Warum interessiert es bei Bonitätsprüfungen z.B. Krediten, wie oft man umgezogen ist, was hat das mit der Zahlungsfähigkeit zu tun?

4 Antworten

Die einzelnen Faktoren und deren Gewichtung sind ja bei der Schufa geheim.

Häufige Ortswechsel könnten aber auf Zahlungsschwierigkeiten wegen Kündigungen im Job oder Mietwohungen hinweisen.

Die Häufigkeit des Wechsels ist aber sicherlich nicht allein entscheidend. Es dürfte weniger eine Rolle spielen, wenn Hypotheken eingetragen sind.

Auch dürfte die Wohngegend bei der Bonitätsbeurteilung betrachtet werden. Gegenden, wo viele Privatinsolvenzen gemeldet wurden, fallen im Score sicherlich weit zurück.

Wenn dagegen jemand aus einer Gegend mit sozial schwachem Umfeld in eine Gegend mit vielen Einfamilienhäusern umzieht, könnte sich ein solcher Umzug sogar positiv auf das Ranking auswirken.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – interessiere mich sehr für politsche Themen

EinAlexander  26.05.2023, 14:04
Die Häufigkeit des Wechsels ist aber sicherlich nicht allein entscheidend.

Korrekt. Aber die Statistik zeigt, dass ein Umzug das Risiko eines Zahlungsausfalles erhöht.

Es dürfte weniger eine Rolle spielen, wenn Hypotheken eingetragen sind.

Auch korrekt. Tatsächlich erhöht ein Baukredit sogar die Kreditwürdigkeit, da eine Immobilie eine Sicherheit bedeutet und die Statistik zeigt, dass Bauherren überdurchschnittlich zuverlässige Zahler sind.

Auch dürfte die Wohngegend bei der Bonitätsbeurteilung betrachtet werden.

Nicht ganz korrekt.

Bei 99,7 % aller Scoreberechnungen führt die Schufa kein Geoscoring zur Einschätzung der Bonität durch. Nur in den Ausnahmefällen, in denen zu einer angefragten Person sonst keinerlei Informationen vorliegen wird auf Adressdaten zurückgegriffen.

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Warum interessiert es bei Bonitätsprüfungen z.B. Krediten, wie oft man umgezogen ist, was hat das mit der Zahlungsfähigkeit zu tun?

Deine Kreditwürdigkeit wird beeinflusst von einem Score, den die Schufa anhand bestimmter Daten erstellt.

Für diesen Score ist es besser, wenn man lange an derselben Adresse wohnt. Denn die Statistik zeigt: Umzüge, die vor kurzer Zeit stattgefunden haben, führen zu einem erhöhten Risiko, in Zahlungsschwierigkeiten zu geraten. Das kann den Score verschlechtern. Der Einfluss des Umzugs auf den Score nimmt im Laufe der Zeit ab.

Hier findest du weitere Faktoren, die den Score beeinflussen (oder auch nicht) und die Begründung dafür: https://www.schufa.de/scorechecktools/pt-einflussfaktoren.html

Alex

Häufige Ortswechsel sind klassische Indizien für fehlende Zahlungsfähigkeit, weil man schnell wieder wegen Nichtzahlung gekündigt wurde - ist im Zeitalter gestiegener beruflicher Mobilität aber eigentlich nur noch bedingt aussagefähig, das haben die Auskunfteien aber noch nicht wirklich realisiert.

Das ist ein Indikator von vielen.

Häufige Umzüge sprechen häufig dafür, dass man den Job verloren hat bzw. den Job wechseln musste oder aktiv gewechselt hat. Das ist nicht immer der Grund aber eben häufig. Das wird dahingehend bewertet, dass hier jemand kein potentiell stabiles und regelmäßiges Einkommen nachweisen kann. Bzw. auch künftig dieses Verhalten an den Tag legen könnte, also auch künftig regelmäßige Einkommen ausfallen können bzw. Zahlungen dadurch ausfallen könnten.