Warum ist die Unzufriedenheit bezüglich Migranten erst jetzt so present (AfD)?

10 Antworten

Die Unzufriedenheit war schon die ganze Zeit da. Es wurde nur nichts geändert und inzwischen sind die Zahlen wieder hochgegangen. Außerdem zeigen sich nun immer mehr die Probleme. Das ist aber auch nicht der einzige Grund, warum die AfD jetzt so stark ist. Die AfD hat inzwischen ein breites Wählerspektrum aus Altlinken, Liberalen, Konservativen und Rechtsradikalen.

Ich glaube du vergisst die 1 Million Ukrainer, die gar kein Asyl beantragen mussten, sondern gleich einen befristeten Aufenthaltstitel bekamen. Viele Kommunen sind an ihrer absoluten Grenze, was Unterbringung, Kinderbetreuung, Integrationskurse und Schulplätze angeht. Da herrscht in vielen Rathäusern und Landratsämtern pure Verzweiflung. Und die Bürger bekommen das auch mit, wenn ihre Kommune hier überfordert ist.

Dazu kommen noch Inflation, hohe Energiepreise, schrumpfende Wirtschaft. Viele Migranten plus die Sorge vorm Wohlstandsverlust und dem sozialen Abstieg, macht vielen Leuten Angst und lässt sie AfD wählen. Oder um das inoffizielle Motto der AfD zu zitieren: Je schlechter es Deutschland geht, desto besser für die AfD!

Es geht Deutschland und vielen seiner Bürgern definitiv schlechter, als 2015/2016. Das hilft der AfD!

Die Unzufriedenheit über die Massenmigration besteht spätestens seit 2015, teilweise auch schon länger. Sind dir die vielen Protestaktionen entgangen, die "Merkel muss weg"-Rufe, die Montagsdemos von Pegida, die hitzigen Debatten um Grenzschließungen und Obergrenzen in den Jahren danach? Auch die AfD hatte in der Zeit bereits ihren ersten Aufwind und lag teilweise schon bei 18 bis 19% in Umfragen.

Nur jetzt, 8 Jahre nach dem großen Startschuss, fällt es eben langsam auch dem letzten Siebenschläfer auf, dass es so nicht weitergehen kann. "Refugees welcome"- und "Wir haben Platz"-Demos, die man vor einigen Jahren noch öfters gesehen hat, sind inzwischen zur absoluten Rarität geworden, weil auch die vielen Traumtänzer von damals langsam in der Realität angekommen sind.

Weil viele Faktoren zusammentreffen und es bequem ist, eine Gruppe als Ursache zu identifizieren und anzuprangern.

Nehmen wir an, von heute auf morgen wären alle Ausländer - auch die Gastarbeiter aus den 60ern und deren Kinder und Enkel - nicht mehr in D: Was wäre plötzlich soviel besser? Der Klimawandel? Die Energiepreise?

Die Unzufriedenheit mit der Zuwanderung gab es schon länger. Bisher haben Viele ihre Unzufriedenheit nicht so öffentlich geäußert.

Da inzwischen aber immer mehr Probleme offensichtlich werden (Wohnraummangel, Gewalt- und Straftaten, Antisemitismus), wird dieses Thema inzwischen auch deutlich offener kommuniziert.