Warum haben manche Wähler der Partei die Grüne ein Problem mit Sahra Wagenknecht?
Ich habe an zwei unabhängigen Momenten mit Wählern der Grünen gesprochen und beide Male sind wir auf Sahra gekommen. Beide haben ähnlich giftig auf sie reagiert.
Ich kann ihr in vielem nicht zustimmen, aber sie repräsentiert die Armen und davor habe ich Respekt. Wie kann man sich die giftige Reaktion erklären?
8 Antworten
Ich bin Mitglied der Partei DIE LINKE - und für mich repräsentiert sie keineswegs die Armen.
Sie hatte mal Positionen die ich respektieren konnte, aber mittlerweile ist sie aus meiner Sicht einfach nur noch eine hemmungslose Selbstdarstellerin.
A: Sie veröffentlichte ihr Buch gegen die Linken praktisch direkt im Wahlkampf - das mag der Verleger als marketingtechnisch klug angesehen haben, als Autorin hätte sie da aber womöglich noch ein Wort mitreden können.
B: Sie weicht in vielen Punkten nicht einfach nur von der Linie der Partei ab (ich teile auch nicht vorbehaltlos alle Positionen die unsere Spitze vertritt), sondern positioniert sich mit einigen Äußerungen klar gegen die Partei.
C: Kaum war die neue Parteispitze gewählt, schon ätzte Frau Wagenknecht in der nächsten Talkshow und dem nächsten Interview gegen die getroffene Wahl. Respekt vor der Mehrheitsentscheidung sieht anders aus.
D: Ihre Äußerungen zu Corona und Impfungen hätte sich die Frau sonstwohin stecken können. Völlig resistent gegenüber Fakten, Zahlen und der allgemeinen Situation, hätte sie in Talkshows lieber den Mund gehalten.
E: Sie verdreht im Ukraine-Krieg die Tatsachen bis ins lächerliche und wirft "dem Westen" einen "Wirtschaftskrieg" gegen Russland vor - relativierend, wer in diesem Konflikt denn der tatsächliche Aggressor ist.
F: Ich arbeite viel bei uns an der Parteibasis und in meinem unmittelbaren Umfeld kenne ich keine Genossin und keinen Genossen, der Wagenknechts Positionen gutheißt.
Nach dem aktuellen "kleinen Parteitag" im Dezember 2022 wurde die "Leipziger Erklärung" veröffentlicht, mit der unsere Partei auf Distanz zu Wagenknecht geht - ohne das Kind jedoch beim Namen zu nennen.
Zu viele in der Partei fürchten sich vor dem Verlust von Wählerstimmen, wenn man Frau Wagenknecht vor die Tür setzt und ihr Personen wie Dagdelen und Ernst folgen - hier müsste man meiner Meinung nach einfach konsequenter sein.
Lieber eine "kleine Linke" ohne Aussicht auf bundesweitere Regierungsbeteiligung, als eine "schwache Linke", die sich nicht gegen solche Kräfte abgrenzt.
Die von ihr unterstütze "Aufstehen" Bewegung war nicht die von ihr erwünschte Massenbewegung und sollte sie ihre eigene Partei aufziehen wollen - bitteschön, die Tür ist offen und Reisende soll man nicht aufhalten.
Mir geht dieser innerparteiliche Versöhnungs- und Kuschelkurs gelinde gesagt auf den Sack.
Ich finde es persönlich gut, falls sich innerhalb der Partei gestritten wird.
Das ist praktisch Kennzeichen unserer Partei - weil wir viele verschiedene linke Strömungen versuchen gemeinsam an einen Tisch zu bringen.
Da gehört konstruktiver Diskurs einfach dazu - was von außen häufig als "Zerstrittenheit" missverstanden wird.
Laut Umfragen würde ca. die halbe Wählerschaft der Linken mit ihr ziehen sowie die Hälfte der AfD, falls sie eine eigene Partei gründen würde.
Wenn diese Umfragen so stimmen, dann ist es doch sehr bezeichnend, wenn Wagenknecht als "Sozialistin" und die AfD als "Nationalisten" sich zusammentun
Dann hätten wir "Nationalsozialismus" - und den braucht Deutschland nun wirklich nicht.
Soweit das Wortspiel.
Tatsächlich disqualifiziert es einen doch praktisch als vermeintlich "links" positionierte Person, wenn man Jubel von der AfD erhält.
Man sagt in der Musikbranche manchmal: "Jede Band hat die Fans, die sie verdient".
Wenn also eine nationalistisch-rechte Partei ihr zujubelt, sollte sie ihren Hut nehmen.
Kann es sein, dass sie weder der AfD noch Frau Wagenknecht zuhören? Komischerweise haben die beiden sehr populäre YouTube Kanäle auf denen man sich genau anhören kann was sie zu sagen haben.
Das ist bei den Grünen nicht der Fall.
Das ist zwar ein schönes Wortspiel, dass sie hier haben aber mit der Realität hat es wenig zu tun.
Kann es sein, dass sie weder der AfD noch Frau Wagenknecht zuhören?
Im Allgemeinen verschaffe ich mir zumindest einen gewissen Überblick - allerdings erfahre ich dabei nichts neues oder überzeugendes.
Darüber hinaus laufen sich die Parteien aktuell bereits für den Wahlkampf in Berlin warm, da wird noch mehr heiße Luft produziert als sonst.
Komischerweise haben die beiden sehr populäre YouTube Kanäle
Popularität sagt zunächst einmal nichts über die Wahrheit aus. Es gibt schließlich auch das Prinzip von Quantität statt Qualität.
Populismus zeichnet es aus, "der Menge" nach dem Mund zu reden, um Sympathien und Wählerstimmen einzufangen.
Wagenknecht und einige AfD-Mitglieder mögen geschickte Populisten sein, denen es gelingt, komplexe Sachverhalte so zu vereinfachen, dass sie auch "der Dumme" versteht.
Da sind dann eben "die Überfremdung", "die Flüchtlinge", "die NATO", der "Genderwahnsinn" oder die "Lifestyle-Linke" die alleinige Quelle des Bösen.
So einfach kann man es sich natürlich auch machen - das gibt viele Wähler, aber die intellektuelle Elite versammelt sich hinter solchen Heilsbringen vermutlich nicht (ja, auch Akademiker können von politischer Dummheit betroffen sein).
Ich bin zwar keine Grünenwählerin aber mit Frau Wagenknecht und Ihren unqualifizierten Äußerungen kann ich auch nichts anfangen. Das diese Frau die Armen representiert ist schon ein Witz, die Frau topedoerte in den letzten Jahren ihre eigene Partei bei jeder sich bietenden Gelegenheit . Biedert sich bei Rechten und anderen Wirrköpfen an und das nur um Ihre Bücher zu promotem mit denen diese stramme "antikapitalistin" reichlich Geld scheffelt, ebenso wie mit Ohren unzähligen TV auftritten in denen Sie zwar nichts sinn oder gehaltsvolles sagt aber immer schön provoziert. Damit hat diese RTL2 des Politcircuses es geschafft ein paar Millionen z scheffeln. Politische Arbeit hat sie hingegen nie geleistet, nie in Verantwortung gestanden.
Die Tussie brauche ich nicht und Deutschlad braucht die auch nicht.
Sie hat über 600000 Abos auf YouTube. Viele Leute hören ihr gerne zu. Das sollte man berücksichtigen.
Wenn man Abozahlen auf Youtube als Qualitätsmaßtab nimmt.Ich habe andere Maßstäbe.
Diese verwirrte Chantalle repräsentiert nichts anderes als Wahnsinn. Vor ein paar Jahren war sie eine passable Politikerin, aber mittlerweile sind bei ihr ein paar Nerven durchgebrannt. Sie vollkommen irrational, verblendet und steckt bei gewissen Leuten tieff im Arsch. Von Korrelation etc. hat sie ebenfalls noch nie was gehört.
Sie repräsentiert nicht die Armen. Sie steht halt sehr weit links, was für unseren Wohlstand und Lebensstandard nicht unbedingt von Vorteil ist.
Ich muss widersprechen. Auf ihrem Kanal spricht sie einige Themen an, die besonders die ärmeren Schichten betreffen.
Und ja sie steht sehr weit links.
Deswegen repräsentiert sie noch lange nicht die Armen...
Frau Wagenknecht, derzeit ohne jede Funktion in ihrer Partei, hat in erster Linie ein großes Problem mit den Grünen geäußert. Sie hält die Grünen für die gefährlichste Partei überhaupt. ihre Begründung ist lachhaft und wird auch von der eigenen Partei abgelehnt.
Frau Wagenknecht hat auch innerhalb ihrer eigenen Partei einen ganz erheblichen Widerspruch, ich kenne sehr viele Leute von der Linkspartei die Frau Wagenknecht am liebsten ausschließen wollen.
Applaus bekommt Frau Wagenknecht praktisch ausschließlich von rechtsgerichteten Kreisen und ihrer kleinen Gruppe um sevim Dagdelen
Die Grünen holen nicht alle Leute ab. Man muss einen gewissen Wohlstand haben, um sich deren Politik zu leisten. Armut ist das Thema von Frau Wagenknecht.
Ich möchte sie jetzt auch nicht groß verteidigen, ihre Politik ist mir zu links, aber ich muss ihr zustimmen, dass die Grünen zu wenig für die Armen tun.
Auch ich halte die "Grünen" für besonders gefährlich. Dabei war ich mal Mitglied der Partei und stehe dem Parteiprogramm von 1980 weitaus näher als die heutigen Grünen. Darum hassen sie mich, weil ich sie an ihren Verrat erinnere. Verrat an sozialen, ökologischen und pazifistischen Zielen. Das 4. Ziel - die Basisdemokratie - ist heute eh längst vergessen und wurde als erstes verraten.
Vielen Dank für die umfangreiche Antwort. Ich finde es persönlich gut, falls sich innerhalb der Partei gestritten wird.
Frau Wagenknecht findet auf YouTube einigen Rückhalt und äußert ihre Meinung klar. Ich stimme ihr auch nicht in allen Punkten zu, kann aber das Gesamtbild verstehen.
Laut Umfragen würde ca. die halbe Wählerschaft der Linken mit ihr ziehen sowie die Hälfte der AfD, falls sie eine eigene Partei gründen würde.
Persönlich wäre mir ein Bundestag ohne Linke und AfD, aber mit einer Wagenknecht Partei lieber.