Warum ist gender Theorie eigentlich heutzutage so ein großes Ding?

4 Antworten

Ich denke, dass viele gar nicht genau wissen, was unter "gendern" zu verstehen ist und labern in dem Zusammenhang einfach nur irgendwas.
Oder hängen sich an den Zug dran, der ursprünglich mal für etwas ganz anderes benutzt wurde und gedacht war.

Ich habe grade mal kurz nachgelesen.
Die Links dazu.

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Die englische Bezeichnung gender role (Geschlechterrolle) wurde 1955 erstmals vom britischen Sexualwissenschaftler John Money in einem Aufsatz über Hermaphroditismus verwendet.
Der Anglizismus Gender wird in diesem Kontext im deutschen Sprachraum meist mit „soziales Geschlecht“ übersetzt und dient vor allem zur analytischen Kategorisierung.
https://de.wikipedia.org/wiki/Gender

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Im besonderen Sinne steht das Gendern im Deutschen für einen geschlechterbewussten Sprachgebrauch, der die Gleichbehandlung der Geschlechter in der schriftlichen und gesprochenen Sprache zum Ausdruck bringen will.
https://de.wikipedia.org/wiki/Gendern
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Das soziale Geschlecht bestimmt, was von einer Frau oder einem Mann in einem gegebenen Kontext erwartet wird, was ihr oder ihm erlaubt ist und was an ihr oder ihm wertgeschätzt wird.
https://eige.europa.eu/de/taxonomy/term/1141

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Gender resultiert also daraus, dass man entdeckt haben möchte, dass es Zwitterwesen gibt - also Personen mit zwei Geschlechtern.
Ich selbst habe sowas noch nie persönlich gesehen.
Insofern kann ich nur sagen - ich habe davon gelesen.

Aus diesem Gender wurde dann später das Gender, welches sich mit sozialem Verhalten und sozialen Anforderungen beschäftigt.
Also etwas ganz anderes, als es ursprünglich war.

Wenn man zum Arzt geht und der einen gesund machen soll, fragt (ein guter Arzt) nach den Lebensumständen, in denen man sich befindet und versucht dann Rat zu geben, wie man die Dinge verändern/verbessern kann - damit der Patient wieder ein zufriedenstellendes Leben leben kann.

Für sowas wäre es wichtig, zu wissen - was das "soziale Geschlecht" der Person ist.
Also, in welchen sozialen Verhältnissen die Person lebt, was sie leisten muss, wo sie total überfordert ist und man ihr helfen muss und wo sie ganz gut alleine klar kommt.

Wenn es einer ganzen Bevölkerungsgruppe eher nicht so gut geht, muss man das in einem sehr großen Ausmaß heraus finden, kategorisieren - also ordnen.
Wer hat welche Probleme, wie, wann und warum.
Muss man vielleicht sogar Gesetze ändern/anpassen.

Oder manches einfach besser erklären, damit es richtig verstanden und nicht falsch umgesetzt wird.

Da es dauerhaft irgendwo irgendwelche Personen gibt, die Probleme haben, den Anforderungen nicht entsprechen können - während andere diese Probleme nicht haben.....wird es auch dauerhaft benötigt werden, dass man "gendert" - also analysiert, wo Einzelne, oder Gruppen Probleme haben und wo Veränderungs-/Anpassungsbedarf besteht.

Ob jemand zum Beispiel Rente wegen voller Erwerbsminderung bekommt, oder ob er/sie Hartz4, oder Sozialgeld bekommt.
Sowas gehört auch dazu.

Wenn es einen ähnlichen Begriff für unterschiedliche Dinge gibt - dann kann es da schon mal zu Missverständnissen, Fehldeutungen, Fehlreaktionen kommen.

Manches muss man halt sehr spezifisch bezeichnen, damit die Missverständnisse verringert werden und die richtige Behandlung an der richtigen Stelle vorgenommen werden kann.

Auch ein Computerprogram kann nur richtig funktionieren, wenn es unmissverständliche Anweisungen gibt, auf die ebenso unmissverständliche Reaktionen folgen.

Beherrscht man die Sprache, kann man das System bedienen und die richtigen Dinge tun.

Weil zum Beispiel durch Firmen und Medien verstärkt gegendert wird. Vermutlich um sich als politisch korrekt, als auf der richtigen Seite stehend, als modern und zeitgemäß und als fortschrittlich darzustellen. Und um Ärger in Form von Rechtsstreitigkeiten oder öffentlicher Kritik zu vermeiden. Aus Angepasstheit. Dadurch ist es ständig präsent.

Mir ist aufgefallen, dass es in meinem Umfeld keinen einzigen Menschen gibt, der im Alltag gendert. Ich arbeite in einer Uniklinik, da kommt man mit allen Bevölkerungsschichten in Kontakt. In den letzten Jahren gab es nur eine einzige Weiterbildung, in der gegendert wurde. Ansonsten nichts. Und privat kenne ich auch niemanden der darauf Wert legt- im Gegenteil. Das scheint also wirklich nur so eine Mediengeschichte zu sein.

Das Gendern scheint bestimmte Leute zu triggern. Insbesondere Menschen, die nicht nur gegen die Gleichberechtigung sind. Die meisten fühlen sich auch durch andere Erscheinungen der Modernisierung bedroht.

Bild zum Beitrag

Diese Gegenreaktion von Leuten, die selbst auf die große Masse abschreckend wirken, macht es für Werbende interessant, damit zu arbeiten. Man grenzt sich von einer Minderheit ab, die für die eigene Zielgruppe in Politik oder Werbung nicht relevant ist.

Wobei ich das Gendern in der Gesellschaft nicht so verankert sehe. Spitzenpolitiker oder die Werbung selbst vermeiden es ja überwiegend. Es sind eher Medien und Universitäten, die darauf Wert legen.

 - (Politik, Gesellschaft, Geschlecht)

Eigentlich ist sie das gar nicht, aber konservative/rechte Medien und Parteien putschen diese Thematik immer wieder hoch als gäbe es nichts Wichtigeres und als würden sich alle linken/liberalen Menschen ausschließlich damit beschäftigen. Sie wollen das Ganze halt gern ins Lächerliche ziehen und forcieren Diskussionen, die niemand braucht und auf die auch niemand Lust hat.