Warum darf man im Theater nicht pfeifen?

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Laut wikipedia kommt das aus einer Zeit wo früher Lampen noch mti Öl und Gas betrieben wurden. Die haben dann gepfiffen wenn sie leer wurden und neu aufgefüllt werden mussten. Wenn also jemand im Theater Pfiff hat er die Technik nervös gemacht und es entstand Chaos.

Daher glauben die Leute bis heute noch, das Pfeifen auf der Bühne Unglück bringt.


ericemcee  02.07.2011, 08:29

das pfeifende, austretende gas konnte sich dann auch entzünden, so dass noch bis heute mit pfeifen Feuergefahr assoziiert wird. Einer von vielen Bühnenaberglauben, wie dass man nicht auf der Bühne essen darf, bei "Toi Toi Toi" nicht danke sagt usw.

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Also:

einige der User hier haben Deine Frage zum Teil schon recht gut beantwortet.

Hier nun meine Antwort auf das Thema "Pfeifen auf der Bühne/im Theater" (ich arbeite in einem Drei-Sparten-Haus in Deutschland seit etlichen Jahren):

-das Pfeifen auf der Bühne ist deshalb verpönnt, nicht gewünscht, "unhöflich", "verboten":

in den Anfangszeiten des Theaters, so wie man es heute kennt, wurde noch mit Gaslampen/-leuchten/-laternen die Szene ausgeleuchtet. Verlöschte eine Gaslaterne, strömte unverbranntes Gas aus, welche ein pfeifendes Geräusch verursachte.

Ein pfeifendes Geräusch (ähnlich dem Pfeifen eines pfeifenden Menschens), also Gasausströmen, bedeutete damals Gefahr; Gefahr für Leib und Leben (Gasexplosion; Abbrand des Theaters): Techniker und Künstler wußten, was dadurch alles passieren konnte (siehe oben).

Deshalb ist es heutzutage auch noch immer ein ungeschriebenes Gesetz auf deutschen Bühnen, daß man dort nicht pfeift. Das hat nichts mit Aberglauben zu tun, sondern mit alter Theatertradition (Theaterleute, Techniker sowie Künstler, sind eine eingeschworene Gemeinschaft; man kennt sich, weiß sich zu schätzen, steht zusammen).

Ich will noch kurz auf das "Toi, toi, toi" zu sprechen kommen: auf ein "Toi, toi, toi" antwortet man im Theater nicht mit einem "Danke"; das bringt Unglück und ist im Theater unhöflich und zeugt von Unverständnis. Die richtige Antwort darauf ist ein "Toi, toi, toi" (ohne große Worte davor); danach darf man alles Gute und eine tolle Premiere wünschen etc. Nachtrag zum "Toi, toi, toi": neben dem Zurufen dieser 3 Worte gibt es auch den Brauch, sich dreimal über die Schulter zu "spucken". Wenn, dann aber nur über die linke Schulter des Gegenübers.

Hier noch ein paar Sachen, welche man auf der Bühne nicht macht: -Essen und Trinken sind verboten -Privatgekleidet geht man nicht mit einem Mantel oder eine Jacke angezogen über eine Bühne (über den Arm gehängt ist/wäre es in Ordnung; aber besser nicht) -private Gepäckstücke (Koffer, Handtasche, Rucksäcke, Reisetasche etc.) sollten nicht über die Bühne getragen werden (das ist ein ganz grober Verstoß gegen den "Theater-Knigge") -generell gilt: jede Tätigkeit, welche nichts mit der "Bühne" zu tun hat, ist zu unterlassen/nicht gerne gesehen (private Führungen, Verkürzung der Wege von den Garderoben zum Bühneneingang, "einfach nur mal gucken", etc.)

Ich hoffe, daß ich etwas Licht in Deine Thematik "Theater und Aberglaube" gebracht zu haben.

Gott zum Gruß, Grossrauer

Aber natürlich ist das ein Theatergesetz, daß im Haus nicht gepfiffen werden darf!!!!!

Die gegebenen Erklärungen mit den pfeifenden Gaslampen und der Feuergefahr stimmen wohl auch.

Ebenso, daß auf der Bühne nicht (privat) gegessen und getrunken werden darf und keine (privaten) Hüte getragen werden dürfen.

Und in der Tat...NIE für ein ToiToiToi bedanken und immer dreimal über die LINKE Schulter spucken.

:)

Das hat damit zu tun, dass wenn das Stück schlecht war früher gepfiffen wurde bzw. das auch heute noch das Publikum manchmal tut.