Warum haben einige ein Problem damit, wenn man sich mit seinen Wurzeln identifiziert?

8 Antworten

Ich habe damit überhaupt kein Problem und hasse die kurzsichtige Integrationsdebatte, die immer verkennt, dass Menschen, die nicht willkommen sind, keine Chance auf Integration haben. Aber davon mal abgesehen: Jeder, der schon mal länger im Ausland gelebt hat – egal, ob hier geboren oder nicht – hat seine Wurzeln in mehreren Ländern. Und das ist auch gut so. Denn letztendlich zählt nicht die Staatsangehörigkeit, sondern, wie sich ein Mensch verhält und sein Leben gestaltet. Leider gibt es offenbar leider immer noch viele deutsche Staatsbürger, die autoritären Denkmustern anhängen und unfähig sind mit Vielfalt und Demokratie umzugehen. Das müssen wir dringend ändern.

Prinzipiell hat keiner ein Problem damit wenn du dich mit deiner familiären Kultur auch identifizierst. Das Problem ist dass viele sich aber abkapseln von der deutschen Gesellschaft, Parallelgesellschaften bilden und mit uns Deutschen dann nichts zu tun haben wollen. Das ist das womit eigentlich viele ein Problem haben. Wie du das machst kann ich nicht beurteilen weil ich dich nicht kenne aber es ist bei vielen halt genau dieser Punkt der halt viele stört.


tanztrainer1  13.05.2023, 22:46

Überlege doch mal, warum das manchmal passiert.

Wer merkt, dass er, obwohl er sich bemüht, sich zu integrieren, oder bereits bestens integriert ist, aber trotzdem nicht respektiert wird, da kann es durchaus passieren, dass jemand deshalb dann trotzig reagiert.

Und das kann ich durchaus verstehen.

Wie würdest Du denn darauf reagieren, wenn jemand zu Dir sagt, dass Du hier nichts zu suchen hättest, und man Dich abschieben müsste, obwohl Du die Sprachen einwandfrei beherrschst, schon Deine Eltern hier geboren und auch schon längst eingebürgert wurden. Und das nur, weil Du eben "undeutsch" aussiehst und/oder einen "undeutschen" Namen hast.

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RoyalT89486  14.05.2023, 00:29
@tanztrainer1

Das versagen sehe ich weniger bei den Asylanten , sondern in der Politik . Man schafft kein Klima der Integration . So wohl bei Ausländern aber auch bei den Einheimischen . Deswegen haben wir Parallelgesellschaften aber Gleichzeitig steigenden Rassismus. Auf beiden Seiten wird absolut falsch gehandelt.

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tanztrainer1  14.05.2023, 01:09
@RoyalT89486

Es ging doch schon los damit, dass man in den 1960ern gar nicht so recht wollte, dass sich Gastarbeiter überhaupt richtig integrieren.

Und dann muss man nur schauen, wo bis etwa 2010 die meisten Erstaufnahmeeinrichtungen und Asylbewerberheime lagen, meist jwd mit möglichst schlechter Anbindung an den ÖPNV.

Was auch oft vergessen wird: Anfang der 1990er gab es mal eine Verschärfung des Asylrechts. Erst ab etwa 2010 gab es nach und nach einige Erleichterungen. Bis etwa 2010 konnte ein Asylbewerber erst etwa nach 4 Jahren eine Arbeitserlaubnis bekommen*. Dann wurde die Wartezeit auf ein Jahr verkürzt.

Ab September 2014 gab es ein Pilotprojekt, durch das ein Asylbewerber schon drei Monate, nachdem ein Asylantrag gestellt worden war, eine Arbeitserlaubnis bewilligt bekommen konnte, und das im sonst etwas konservativeren Bayern. Das wurde dann aber nicht ganz so ab Januar 2015 eingeführt.

Sprachkurse wurden auch erst nur sehr zögerlich angeboten, höchstens gab es Kurse auf ehrenamtlicher Basis von privaten Initiativen.

* Das wusste leider unser Fußvolk allerdings nicht und beschimpft die Asylbewerber als "faule Säcke".

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RoyalT89486  14.05.2023, 01:18
@tanztrainer1

Einerseits richtig aber andererseits sehe ich auch einen großen Fehler darin, dass wir zu viele reinlassen, anstatt wir uns erstmal damit auseinandersetzen wenn wir da vor uns haben. Hat der einen Beruf gelernt? Passt der überhaupt zu uns? Verstehe mich nicht falsch ich habe so nichts gegen Flüchtlinge aber das unbegrenzte hineinlassen sehe ich als großen Fehler. Das muss europaweit besser verteilt werden. Ich bin absolut kein Freund der AFD aber ich sehe trotzdem unser Asylsystem eher kritisch. Auf zwei Seiten sehe ich es kritisch. Einerseits dass wir Integrationsunwillige Leute hier weiter bei uns beherbergen aber andererseits sehe ich es auch als kritisch dass wir immer noch am rechten Auge blind sind.

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tanztrainer1  24.05.2023, 15:42
@RoyalT89486

So viele haben wir aber echt nicht reingelassen, wie immer behauptet wird.

Bei einem Volk, das etwa 81,2 Mio. Einwohner hatte vor der "Krise", da sind die ca. 3,5 Mio. Flüchtlinge inklusive der Ukrainer gerade mal 4,3 %.

Dass man bei uns auf dem rechten Auge blind ist, sollte auffallen, wenn man bedenkt, wie man anfangs mit den Angehörigen der Opfer des NSU umgegangen ist.

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RoyalT89486  24.05.2023, 16:06
@tanztrainer1

Naja mein Problem ist weniger das Asyl an sich, sondern eher wie wir hier integrieren was halt wirklich nicht gut funktioniert. Da gebe ich nicht nur allein den Ausländern die Schuld, das funktioniert auf beiden Seiten oft nicht. Einerseits dass die Gesellschaft die nicht richtig in sich aufnimmt, andererseits dass die andere Seite also die Ausländer oft auch keinen Willen hat sich zu integrieren. Es treffen oft viele verschiedene Kulturen aufeinander und unsere Politik und unser Integrationssystem macht denen auch nicht genug klar dass eben unsere Kultur und unsere Regeln vorherrschen und vor allem unser Grundgesetz und dass sie zwar einerseits natürlich ihre Religionsfreiheit haben sollen aber ihre Kultur und Religion nicht über unseren Grundgesetz steht.

Definitiv sind wir blind am rechten Auge, das ist gar nicht abzustreiten. Es ist ein Zustand der mich absolut stört und dass die AFD so ein Zulauf hat finde ich absolut krank. Das macht mir persönlich sorgen.

Dennoch sehe ich es auch als großen Fehler an immer mehr Flüchtlinge auch nach Ostdeutschland hinzubringen bzw unterzubringen obwohl die Leute dort eindeutig zeigen dass Sie das nicht möchten bzw nicht in der Form und in der Höhe. Das soll nicht heißen dass man grundsätzlich immer auf das Genörgel hören muss aber man sollte auf einen gewissen Punkt finde ich auch mal kürzer treten damit und das auch einfach mal respektieren dass sie es nicht möchten und gucken wie man das anders machen könnte. Beispiel eine bessere Verteilung innerhalb Europas.

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Falls du das auf Rechte beziehst, ich bin es. Mir ist es egal, wie sehr sich jemand mit seinen Wurzeln identifiziert, aber ich finde, man sollte sie nicht öffentlich ausleben, es sei denn, man ist unter Gleichgesinnten. Ich finde, in einem fremden Land zu leben, hat etwas von einem neuen Betrieb, in dem man anfängt, da muss man auch erstmal sehen, wie die Dinge laufen und kann sich nicht gleich alles rausnehmen, oder drauf pochen, dass alles o sein muss, wie im Betrieb davor. Das begreifen aber viele nicht.

Kommt auf die Art an, wie man sowas in den Vordergrund schiebt. Am Ende ist es eh bedeutungslos.


Versuchsobjekte 
Fragesteller
 12.05.2023, 22:31

Da hast du recht. Ich habe kein Problem damit, einfach „nur“ als deutsch von anderen bezeichnet zu werden, obwohl ich anderer Meinung bezüglich meiner eigenen Identität bin. Macht keinen Sinn, sich so viele Gedanken zu machen, aber ich wollte wissen, warum manche so ticken.

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Mach das weiter so ,

verleugne nicht deine Herkunft!

dann bist du deutsch mit Wurzeln in …