Warum hassen so viele Menschen die Mathematik?

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Mathe ist einzigartig! Kein Drum-Herum-Gerede, hier kommt es auf das Thema selbst an (mit kleinen Ausnahmen, wer wie welche Mathe-Grundlagen definiert), es gibt unendlich viel Tiefe, es ist logisch und nachvollziehbar, es bietet kreativen und logisch strukturiert denkenden Menschen außerordentlich viele Möglichkeiten bis hin zu konkreten Anwendungsfragen (Wirtschaft, Technik, Informatik, etc.), so dass man sich selbst den Abstraktionsgrad, in dem man seine Fähigkeiten und Herausforderung wählen kann, wenn man so weit vorgedrungen ist...


Zur eigentlichen Frage:

Das liegt m.E. daran, dass die Umwelt maßgeblichen Einfluss hat, dass Mathe gesellschaftlich als Hassthema akzeptiert und teilweise sogar gefördert wird. Bei den Eltern und älteren Geschwistern angefangen, über schlechte Schulerfahrungen mit leider schlechten Mathelehrern bleibt einem Schüler oft nix anderes übrig, als zu resignieren und diese Meinung selbst anzunehmen. Sich gegen die Vorurteile aufzulehnen kostet viel Kraft, Selbstbewusstsein und Geduld, was eben nicht jedermanns Stärke ist.

Ich jedenfalls versuche mein Umfeld davon zu überzeugen, dass Mathe nicht unerreichbar sein muss und freue mich über noch so winzige Erfolge darüber, dass Menschen mit Abneigung/Hass gegenüber Mathe trotzdem nicht die Schotten dicht machen sondern zuhören, wenn es um Mathe geht. Das ist schon mal ein kleiner Anfang.


zschwert2012  03.03.2013, 03:12

Hm, könnte auch an diesem kranken Schulsystem liegen, das Schüler zu sowas zwingt...!

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Wahrscheinlich ist deine Frage schon längst beantwortet,aber ich würde trotzdem gerne mal meine Meinung dazu sagen :) Viele "hassen" Mathe,weil sie nicht verstehen,wie die Aufgaben gerechnet werden sollen.Eigentlich liegt das Problem dann eher daran,dass die Schüler nicht wirklich selbstständig logisch denken können - so wie ich :P Wir können Lösungswege nachvollziehen und verstehen,aber selber welche herausfinden und sich selbst erdenken,das kriegen die meisten eben nicht hin. Natürlich kommt das Ganze auch auf den Lehrer an.Ist der Lehrer nett,hat gute Methoden und ist geduldig,sollte Mathe für die meisten nicht ein allzu großes Problem sein,aber meiner Meinung nach,liegt das Problem genau an dieser Stelle.Der Großteil der Mathematiker sind waschechte Realisten.Sie akzeptieren nur Fakten und Beweise.Nicht alle,aber der Großteil.Die Schüler können aber sehr kreativ sein und viele Ideen haben,doch in der Mathematik gibt es eben nur die eine Antwort.Entweder ist es richtig oder falsch.Nichts darüber,nichts dazwischen und nichts darunter.Das ist es,was die Mathematik für Schüler wie mich so trocken macht.

Ich hoffe,du verstehst was ich meine ;)

LG

Gediobadu


mathgeek007 
Fragesteller
 15.03.2011, 21:39

Gerade in der "richtigen" Mathematik ist Kreativität ein sehr großer Standfuß! Und es ist auch nicht so ganz richtig, dass es wirklich nur "eine" richtige Antwort auf eine mathematische Frage gibt. Aber die Schule legt das leider so aus.

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mathe ist schwer. wenn man die "schönheit" der mathematik nicht selbst erkennt und niemanden hat er sie einem zeigt, dann mag man sie eben nicht. (ist im grunde mit fast allen dingen so)


CaroAs  23.02.2011, 14:21

Da stimme ich Dir zu. Ich hatte einen tollen Mathelehrer und wer weiß, wie es gewesen wäre, wenn ich diesen Mathelehrer nicht gehabt hätte.

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Ich hatte in der Schule nie Spaß an der Mathematik, weil alles einfach heruntergerechnet werden konnte ohne größere Denkanstrengung oder Kreativität. Das hat natürlich sehr zur Langeweile beigetragen.

Ganz klar gab es auch immer einige, die alles komplizierter gemacht haben als es ist. Jenige waren ganz klar überfordert. Das nimmt auch den Spaß.

Ich finde das Menschen Oberflächlichkeiten Langweilen und die Mathematik, wie sie in der Schule dargestellt wird ist höchst oberflächlich.

Grüße an Alle.


Babbsi  23.02.2011, 14:25

Hattest du jemals Mathe in der Oberstufe?

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mathgeek007 
Fragesteller
 23.02.2011, 14:34

ja, deshalb habe ich Mathe in der Schule auch nie gemocht.

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Weil es bei vielen Menschen ganz einfach am Abstraktionsvermögen mangelt. Das ist meistens bedingt durch eine zu geringe Intelligenz. Darum verstehen viele die Mathematik einfach nicht und hassen sie deshalb. Man muss allerdings unterscheiden: Reden wir hier von Mathematik oder von Rechnen? Auf letzteres treffen meine Aussagen nur bedingt zu.

Sorry, dass ich das hier in dieser Härte sage, aber das ist meine Meinung. (Das soll auch bitte für niemanden vorwurfsvoll klingen)


AJay1  23.02.2011, 14:28

Meine Aussage ist übrigens auch auf mich selbst anwendbar: Ich mag Mathematik eigentlich sehr gerne. Bei der Hochschulmathematik ist das allerdings eher so eine Art Hassliebe. Hass immer, dann, wenn man mal wieder durch seine "abstraktiven" Grenzen ausgebremst wird, wodurch man sehr viel Zeit aufwenden muss, um sich das Thema doch irgendwie zu erschließen.

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mathgeek007 
Fragesteller
 23.02.2011, 14:32
@AJay1

Wenn ich von Mathematik rede, dann meine ich damit IMMER die "richtige", weil die "falsche" von mir dezent ignoriert wird :)

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AJay1  23.02.2011, 14:30

korrigiere "...bedingt durch eine zu geringe LOGISCHE INTELLIGENZ"

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CaroAs  23.02.2011, 15:48
@AJay1

Was ist deiner Meinung nach logische Intelligenz?

Ich glaube, dass die menschliche Intelligenz und das Abstraktionsvermögen nicht konstant oder linear gekoppelt/korreliert ist! Sicherlich gibt es Grenzen, ich habe ja ebenso meine Grenzen im Vorstellungsvermögen, aber meiner Meinung nach wird es nicht ausschließlich von der Intelligenz begrenzt, sondern von weiteren Faktoren wie Interesse, Geduld, Frustgrenze, Mangel an Zeit und Ruhe, Mangel an Wissen aus anderen Bereichen usw.

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AJay1  23.02.2011, 16:03
@CaroAs

Aus mangelndem Interesse beispielsweise entsteht aber kein Hass. Naja es gibt ja verschiedene Formen von Intelligenz. Soziale Intelligenz zum Beipspiel. Jemand, der in einem gewöhnlichen IQ-Test schlecht abschneidet kann dennoch eine hohe soziale Intelligenz aufweisen.

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mathgeek007 
Fragesteller
 23.02.2011, 16:03
@CaroAs

das kann ich bestätigen! Intelligenz allein macht noch keinen Mathematiker. Biss und Interesse sind die treibenden Kräfte.

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CaroAs  23.02.2011, 16:32
@AJay1

Nun, das habe ich so auch nicht formuliert. Ich bezog mich auf die Grenzen im Vorstellungs- bzw. Abstraktionsvermögen im Zusammenhang mit der Intelligenz und meine damit, dass dazu eben auch andere Faktoren eine Rolle spielen.

Ich glaube zudem, dass der besagte Hass eher ein umgebogener Frust ist, den man bei der Mathematik ja nicht persönlich rauslassen kann. Auch sonst kann man sich nicht direkt abreagieren und es einer Formel im übertragenen Sinne mal so richtig zeigen. Übrig bleibt ein frustrierter Mensch, der damit leben muss, also resigniert und Mathe abhakt...

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