Warum sind Männer körperlich stärker?
Warum hat sich beim Menschen im Laufe der Evolution der Mann im Durchschnitt grösser und kräftiger entwickelt?
Theoretisch hätte doch die Frau „gegensteuern“ können, indem sie z.B. bei der Ernährung (Säugung) des Nachwuchses die „Weibchen“ bevorzugt, damit diese besser wachsen als die „Männchen“ um die Überlegenheit ihres Geschlechts zu sichern?
Dann gäbe es heute vermutlich keine Unterdrückung der Frau, bzw. sogar die Überlegenheit des weiblichen Geschlechts. Wir Männer wären ja nach erfolgreicher Fortpflanzung sowieso überflüssig und könnten weg….;-).
Ideal wäre nach meinen Überlegungen in unserer „modernen Zeit“ natürlich ein „Gleichgewicht“ beider Geschlechter.
Ich finde im Netz auch keine Literatur über dieses Thema, hat jemand Tips?
4 Antworten
Ich weiß es nicht, habe aber folgende Vermutungen.
- Bei vielen Spezies ist das manchen oft größer/kräftiger. Könnte etwas damit zu tun haben, wie der Partner für die Fortpflanzung gewählt wird. Die Männchen buhlen/kämpfen ja häufig um die Weibchen. Der stärkere hat dabei einen Vorteil. Logisch dass in der Evolution das Mänchen einen stärkeren Körperbau in seinen Genen verankert hat. Ursache ist hier also quasi ein Wettrüsten unter den Menschen.
Und warum das Männchen stärker und nicht das Weibchen? Ich vermute mal, weil beim Sex das Männchen den aktivieren Part hat, so wie beim buhlen auch schon.
Oder anderes gesagt, für eine erfolgreiche Fortpflanzung muss das Männchen irgendwie das Weibchen befruchten. Stärker als das Weibchen zu sein ist dabei von Vorteil.
- Der Mensch und ich besitzt eine Sozialstruktur in der sich eine Gruppe gegenseitig unterstützt. Die Gruppe ist erfolgreicher, wenn sie felexibler auf die Lebensumstände reagieren kann. Für die Gruppe ist es von Vorteil dass es Individuen gibt die stark gebaut sind, weil das von Vorteil bei jagt und Kampf ist. Gleichwohl ist es von Vorteil dass es Individuen gibt die zierlicher gebaut sind, denn die brauchen etwas weniger Nahrung. Natürlich gibt es noch weitere Vor- und Nachteile des verschiedenen Körperbaus. Die Gruppe kann als ganzes von allen Vorteilen profitieren.
Zu dem Punkt warum das Weibchen seine Milch nicht anders verteilt und Töchter zu heborzugen. Sicherlich wird nur groß und stark wer gut genährt wird. Da Eltern für gewöhnlich aber instinktiv immer wollen, dass ihre Kinder sich gut entwucjeln, bekommt jedes Kind das bestmögliche. Die Betonung liegt auf instinktiv. Es ist also keine bewusste Entscheidung sondern hat sich ebenso evolutionär entwickelt. Und offenbar war es zumindest beim Menschen nicht von Vorteil einen anderen Instinkt zu entwickeln.
Das ist ziemlich typisch bei den Säugetieren. Die Männchen sind meist größer, schwerer und stärker als ihre weiblichen Artgenossen. Vergleiche den Menschen mit Wildschweinen, Schafböcken, Löwen, Rindern, Gorillas, Hirschen oder Schimpansen... es ist immer das gleiche Spiel.
Der Grund für Sexualdimorphismus (= Unterschied im Erscheinungsbild zwischen Männchen und Weibchen) ist die intraspezifische Konkurrenz zwischen Männchen. Besonders bei nicht monogamen Tierarten, die Harem-Strukturen ausbilden (z.B. beim Löwen).
Bei allen Arten, bei denen die Männchen regelmäßig untereinander um den Zugang zu den Partnern kämpfen, sind die Männchen in der Regel größer als die Weibchen. Die stärkeren Männchen haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, sich fortzupflanzen und so ihre Gene an ihre Nachkommen weiterzugeben.
Bei anderen Arten, die sich nicht an innergeschlechtlichen Kämpfen beteiligen, um Zugang zu Partnern zu erhalten, und stattdessen andere Paarungsstrategien anwenden, ist diese Art von Sexualdimorphismus normalerweise nicht zu beobachten. Hier als Beispiel viele Vogelarten, wo Männchen und Weibchen kaum zu unterscheiden sind, wie der Schwan, der monogam lebt.
Kurz: Männer sind stärker, um andere Männer zu bekämpfen - sexuelle Selektion. Der noch vorhandene Sexualdimorphismus ist ein Zeichen dafür, dass wir nicht streng monogam waren und sind.
Männer sind nur in einigen Aspekten stärker, Frauen haben z.B. die stärkere Bauchdecke
Das hat sich nicht im Laufe der menschlichen Evolution so entwickelt, sondern viel früher. Es ist bei den Affen Standard, vielleicht sogar bei den Primaten.