Warum sagen die Ärzte bei Psychopharmaka nicht selber absetzen, ich habe es erfolgreich selber abgesetzt mein Psychoparmakum, wer hat es noch alles gemacht?

5 Antworten

Psychopharmaka können nicht heilen, sie unterdrücken im Idealfall "einfach" die Symptome (was schon mal ein Segen ist wenns klappt).

Das man diese Medikamente nicht ohne Einwilligung des Arztes absetzen sollte hängt mit den Verläufen von psychischen Erkrankungen zusammen. Denn sowohl Depressionen als auch Angststörungen und Psychosen (um nur einige Beispiele zu nennen) verlaufen sehr häufig rezidivierend. Rezidivierend bedeutet so viel wie "in immer wiederkehrenden Schüben".

Beispiel Depressionen: Rezidivierende Depressionen die mit Abstand häufigste Verlaufsform dieser Erkrankung. Eine depressive Episode (Phase) dauert im Durchschnitt etwas 6 Monate. Anschliessend ist die betroffene Person für durchschnittlich 4-6 Jahre frei von Symptomen bis es zu einem Rückfall kommt. Um diesem Rückfall vorzubeugen müssen die Medikamente (in diesem Falle sind es sehr häufig Antidepressiva) weiter eingenommen werden. Dies nennt sich dann Rezidivprophylaxe. Durch diese Rezidivprophylaxe können Rückfalle abgemildert oder in gewissen Fällen auch vollumfänglich verhindert werden... aber nur solange man das Medikament einnimmt (was unter Umständen natürlich mit Nebenwirkungen verbunden ist).

Weil das in vielen Fällen zu einem üblen Rückfall führen kann. Hinzu kommt die Problematik, dass der Körper oft nicht mehr wie gewünscht reagiert, wenn das Medikament neu angesetzt wird.

Viele berücksichtigen nicht, dass sie durch das Medikament in einem "normalen" Zustand sind. Mit gesund hat das nichts zu tun.

Weil viele beim absetzen so überfordert sind, dass dieses Vorhaben vorzeitig abgebrochen wird, dazu dass man planlos an die Sache geht.

Ich selbst hab schon mehrfach Medikamente ohne ärztliche Begleitung abgesetzt, ich bin aber klar radikal dran gegangen, deswegen bei heikleren Tabletten jmd im Umfeld über mögliches verändertes Verhalten informiert und gesagt was in welchem Fall zu tun ist. Har super geklappt und würde ich trotzdem nicht jedem vorschlagen selbstständig das zu tun.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich habe festgestellt, dass ich noch nie einen Psychiater kennen gelernt habe, der Ahnung von Medikamenten/ Psychopharmaka hat. Ich leide ein Leben lang an Schizophrenie. Wenn man keine Rückfälle hat sollte man die Tabletten des Psychiaters langsamst reduzieren. Wie gesagt mag ich diese Psychiater nicht, weil Sie mehr zerstören als helfen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich würde mal sagen die Ärzte glauben berechtigterweise daran, dass sie über den passenden Zeitpunkt besser entscheiden können als du.