warum kämpfen die Musketiere in "die drei Musketiere" mit Degen?

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Die Bewaffnung eines Soldaten im 16/17 Jhd. bestand nun mal aus einer Nahkampfwaffe (dem Degen, Florett oder Säbel) und einer Distanzwaffe ( Muskete oder Arkebuse). Der Degen war auch eine "ehrenvolle Waffe" um Streitereien im Duell zu klären, dabei ging es nicht darum jemanden zu töten, sondern einfach seine Überlegenheit zu demonstrieren ohne den Gegner ernsthaft zu verletzen.Die meisten Gefechte in Alexendre Dumas Roman sind solche "Ehrengefechte" zwischen den Garden des Königs (Musketieren) und der Leibgarde Kardinal Richelieus. Dabei sollte keiner getötet werden . (Kam aber gelegentlich dennoch vor, deshalb waren Duelle ja auch verboten).

Im Kriegsfall war die Muskete jedoch die bevorzugte Waffe und die Hauptbewaffung eines Gardisten. Denn eine Kugel durchschlug den Harnisch eines Soldaten oft ohne große Mühe und war tötlich - (Wenn nicht sofort, dann gab es hässliche Wunden und Wundbrand und Blutvergiftung erledigten dann meist den Rest.)

TaiFei  02.12.2016, 14:43

"...dem Degen, Florett oder Säbel) und einer Distanzwaffe ( Muskete oder Arkebuse). Der Degen war auch eine "ehrenvolle Waffe" um Streitereien im Duell zu klären, dabei ging es nicht darum jemanden zu töten, sondern einfach seine Überlegenheit zu demonstrieren ohne den Gegner ernsthaft zu verletzen..."

Ein Florett ist eine reine Übungswaffe und zu der Zeit noch gar nicht in Verwendung. Auch der Säbel hatte in West/Mitteleuropa zu dieser Zeit kaum Verbreitung. Die Waffe nennt sich eigentlich Rapier und ist eine Weiterentwicklung des einhändigen Seitschwert. Das Rapier war eher auf Stoß ausgelegt, obwohl Hiebe auch üblich waren. Selbstverständlich fügt ein Rapier tödliche Verletzungen zu. Die Opfer starben vielleicht nicht immer sofort aber oft in den nächsten Tagen an den inneren Blutungen. Die Bezeichnung Degen wird in DE oft synonym für das Rapier gebraucht. Leider ist da oft die Verwechslung zum Hofdegen/Smallsword (18.Jh) oder gar Sportfechtdegen vor programmiert.

Das Rapier zeichnet sich durch eine sehr lange doppelseitig scharfe Klinge ( 95 - 120 cm) aus und hat auch ein recht hohes Gewicht (1-1,3 kg). Es ist also eine absolut tödliche Blankwaffe mit hoher Reichweite.

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Musketiere kämpfen im Krieg mit der Muskete. Kannst du auch im Buch die Drei Musketiere lesen als sie diese Festung der Engländer belagern. Im Buch gehts ja auch mehr um Duelle und so, ist eben ein Abenteuerroman über Musketiere in der Ehrengarde des Königs. Und alle sind Adlige.

Musketen sind langsam, bis man die Dinger wieder geladen und schussbereit hat kann eine arthritische Schildkröte dich beißen. Deshalb ist eine Nahkampfwaffe nötig wenn man eben nicht auf Distanz bleiben und immerwieder nachladen kann.

Musketen waren aber zu dieser Zeit noch seltene, ziemlich exclusive Waffen, deshalb wurden Einheiten, die diese benutzten als Musketiere bezeichnet.

Musketen waren eher unzuverlässige und ungenaue Distanzwaffen. Für schnelle Nahkämpfe völlig ungeeignet, bis es Pistolen u.ä. gab.

Beides soweit ich weiß aber nicht sicher vielleicht auch nur Degen