antworten
Grund eins: Die Menschen hören nicht auf, Kinder zu kriegen. Fazit: Die Menschheit wächst. Bei gleichem Produktionsgüterausstoß würde das immer weniger für jeden einzelnen bedeuten.
Grund zwei: Alle wollen, dass die Armen reicher werden, wenn man selbst dabei nicht ärmer wird. Das geht nur mit Wachstum.
Grund drei: Alle Menschen auf der Welt haben laut Menschenrechten ein Recht auf Arbeit. Soll das keine sinnlose Arbeit sein - also z.B. Löcher graben und wieder zuschütten - sondern "erfüllende Arbeit", dann wächst automatisch die Produktion, je mehr Menschen in Arbeit kommen.
Grund vier: Der Wettbewerb unter den Menschen führt dazu, dass die, die unproduktiv arbeiten, immer weniger verdienen und die, die ihre Arbeitsproduktivität steigern können, immer besser gestellt werden.
Grund fünf: Mangelnder Wettbewerb z.B. in der DDR hat dazu geführt, dass das Land verarmt ist, die Straßen sind verrottet, die Kanalisation war im A...., die Kommunikationsnetze bis zur Unbrauchbarkeit marode, die Firmen immer leistungsunfähiger.
Grund sechs: Mit der Einstellung "Es reicht doch" - wären wir heute noch in der Steinzeit: Unzufriedenheit mit dem, was ist und was man hat, hat die menschliche Kultur aus der Steinzeit bis zur hochindustriellen Produktion gebracht.
Positiv betrachtet: Der Mensch ist ein lernfähiges Wesen. In der Produktion gibt es keinen Stillstand. Maschinen, Anlagen haben Verschleiß und müssen immer wieder erneuert werden. Da die Menschen jedoch aus Erfahrung jede neue Generation Maschinen besser und leistungsfähiger machen, bringt schon allein dieser mit Verbesserungen verbundene Austauschprozess Mehrproduktion mit sich, es sei denn man entlässt immer mehr Menschen, die bei gleicher Produktion durch bessere Maschinen freigesetzt werden. Wer will das?
@Bulwark
Deine Antworten zeigen, dass Du zum Thema gar keine Fragen hast. Du wolltest nur mal wieder etwas linke Ideologie verbreiten. Schon Deine Antwort auf Punkt (1) zeigt, dass man ideologisch so hirnverbrannt sein kann, dass man Realitäten nicht mehr zur Kenntnis nimmt. Eine Weltbevölkerung kann nur wachsen, wenn sie auch ernährt werden kann. Ohne Fortschritte in der Landwirtschaft würden wir heute noch in Kleingruppen durch die Wälder streifen mit einer Kindersterblichkeit über 8o%.
Und dann zu Punkt (5): Der kommt der DDR-Verherrlicher raus. Welche Weltmarktprodukte hatte denn die DDR, die sie nicht für den Export subventionieren musste? Das wiederum konnte sie nur, weil sie vom Westen für Autobahnbau und -reparatur, Rentnerfreilassung usw. ordentlich Westmark kassiert hat. Nach der Wende stellte sich dann raus, dass die Statistiken alle gefälscht waren.
Jemand, der wie Du seinen ideologisch festgefahrenen GLAUBEN auf Teufel komm raus durchsetzen will, geht über Leichen. Dein Humanismus ist nur ein vorgetäuschter. Wachstum bremsen und wer dabei verreckt ist nicht Dein Bier. Siehe das Ende der glorreichen Sowjetunion: Die Funktionäre haben sich rechtzeigig die Filetstückchen des sogenannten Volkseigentums gesichert und die arme Oma, ein Leben lang malocht, muss im Winter erfrieren. Das ist das Ergebnis der sozialistischen Menschenfreundlichkeit. Das ist das Ende, eine Menschenerlösungsidee gewaltsam durchsetzen zu wollen. Es trifft wie immer die Armen am meisten, nicht die Reichen, die machen jetzt gute Geschäfte mit den Alt-Funktionären und Neu-Kapitalisten.
VORSICHT!!! Nicht mit LINKS-RECHTS Keule kommen!
zu berkersheim 08.04. 11:21
Ich denke, hier wird sachlich diskutiert und nicht in Schubladen und Schachteln verpackt und versucht zu diffamieren! Soll ich auch "hirnverbrannt" zu deiner Aussage über das Wachstum und der Ernährung der Weltbevölkerung sagen?
Nach Aussage hat sich die Lage von 1970 bis heute bzgl. der Ernährung der Weltbevölkerung was die Möglichkeiten betrifft, alle Menschen zu ernähren, nicht geändert. Rein von den agrarwirtschaftlichen Fähigkeiten her war es laut Aussage von Agrarwissenschaftlern sowohl 1970 als auch heute kein Problem, die gesamte Weltbevölkerung zu ernähren. Der Grund für die laufenden Hungerkatastrophen ist einfach der, dass einige Regionen in der Welt so arm sind, dass sich kein Unternehmer findet, diese Leute mit Lebensmitteln zu "versorgen". Also ist das Wachstum der Weltbevölkerung zumindest heute nicht vom Fortschritt in der Landwirtschaft abhängig!
Wenn ich deinen letzten Abschnitt anschaue, könnte ich (wider besseres Wissen) fast zu der Meinung kommen, dass du ein Fan der Sowjetunion warst. Offensichtlich hatten zu dieser Zeit die "Funktionäre" nicht die Möglichkeit, sich "Filetstückchen des ......Volkseigentums" zu sichern und die Oma wurde warm durch den Winter gebracht. Hast du da vergessen, dass da eine Art Kapitalismus eingeführt wurde?
Auch weiter oben 00:25 wird eine unrealistische Scenerie dargestellt: Wieso soll eigentlich der Produktionsausstoß stillestehen und was hat das mit dem Bevölkerungswachstum zu tun? Zum zweiten wieso nimmst du an, dass in unserer Welt alle versorgt werden sollen? Die Realität widerlegt dich doch mit jedem Armutsbericht ob in Deutschland oder weltweit! Natürlich gibt es Hilfsprogramme jeglicher Couleur für die Hungernden, aber die sind ja gerade der Beleg davon, dass das Ziel der Ökonomie gerade diese Versorgung nicht ist! Ich würde sagen, unsere Ökonomie erzeugt diese Hungernden sogar!
Es wäre wünschenswert das die Welt so funktionieren würde, aber die Realität sieht doch ganz anders aus. Unsere moderne Gesellschaft hat doch bisher nicht an Unterversorgung gelitten. Im Gegenteil, wir leben in einer übersättigten Konsum- und Wegwerfgesellschaft. Noch produzieren wir mehr Güter, als wir tatsächlich brauchen und trotzdem haben die "Armen dieser Welt" keinen Anteil an diesem Überfluss. Wären sie nicht arm, wären wir wohl weniger reich, oder?
@Cibag
Arm, reich, das ist eine Frage der Maßstäbe. Wir bezeichnen uns als reich. Wir bezeichnen intakte, einfache Gesellschaften als arm, nur weil sie nicht so verrückt sind wie wir. Ich habe dieser Tage den Film "Die Götter müssen verrückt sein" gesehen. Da ist am Anfang eine Persiflage. Die kleinen Buschmenschen, die als Familienstamm von der Natur leben, in einer harmonischen Gemeinschaft. Und 2000 km weiter weg der Irrsinn von Johannesburg, wo man mit dem Auto 500 m zum Briefkasten fahren kann, aber in einem Zeit- und Arbeitsteilungskorsett steckt ohnegleichen. Wer ist da arm, wer ist reich. Es ist eine Frage der Maßstäbe. Wir können unseren Konsumwahnsinn mit der hektischen Arbeitswelt als Voraussetzung als reich bezeichnen. Ich bin mir da nicht so sicher. Was unser Land angeht, haben wir keine Wahl, wir stecken mittendrin und können nicht zurück von 80 Millionen auf 5 Millionen, verteilt als einzelne Familienclans. Das geht nicht mehr, denn wer will bestimmen, dass wir als Preis für eine reine beschauliche Landwirtschaft (falls es die gibt) 75 Millionen eingehen lassen. Es hat alles seinen Preis. Aber wir müssen auch unseren eigenen Wahn nicht zum Himmel für alle erklären.
Das ist doch keine Frage der moralischen und kulturellen Maßstäbe! Es ist eine Frage dessen, ob du den Preis, den z.B. ein Lebensmittelhändler für die alltäglichen Dinge verlangt, bezahlen kannst. Soll heißen, du hast eine Erwerbsquelle, die genügend abwirft. Wenn du die hier nicht hast oder auch in Bangladesh, kannst du dir sowohl hier als auch in Bangladesh nichts kaufen!
zu Cibag 08.04. 21:10:
Wen meinst du denn, wenn du konstatierst, dass "unsere moderne Gesellschaft ... doch bisher nicht an Unterversorgung gelitten (hat)"? Ja wenn die Waren alle da wären und wir nicht kaufen können, wo ist denn da die "Versorgung"?
Dann, warum werden denn viele Waren weggeworfen, warum werden tonnenweise Lebensmittel vernichtet? Doch nicht, weil wir sie zunächst kaufen und dann tonnenweise wegwerfen! Die meisten werden schon im Laden weggeworfen, weil sie nicht mehr verkauft werden können. Es ist kein Gewinn mehr mit ihnen zu erzielen! Oder warum werden ganze Schiffsladungen Äpfel ins Meer gekippt? Damit der Preis für die anderen gehalten werden kann! Warum produzieren wir denn mehr Güter, als wir tatsächlich brauchen? Doch um auf jeden Fall für ein gewinnbringendes Geschäft Ware dazuhaben und den Kunden nicht zum Konkurrenten abwandern zu lassen. Dies würde sich auch bei einer einfachen Geldumverteilung nicht ändern! Und "arm und reich" würde sich über diese Mechanismen, Preiserhöhungen wegen hoher Nachfrage, wieder selber herstellen.
"Kein Wirtschaftswachstum" und "Stillstand" sind eigentlich zwei Bezeichnung für dasselbe, also der gleiche Begriff als Erklärung für denselben angegeben. Sinn macht das erst, wenn man den Inhalt des Wirtschaftswachstums genauer anschaut. Was wächst denn da? Es ist das Prinzip unserer Ökonomie, dass nur da Geld als Investition ausgegeben wird, wenn man davon ausgeht, dass es vermehrt zurückkommt. Also ist nicht das Wachstum der "Realwirtschaft" das Ziel, sondern das Wachstum der vorgeschossenen Geldmenge. Deshalb ist auch das Nicht- Wachstum dieser Geldmenge ein Widerspruch, denn wenn dies die Triebfeder unserer Wirtschaft ist, dann liefert ein Stillstand des Wachstums den Grund, kein Geld mehr für Investitionen auszugeben, extrem ausgedrückt. Man kann auch sagen, dass die Anleger dann keinen Grund mehr sehen, ihr Geld zu investieren. Es könnte ja gar nicht oder nur zu Teilen wieder zurückkommen.
Das hat natürlich auch Auswirkungen auf die Produktion von Gütern, weil jede neue Produktion von Gütern als Ausgangspunkt die Investition von Geld (oder Kredit) hat. Und wenn da kein "Mehr" zu erwarten ist, warum sollte man es dann ausgeben? Das bedeutet wiederum, dass es weniger Arbeitsplätze und weniger Lohn gibt, und auch weniger Geld, das als Verbrauch ausgegeben werden kann. Dies hat wiederum Auswirkungen auf die Nachfrage nach Gütern, weil nicht genug Geld da ist, sie zu bezahlen. Firmen gehen pleite solange bis die Wirtschaft wieder auf das Maß geschrumpft ist, an dem eine Investition wieder Gewinn verspricht.
Ob und wie dies positiv für die Menschen ist, lass ich mal dahingestellt!
Doch, das bedeutet es. Du hast nämlich die Inflation vergessen. Das nominale Wachstum muss also immer mindestens die Inflationsrate erreichen, sonst schrumpft die Wirtschaft. Mehr Wohlstand jedoch wird nur erwirtschaftet, wenn die Wachstumsrate höher ist als die Inflation. Diesen Überschuss nennt man reales Wachstum. Das reale Wachstum wiederum kann aber nicht komplett dem Wohlstand zugute kommen, andernfalls würde die Wirtschaftsleistung bald sinken. Denn es muss auch investiert werden. Erneuerung und Ausweitung der Wirtschaftskapazitäten sind unbedingt notwendig. Ohne Wachstum wird ein Land also recht schnell verarmen.
Aber Inflation heißt doch nur, dass dem Geld nicht genügend Güter gegenüberstehen.
Wenn die Badewann nicht voll wird also keinen 2. Wasserhahn aufdrehen, sondern erstmal den Stöpsel reinstecken.
Und was für ein Stöpsel sollte das sein? Lohnkürzungen, damit die Geldmenge sinkt? Längere Arbeitszeit, damit mehr Güter produziert werden? Das durchzusetzen wünsche ich dir viel Spaß.
Abgesehen davon ist eine gewisse Menge Inflation gut, denn wenn es Deflation gibt, warten die Leute mit ihren Anschaffungen, weil es ja billiger wird. Das würgt zuverlässig die Wirtschaft ab und erzeugt daher mehr Arbeitslose. Japan hatte in den letzten Jahrzehnten immer wieder Probleme mit Deflation ...
Nun ja, ich gehe mal davon aus, dass du für diesen Vorschlag (zum Glück) nicht viele Anhänger finden wirst. Ich meine, die EZB wird in den kommenden Jahren vieles von dem, was sie jetzt so freigiebig austeilt, wieder einsammeln und damit die Geldmenge senken. Aber das liegt an der besonderen Situation, die wir nun mal haben. Senkung der Geldmenge als grundsätzliche Wirtschaftspolitik wäre jedoch verheerend ...
Warum verheerend? 2011 Betrug die Weltverschuldung 32Billionen USD. Wir setzen auf eine exponentielles Wachstum, was unser Wirtschaftswachstum angeht und dass muss, es muss schief gehen! Das ist verheerend!
Unser liebes Geld also der Dollar oder Euro, wie der Dollar in der EU heißt, ist ca. 20 fach im Wert überzeichnet. 100€ von heute, haben derzeit, also noch innerhalb der Blase, die reale Kaufkraft von 70DM.
1) 32 Billionen? Ich glaube kaum. Allein die öffentliche Verschuldung der USA beträgt ja schon fast 15 Billionen, und damit ist noch nichts über den Rest der Welt gesagt - von privater Verschuldung ganz zu schweigen. Die Summe der Weltverschuldung dürfte deutlich höher liegen.
2) Exponentielles Wachstum: Selbstverständlich muss das nicht schiefgehen. Warum auch? Solange das Universum existiert, existiert auch die Möglichkeit zu wachsen.
3) 100 Euro von heute = 70 DM von Ende 2001? Sorry, aber das ist schlicht Quatsch. Du weißt nicht, was du redest. 100 Euro von heute sind ziemlich genau das Doppelte von 70 DM 2001, nämlich etwa 140 DM. Und das bei Einkalkulierung einer gewissen zusätzlichen versteckten Inflation durch den Währungswechsel!
1) http://www.economist.com/content/global_debt_clock --->aktuell 39,2 Billionen
2) Wenn du glaubst, dass es gut gehen kann, kannst du nicht rechnen. 1 Cent vor 2000 Jahren angelegt und mit 5% verzinst macht - nach 15 Jahren 2 Cent - nach 30 Jahren 4 Cent - nach 1450 Jahren eine ganze Erde aus Gold - nach 2000 Jahren, also heute 286.000.000.000 Mal die Erde aus reinem Gold
3) Du verstehst offensichtlich nicht die Begriffe die du benutzt. Die Inflation steht nicht über Allem und ist nicht aus dem System der Wirtschaft entkoppelt. Mit 100 EURO kannst du dir das gleiche kaufen, wie 2001 mit 70DM (35,79€). Denk nochmal nach, die Ursache ist nicht die Inflation, die übrigens im Sprachgebrauch viel zu inflationär verwendet wird.
1) Na bitte, da steht es ja fett und breit bei deinem Link: Das sind nur die öffentlichen Schulden. Wie ich gesagt habe, die Gesamtverschuldung ist demnach wesentlich höher.
2) Ich will deine Rechnungen mal nicht nachrechnen, nachdem du ja bei der Inflationsberechnung über elf Jahre schon heftig gepatzt hast, aber egal: Erstens kriegst du keine 5% (:->), zweitens gibt es keine Finanzsysteme, die 2000 Jahre halten (die dauerhaftesten haben derzeit so etwa 200-300 Jahre auf dem Buckel), drittens vergisst du die Inflation (der Zinssatz für Tagesgeld liegt derzeit, wenn man keine unkalkulierbaren Risiken eingehen will, nur Bruchteile eines Prozentpunktes über der Inflationsrate, und es spricht einiges dafür, dass er bald mal für längere Zeiträume darunter liegen wird), viertens vergisst du die Schaffung neuer werthaltiger Güter und Güterkategorien, die entsprechende Anschaffungskosten verursachen. Wer heute einen Cent anlegt, wird sich sicher freuen, wenn er sich dafür in 1000 Jahren eine private Weltraumjacht kaufen kann.
3) Wie ich schon sagte: kompletter Unsinn, und du wiederholst ihn sogar noch. Das wäre mir an deiner Stelle schon peinlich.
Oha, da sind ja wieder die Idesologen am Werk die nicht denken sondern nur produzieren und verbrauchen. Stetig steigendes BIP bedeutet dass wir die Erde bis zum letzten Blutstropfen aussaugen und die kommenden Generationen sehen sollen wo sie bleiben. Eurere Urenkel werden Euch verfluchen - kann aber einen Nichtdenker nicht kratzen, - hat gut gelebt und nach ihm die Sintflut. -- Dummköpfe an die Macht !!!
Trotzdem muss die Gütermenge aufgrund des Zinses steigen. Durch den Zins steigt das Geld im System. Wenn dann nicht genug Güter gegenüberstehen gibt es Inflation und die Menschen können sich weniger leisten.
Mehr oder weniger. Der Zins muss erwirtschaftet werden. Wenn 1000€ plus 10€ Zinsen Kredit aufgenommen werden, kann man zwar 1000€ problemlos zurückzahlen, 10€ müssen aber über Wertschöpfung (10€ Wirtschaftswachstum) geschaffen werden. Muss muss ja auch arbeiten gehen, um einen Kredit zurückzubezahlen.
Warum muss der Zins erwirtschaftet werden. Wenn du einen Kredit aufnimmst, kannst du den auch durch Konsumverzicht mit Zins und Tilgung zurückzahlen. Und das machst du in der Regel auch so.
Allgemein zu oben23:28:
Die Gütermenge steigt doch nicht wegen dem Zins. Die steigt doch über Verbilligung der Produkte durch Rationalisierung und Modernisierung der Produktion, also der Weltmarktkonkurrenz!
Dass das Geld im System mehr wird ist wohl wahr. Aber dieses Geld wird ja im Wesentlichen von Alegern wieder angelegt und hat ganz andere Auswirkungen! Eigentlich werden die Produkte, obwohl sie besser werden, weniger Wert!
"Warum muss der Zins erwirtschaftet werden. Wenn du einen Kredit aufnimmst, kannst du den auch durch Konsumverzicht mit Zins und Tilgung zurückzahlen. Und das machst du in der Regel auch so. "
Stell dir mal vor, du hast 0 € auf dem Konto. Du nimmst einen Kredit von 1000 € auf. Du kannst die 1000 € jederzeit zurückzahlen, dann hast du wieder 0 € auf dem Konto. Wie willst du dann den Zins zahlen? Indem du arbeiten gehst. Auf deinem Arbeitsplatz erwirtschaftest du ja was. Also muss der Zins erwirtschaftet werden.
O.k., auch das Geld, das du als Lohn bekommst, erhälts du für eine wirtschaftliche Leistung. Allerdings arbeitest du nicht für den Markt, sondern dafür, dass ein Arbeitgeber einen Gewinn mit dir macht. Das hat zur Folge, dass es keine direkte Verbindung gibt von Leistung zur Lohnhöhe. Denk mal daran, dass es einen Haufen Leute gibt, die volle Arbeitszeit haben und weniger verdienen, als man klals Hartz VI - ler bekommt, die sogenannten Zuzahler! Der, bei dem sie arbeiten, der macht seinen Reibach, so oder so.
Die andere Seite: Wenn sich ein Selbständiger z. B. bei der Bank einen Kredit nimmt, muss er den zurückzahlen, auch wenn sein Geschäft wenig oder gar nichts abwirft. Andererseits ist es natürlich schon so, dass der Zins das Wachstum der Wirtschaft antreibt. Du musst deine Waren am Markt verkaufen können und einen Gewinn dabei machen, der im Durchschnitt mit den anderen liegt. Sonst hat sich dein Geldeinsatz nur schlecht oder gar nicht gelohnt. Und du musst noch den Zins bedienen! Aber die Steigerung der Gütermenge kommt auch schon über die Teilnahme an der Konkurrenz, die Produktion und den Verkauf von Waren zustande. Auch da wird ein "Mehr" erwirtschaftet. Es macht ja keinen Sinn für Privateigentum, zu produzieren und dann nachher nicht mehr zu haben! Dann hättte man es ja gleich lassen können und sich in die Hängematte legen!
zu Grund eins: Ich glaube hier wird Ursache und Wirkung vertauscht. Ich glaube eine Wirtschaft die auf Wachstum basiert, erzeugt zwangsläufig eine Grundlage in der mehr Menschen überleben und somit geboren werden.
zu Grund zwei: In wie fern profitiert ein Mensch vom Wirtschaftswachstum? Sind das nicht eher die Aktionäre? Die Überschüsse werden ja nicht genutzt um es den Ärmsten zu geben. Was hat ein Armer davon, wenn die Deutsche Bank Rekordgewinne Einfährt?
zu Grund drei: Aber das BIP (und per Definition damit die Wirtschaft) wächst auch, wenn wir Leute die Löcher buddeln lassen und wieder zuschütten lassen. Es wird keine Nachhaltigkeit mit reingerechnet. Wenn 100 Leute ein Haus bauen dann hat das Haus einen Nutz und Gebrauchswert für viele Jahre. Wenn 100 Leute Nudelsuppe produzieren ist die an einem Nachmittag verzehrt. (zählt aber auch mit ins BIP)
zu Grund vier: Es wäre schön, wenn die Produktivität ausschlaggebend für das BIP wäre. Rechne nur mal hoch wieviele Autos VW in 50 Jahren produzieren muss, wenn sie jedes Jahr 2% mehr absetzen. Exponentielles Wachstum - und wenn wir davon ausgehen, dass wir darauf angewiesen sind, wird einem schwindelig.
zu Grund fünf: Wettbewerb hat doch nichts mit Zwangswachstum zu tun, oder? Nicht der fehlende Wettbewerb hat die DDR marode gemacht. Viele Produkte der DDR waren auf dem Weltmarkt sehr gefragt, weil sie erstklassig waren.
zu Grund sechs: Ewiges Wirtschaftswachstum, also das exponentielle Wachstum geht in einer Welt mit begrenzten Resourcen nicht auf. Ich glaube Wirtschaftswachstum hat nichts mit Wohlstand oder technischem Fortschritt zu tun. Wir erreichen keinen höheren Wohlstand, weil wir in Zukunft alle zwei, anstatt alle vier Jahre ein neues Auto kaufen und in immer kürzeren Intervallen Waschmaschinen, Telefone und COmputer.