Warum gibt es überhaupt noch Leute die arbeiten gehen?

9 Antworten

Warum gibt es überhaupt noch Leute die in Berufen arbeiten, wo man wenig verdient?

Weil es idealisten gibt die arbeiten wollen und nicht abhängig sein wollen. Für das Selbstwertgefühl, aus Überzeugung. Aber es gibt schon einen Grund wieso wir einerseits viele Arbeitslose haben, andererseits in vielen Helferbereichen (Reinigungskräfte, Erntehelfer, Gastronomie) enormer Personalmangel herrscht. Du hast sie aufgezählt, es lohnt sich eben nicht mehr zu arbeiten in diesen Berufen. Ist so, kann sich ja jeder selbst ausrechnen:

Eine Familie 2 Erwachsene, 2 Kinder (13-17) mit einer Warmmiete von 1000€ hat Anspruch auf Bürgergeld in Höhe von ca. 3300€. Das Medianeinkommen eines Vollzeitarbeitenden liegt hingegen bei 2500€... Sollte jeder merken dass hier irgendetwas nicht richtg sein kann....

Und Bürgergeld ist zwar nicht bedingungslos, die "Auflagen" sind aber lächerlich gering. Recht viel mehr als ab und an mal ne lieblose Bewerbung zu schreiben und zu Terminen zu erscheinend wird nicht gefordert.

ganzschnell00 
Fragesteller
 15.11.2023, 14:29

Aber wieso scheint das der Regierung egal zu sein?

Gerade diese Berufe sind doch für eine funktionierende Gesellschaft enorm wichtig.

Gerade mit immer mehr älteren Menschen. Wer arbeitet freiwillig als Pfleger, wenn man auch "sein leben chillen kann" und Bürgergeld beziehen kann?

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MertIs  15.11.2023, 14:30
@ganzschnell00
Aber wieso scheint das der Regierung egal zu sein?

Weil die Regierung, so mein Eindruck, nicht nach Logik oder Fakten geht sondern nach Ideologie. Politik ist eben ideologisch, nicht logisch...

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Na, ob der wirklich einen Migrationshintergrund hat, oder das Video nicht unter falscher Flagge eingestellt wurde um Ablehnung gegen Migranten zu schüren lasse ich jetzt mal dahingestellt.

Das Problem ist nicht das Bürgergeld, das Problem liegt in der Struktur unserer Arbeitswelt. Solange es Jobs gibt, in denen weniger verdient wird, als Bürgergeld bezahlt wird, werden auch viele Leute sich hinstellen und eben keine Arbeit aufnehmen. Warum auch? Sie wären dämlich wenn sie es machen würden.

Ich finde solche Ideen, wie Bürgergeld für X Monate (beispielsweise einen für jedes Jahr in angemeldeter Vollzeitarbeit) und danach dann eben gemeinnützige Arbeit - bei Weigerung oder Nichterscheinen die komplette Stütze gestrichen. Würde aufgrund der wohl zwangsweise folgenden Kündigungen auch die Wohnungsnot für den arbeitenden Teil der Gesellschaft abschwächen.

SoulHuntress  21.11.2023, 23:37

Einfach ALG1 solange, bis der (selbst eingezahlte) Steuerbetrag aufgebraucht ist. Danach dann deine Idee mit der Sozialarbeit. Wäre für alle Beteiligten das fairste...

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Du solltest den Menschen gegenüber, die regelmäßig arbeiten gehen, viel mehr Dankbarkeit und Respekt zeigen.

Würden wir alle samt aufhören zu arbeiten gäbe es kein Bürgergeld mehr, weil das wird mit Steuergeldern finanziert die wir erarbeiten. Fallen unsere Steuergelder weg bleibt dein Konto leer.

Eine Aufgabe zu haben hat was mit Ehrgeiz, Selbstachtung und der Fürsorge auch für andere zu tun. unser Sozialstaat kann nur funktionieren, wenn nicht jeder nur an sich selber selber denkt - genau aber ziehen vor allem junge, arbeitsfähige Bürgergeld -Bezieher durch.

Statt von Neid gegenüber uns Gutverdienern fast zu platzen solltest du bedenken, dass wir weit über 50 % unserer Steuern den Bürgergeld Empfängern eine finanzielle Absicherung gewährleisten. Dass wir zusätzlich nicht noch dreimal täglich zum füttern und durchwischen kommen ist wohl selbstverständlich. Wir erfüllen mit den Steuern unsere Pflicht und leisten unseren Beitrag zum Sozialstaat.

Wer mehr will und arbeitsfähig ist soll gefälligst was dafür tun. Das Bürgergeld steht auf sehr wackeligen Füßen, so wie es derzeit ist, wird es definitiv nicht bleiben.

Es ist nicht sicher, ob es in ein paar Jahren überhaupt noch Bürgergeld gibt. Die CDU möchte diese Regelung in der bisher bestehenden Form abschaffen (und die Chancen sind hoch, dass die nächste Bundesregierung von der Union geführt wird):

"Ziel müsse es sein, dass arbeitsfähige Menschen auch wirklich arbeiten müssten. "Wir müssen die Anreize zur Jobaufnahme erhöhen", sagte Linnemann weiter. "Jeder, der arbeiten kann und Sozialleistungen bezieht, muss nach spätestens sechs Monaten einen Job annehmen, ansonsten gemeinnützig arbeiten." "

https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/buergergeld-cdu-fdp-100.html

Jetzt übertreibst Du auf Grund der Medienbeiträge. Ein richtigen Shop zu finden mit längerer Auszeit ist sehr,sehr schwer. Sagt man die Wahrheit beim Bewerbungsgespräch zweifelt der Typ daran ob man es überhaupt noch schaft pünkktlich zur Arbeit zu kommen.War im Osten fast 2 Jahre politisch inhaftiert ,dort in der Haft war ich als Schlosser tätig. Hier war ich zu erlich und sagte das. " Tja Herr "X" können sie überhaupt noch ein Loch bohren? Zweifelte der Einstellungstyp an?Das war in Hamburg bei der Firma Kluxen. 1991 stellte sich heraus das diese Firma eine DDR Strohmann Firma war . Als in Wirklich keit Devisen in die DDR verschob.Was ist das Ergebniss? Minderwertigkeitsgefühle! So kam ich auf den Gedanken das sich mit Arbeitlosen Hilfe das Leben auch gelingt. Heute ist es das Bürgergeld Quasi.