Warum hat Hitler die Sowjetunion angegriffen obwohl er wuste wie hart der russische Winter ist?

5 Antworten

obwohl er wuste wie hart der russische Winter ist?

Nein, das wußte er nicht -- er glaubte in seiner Mythologie sogar über der Kälte Russlands zu stehen ("Herr des Feuers") und sie werde dann nicht so schlimm sein. So versorgte er die Truppen auch nicht mit Winterkleidung.

Herr Hi. bildete sich tatsächlich ein, über ein Feuer gebieten zu können, das seinen Kriegsschauplatz erwärmt.

Quelle: Ein Dokumentation, nicht das Internet.

Der Kampf gegen den Bolschewismus war von Anfang an das zweitwichtigste Ziel des Nationalsozialismus. Schon in "Mein Kampf" 1925/26 legte Hitler dieses Ziel fest: Lebensraum im Osten und Vernichtung des Bolschewismus durch einen Krieg.

Hitler wollte Anfangs nur die Wehrmacht "testen" (Fall Weiß - Polen) und eine gemeinsame Grenze mit den Sowjets schaffen, damit ein späterer Aufmarsch und Angriff möglich sein würde. Eigentlich waren die Verluste in Polen schon viel zu hoch um überhaupt mit weiteren Feldzügen fortzufahren, aber der übergeordnete Plan ging nunmal vor.

Zuerst mussten die westlichen Alliierten geschlagen werden, damit man den Rücken frei hatte für die eigentliche Mission: den Kampf gegen das bolschewistische Russland. Dazu war es nötig zunächst Dänemark und Norwegen zu besetzen, sonst hätten dort die Engländer Fuß gefasst. Dann ging es durch BENELUX nach Frankreich und eigentlich war der Plan auch nach England überzusetzen, doch die Luftüberlegenheit konnte nicht errungen werden.

Dann pfuschte Italien in Afrika, auf dem Balkan und in Griechenland, so dass die Wehrmacht dort zur Hilfe eilen musste - was den Krieg gegen Russland immer weiter nach hinten schob. Man war sich dessen bewusst, dass das Wetter für die Russen und gegen die Deutschen arbeiten würde.

Dennoch glaubte man, man könne die Sowjets ähnlich wie den Westen in einem Blitzkrieg besiegen ("Bis Weihnachten sind wir zu Hause"). Doch trotz der Anfangserfolge und großer siegreicher Kesselschlachten wendete sich im Dezember 41 vor Moskau das Blatt. Damit war der Krieg im Osten verloren und alles, was folgte, schob das unausweichliche Ende nur noch hinaus.

Woher ich das weiß:Hobby

Die Nationalsozialisten waren fest davon überzeugt den Krieg gegen wen auch immer zu gewinnen, denn Naivität, Beschränktheit und Fanatismus haben nicht nur bei Hitler sondern in sämtlichen Reihen dazu geführt das jeder Feind grundsätzlich unterschätzt; und die eigenen Möglichkeiten kolossal überschätzt wurden.

Ich würde das aber gerne im folgenden ein wenig vertiefen.

Hitlers Vorstellungen im Hinblick auf die Führung des Krieges gegen die Sowjetunion wichen von der Absicht des OKH ab, das den Hauptstoß gegen Moskau richten und die Vernichtung des Feindes im Zentrum seines Landes und seiner Macht vorschlug. Hitlers strategische Überlegungen resultierten primär aus politischen und kriegswirtschaftlichen Erwägungen. Er wollte die Entscheidung auf den Flügeln suchen, im Norden Leningrad nehmen, die Verbindung zu den befreundeten Finnen herstellen, die Herrschaft über die Ostsee gewinnen, den Nachschub für den linken Heeresflügel (über die Ostsee) und die linke Flanke des Ostheeres sichern und im Süden die Ukraine nehmen, die Rohstoffe nutzen, die Rüstungsstätten im Donezk-Gebiet für die Wehrmacht einspannen und schließlich die Erdölfelder des Kaukasus ausbeuten. Erst danach sollte Moskau, 1941 wichtiger als in den Kriegen, die Karl XII. von Schweden und Napoleon I. gegen Russland führten, genommen werden.

Zum Ende1942 hat Hitler keine strategischen Einfälle mehr, einen Kriegsplan gab es seitdem nur noch ansatzweise. Seit 1942 scheut Hitler militärische Risiken und jede bewegliche Operationsführung auf längere Sicht, er gibt, was nach Lage der Dinge gelegentlich nötig gewesen wäre eroberte Gebiete nicht freiwillig preis, entblößt Nebenkriegsschauplätze und Nebenfronten auch zugunsten entscheidender Kriegsschauplätze nicht und schiebt unangenehme Entscheidungen so lange wie nur irgend möglich hinaus, auch wenn es nötig ist, rasche Entscheidungen zu fällen.

Während er nach 1935 hektisch drängte, ist er jetzt übervorsichtig, starrsinnig, greisenhaft beharrlich und macht, wie Stalin 1941 vor Moskau, die Verteidigung jedes Quadratmeters Boden um jeden Preis zum alleinigen Prinzip seiner militärischen Führung . Der immer misstrauischer werdende Hitler trotz aller Erfahrungen wird zunehmend unbelehrbar. Vorschläge, gleichgültig woher sie kamen, erschienen ihm nicht mehr als Ergänzungen und Hilfen, sondern als Versuche, ihn sich zu unterwerfen. An seinem inzwischen beängstigend spürbar gewordenen Misstrauen und Argwohn, seinen immer häufiger auftretenden Wutanfällen und dem aggressiv rechthaberischen Starrsinn scheitern die meisten Militärs: alle Oberbefehlshaber des Heeres, von Hammerstein, von Fritsch und von Brauchitsch, sämtliche Chefs des Generalstabes des Heeres.

Hallo

Ich denke, weil Angriff manchmal die beste Verteidigung ist.

Ausserdem hat das ja andernorts, zB in Frankreich auch super funktioniert.

Und wie man gesehen hat, ist die Sowjetunion danach auch bis nach Deutschland vorgerückt.

LG

Weil er es eben vielleicht doch nicht so wusste und in seinem Grössenwahn dachte, dass der Arier alles übersteht, wenn er ein "echter" Arier ist.


Satiharu  10.01.2023, 14:04

Zählen denn die Russen nicht auch als Arier?

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SarahSchweiz  10.01.2023, 14:06
@Satiharu

Weil er Russland sonst nicht angegriffen, sondern darin einen Partner gesucht hätte. Hat er aber nicht. Offensichtlich sah er Russland als Feind an. Hätte er sie als Arier gesehen, wäre er ihnen wohl gesonnen gewesen.

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Satiharu  10.01.2023, 14:08
@SarahSchweiz

Kein guter Partner. Es war ein kommunistisches Regime, genau das, was sein Feindbild war.

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Satiharu  10.01.2023, 14:11
@SarahSchweiz

Wieso du meinst, Russen seien keine Arier. Ich weiss es nicht, ehrlich gesagt, aber für Hitler war noch viel Arier. Entnehme ich zumindest seinem Buche

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SarahSchweiz  10.01.2023, 14:13
@Satiharu

Mag sein - aber in "Mein Kampf" steht nichts davon, dass die Russen in diese Gruppe der Arier inkludiert werden sollen.

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Satiharu  10.01.2023, 14:16
@SarahSchweiz

Das kann sein, aber er zählt die ganze Kultur dazu, bzw diejenigen, die Kultur erschafften. Ich nehme an, er geht von Indogermanen aus, und dazu gehören auch die Russen.

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SarahSchweiz  10.01.2023, 14:16
@Satiharu

...dann hätte er sie nicht zum Feindbild erklärt. Ich klink mich hier aus. Das wird viel zu absurd.

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Satiharu  10.01.2023, 14:17
@SarahSchweiz

Der Kommunismus war sein Feind. Das kann man seinem Buch entnehmen (:

Hab einen schönen Tag

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