Warum haben so viele Ärzte weibliche Arzthelferinnen?
Warum haben so viele Ärzte weibliche Arzthelferinnen? Woran liegt das? Warum gibt es so wenige Arzthelfer?
Ich war bei 18 Hausärzten und alle hatten nur weibliche Arzthelferinnen
10 Antworten
Ich war auch schon bei Ärztinnen die ebenfalls Arzthelferinnen haben. Und? Ich sehe dabei kein Problem. Es gibt auch Arzthelfer, Krankenpfleger, also nicht nur Krankenschwestern. Es hängt also nicht von einer festgefahrenen Vorstellung ab, sondern vielmehr davon, wer sich bei wem als was mit entsprechender Qualifikation beworben hat.
Vermutlich wegen der tradierten Rollenbilder, die hier immer noch vorherrschen. Und zum Teil wohl auch weil ein Großteil dieser Stellen im Teilzeitbereich stattfindet (wg. Kinderzeiten/ Haushaltsführung für die einkommensschwächere Person in der Partnerschaft).
Zum Teil liegt es vermutlich auch an dieser merkwürdigen Selbstbeschränkung von Frauen sich vor verantwortungsvolleren und damit auch stressigeren Positionen fernzuhalten. Meine Kinder hatten einige Mädels in den MINT-Klassen, die ohne Probleme Medizin oder Naturwissenschaften hätten studieren können und die dann ohne Not und Druck zu MTAs, Krankenschwestern und Erzieherinnen mutierten.
Die Frage wäre wirklich wieviel davon auf subtilen Rollendruck und wieviel auf natürliche Präferenzen zurückzuführen ist.
Die Gehälter finde ich eigentlich angemessen (ähnlich wie nicht-akademische Sachbearbeiter in der Industrie)...
Dann lass uns doch einfach anderer Meinung sein. Ich kenne den Job aus eigener Anschauung als Sanitäter bei der Bundeswehr und aus zweiter Hand über befreundete Ärzte (und nicht zuletzt als Patient).
Ja, das ist ok. Meine Ausbildung war ja auch 1975,,, jetzt gibt es sicher mehr Lohn. Ich habe den Beruf trotz des geringen Gehaltes geliebt, wahrscheinlich spielt da auch Idealismus mit herein
Und wie in jedem Job gibt es vermutlich eine riesige Bandbreite an Verantwortungen, die man je nach Arbeitgeber ausleben kann, muss oder darf :)
Ha, ja, da hast Du Recht, Ärzte sind schon eine besondere "Klientel" 😉
Das ist ein Beruf, der Idealismus benötigt, da die Bezahlung niedrig ist. Männer sind erfolgsorientierter und orientieren sich an lukrativeren Berufen.
Wozu brauch man hier Idealismus - mir ist da recht wenig untergekommen. Die Gehälter für medizinische Fachangestellte ohne besonder Zusatzquali finde ich eigentlich angemessen.
Typische Tarifgehälter:
- Berufseinsteiger 1.931,- EUR
- Nach 5 Jahren 2.097,- EUR
- Nach 9 Jahren 2.230,- EUR
- Nach 17 Jahren 2.537,- EUR
- Lehrjahr 150 DM, 2. Lehrjahr 250, 3. Lehrjahr 300 DM, soviel habe ich bekommen. Ab Berufsjahr 20 blieb die Vergütung des Tarifs stehen, bei 912 DM, später 1040 Euro.
Dann sind das Teilzeitjobs oder jemand muss völlig verzweifelt sein um sich dafür zu verdingen. Hier die offiziellen Zahlen zur Ausbildungsvergütung und wie ich sie von Bekannten auch kenne.
Diese Zahlen, genau wie die obigen sind übrigend die normalen Tarife, wer für weniger Arbeit hat vermutlich einen guten Grund, darf sich dann aber auch nicht beschweren...
§ 4
Ausbildungsvergütung Die Ausbildungsvergütung beträgt ab dem 01.04.2019
im 1. Jahr monatlich 865 Euro
im 2. Jahr monatlich 910 Euro
im 3. Jahr monatlich 960 Euro.
oha, da hat sich ja ordentlich was getan. Ich bekam auch Übertarif, aber heute sind die Verhandlungen schwer, die meisten Ärzte zahlen Tarif
Nein, wie Frauen im MINT-Bereich diskriminiert werden, trifft es Männer in sozialen Berufen.
„Von wegen Kuschelpädagogik: Männliche Studenten sind in der Erziehungswissenschaft häufig Opfer von Mobbing. In den 1970er-Jahren trug Melitta Walter lila Hosen und handgestrickte Schals. Die Feministin und Autorin riet Frauen jahrzehntelang, Interessengruppen zu bilden und sich gegen die Bevormundung durch Männer zu wehren. Irgendwann, das war im Jahr 2000, hielt Melitta Walter dann flammende Reden vor dem Münchner Schulreferat. Diesmal jedoch ging es nicht um die Benachteiligung der Frauen – sondern um die Diskriminierung von Männern in pädagogischen Berufen.“
„Laut Mobbing-Report der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin ist die Rate von Schikanen im Job im sozialen Bereich am größten. Die Mobber sind häufig Frauen, denn nach Angaben des Statistischen Bundesamtes arbeiten in der Sozialpädagogik, der Erziehung und der Kinderpflege insgesamt nur 2% Männer.“ [Focus Online, 17.08.2008: „Allein unter Frauen“]
„A study into lateral violence in nursing (Clow, Ricciardelli, & Bartfay, 2014) identified educational barriers, social isolation, sexism, suppression of male contributions to the field, and media portrayals of sexual deviance faced by men in the profession;“ [Robertson (2018)]
[Clow, Ricciardelli & Bartfay (2014): Attitudes and stereotypes of male and female nurses: The influence of social roles and ambivalent sexism. In: Canadian Journal of Behavioural Science, 46(3), 446–455]
ups, Robertson (2018) http://www.malestudies.org/assets/male-stigma-hawkeye.pdf
Es ist von jeher ein Frauenberuf. Außerdem sind die Gehälter alles andere als attraktiv.
Vermutlich eher ein weiblicher Beruf, wie Erzieherin z.B.
" Zum Teil liegt es vermutlich auch an dieser merkwürdigen Selbstbeschränkung von Frauen sich vor verantwortungsvolleren und damit auch stressigeren Positionen fernzuhalten. """ ich kenne kaum einen Beruf, indem mehr Verantwortung, Können, Wissen am Menschen ohne Studium herrscht. Da liegst Du falsch.