Warum bestraft gott mich?

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Hallo Barbara

Erstmal finde ich es sehr schön, dass Du mit Gott redest. Aber schau mal... Gott ist doch keine Wunschbox. Er weiss schon was er tut. Und er hört Dich auch und er weiss ganz genau was du brauchst und was Dir gut tut. Du hast gebetet dass dein Grossvater nicht sterben soll. Aber schau doch mal... jeder Mensch muss nun mal sterben und Tiere genauso. Das gehört zum Leben dazu.

Alles hat seine Zeit und Gott hat auch einen Plan mit Dir vor! :-) Habe einfach vertrauen in Ihn. Er wird für Dich sorgen. Sag Danke für dass was du hast. Für deine gute Noten für deine Gesundheit für deine Familie. Wir haben so viel und wir vergessen oft dafür zu Danken, denn auch das ist alles ein Geschenk Gottes. Und wenn auch etwas mal nicht so läuft im Leben wie wir uns das vorstellen, er weiss was er tut und warum er es tut :-)

Ich hatte auch schon viele Momente im leben wo ich dachte, warum er das macht.... Und nach einer Gewissen Zeit wusste ich immer warum und es war auch immer gut so wie es gekommen ist :-)

liebe Grüsse und bleibe drann!

Gott hat dich lieb :-)


AsinusCalcandum  02.09.2021, 19:37

oder es gibt den knecht gar nicht, was viel wahrscheinlicher ist :D

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Nun Barbara, ich bin Vater von fünf Kindern und habe sehr viel mit weiteren Kindern zu tun gehabt. Und ich denke, ich bin sehr gut mit ihnen ausgekommen und wenn ich aus der Sicht eines Vaters zu Dir spreche, dann meine ich, dass Gott noch viel mehr Erfahrungswerte hat.

Das Wichtigste, was auch ich lernen musste, ist das Loslassen. Es ist schlimm, wenn man einen über alles geliebten Menschen oder ein Tier verlieren muss. Als man mir meine tote Katze brachte, ein wunderbares und hochintelligentes Tier und ich die blutige Spur auf der Straße sah, wie sie versuchte sich nach Hause zu schleifen, war es gut, dass ich den Täter nicht kannte. Ich hätte ihn umgebracht. Meinen letzen Hund brachte ich selbst zum Tierarzt, damit ihn dieser einschläfert, weil es für mich unmenschlich war dieses edle Tier immer mehr dahinsiechen zu sehen. Gott habe ich dabei nie einen Vorwurf gemacht.

Ich habe viel Liebes sehr plötzlich verloren. Ja, am Anfang ging es mir wie Dir. Aber ich habe dadurch gelernt wie wichtig es ist die Zeit zu genießen und auszunutzen, die man zusammen ist.

Ich fühle mich unendlich geliebt von ihm, obwohl ich so viel Hartes erlebt habe. Aber nur dadurch kann ich mit anderen mitfühlen, kann so vielen Menschen guten Rat geben. Nur dadurch kann ich das Leben unendlich genießen. Ich habe sechs Menschen verloren, die mir alles bedeutet haben, wurde selbst angeblich unheilbar krank. Wusste nicht, ob ich den nächsten Tag erlebe. 15 Jahre. Immer wenn es ging habe ich an Dingen gearbeitet, die ich weitermachen wollte, wenn ich gesund werden sollte. Oft verlor ich die Geduld. Aber welch wunderbare Dinge konnte ich vorbereiten, für die ich sonst keinen Kopf gehabt hätte. Und seit drei Jahren geht es mit mir aufwärts und ich fühle mich besser als jemals in meinem Leben. Und wenn es nicht passiert wäre, dann wäre ich voller Spannung auf die andere Seite des Lebens, so nenne ich das, gegangen.

Barbara, nicht Gott hat Dir die 2,4 gegeben, sonder Du selbst hast das geschafft. Wenn Du mit ihm sprichst, rezitiere keine Psalme, sondern sprich mit ihm, wie zu einem liebenden Vater/Mutter, zu dem/der Du Vertrauen hast. Als ich als junger Mensch nicht mehr weiter konnte und zu Gott sagte: "Ich bin, wie ich bin. Ich wäre gerne anders, aber ich weiß, dass ich mich auf die Dauer nicht verstellen kann. Wenn Du mich nicht so annehmen kannst, dann bin ich vielleicht für ewig verloren, aber ich kann nicht unehrlich sein." Und dann kam eine wunderbare Ruhe über mich und ich erfuhr, dass gerade das, was ich für meine Schwächen gehalten habe, meine Stärken sind.

Stell Dir das Drama vor, dass Du so viel Angst in Dir hast, dass Du es nicht einmal wagst die normalste Sache der Welt mit Deiner Mutter durchzusprechen. In meinem Roman "Parallelwelten" feiert ein Mädchen sogar das "Fest der erwachenden Frauenblüte" als sie ihre Periode bekommt.

Versuche nicht gut oder schlecht zu sein. Versuche einfach Du selbst zu sein. Mit all Deinen Vorzügen und mit all Deinen Nachteilen. Es sind doch die Ecken und Kanten, die einen Menschen liebenswert machen. Und wenn etwas aus Deinem Leben geht - gehen muss - dann ist Platz für noch etwas Schöneres und Liebenswerteres. Mach Dein Herz ganz frei und öffne es ganz weit und vergiß nie: Du kannst nie anders sein, als wie Gott Dich geschaffen hat. Also hab Dich ruhig mal so richtig lieb.

Unser aller Schöpfer, den Du Gott nennst, ist kein Kaufhaus in dem die Währung Gebete sind mit denen Wünsche eingekauft werden können. Wobei es sich in einem solchen Fall nicht um Gebete handelt. Es handelt sich schlicht um einen Tauschhandel. Ob der aber nun mit Geld oder einer anderen Währung durchgeführt wird spielt keine Rolle. Es spielt eine Rolle dass unser aller Schöpfer nicht käuflich und nicht manipulierbar ist.

Es macht Sinn sich mit den auf dieser Erde von unser aller Schöpfer festgelegten Regeln vertraut zu machen. Eine dieser Regeln lautet: Die Geburt wird vom Tot begleitet. Der Tot wiederum lehrt uns loszulassen. In Liebe loszulassen bestenfalls. Weiter bestenfalls einen Platz im Herzen für die nach Anderwelt Abberufenen frei zu machen und zu pflegen.

Eine weitere Regel lautet: Unser aller Schöpfer nimmt keinem Geschöpf die Arbeit ab.

Ich zitiere mal aus Wikipedia:

Neben das Motiv JHWHs als Hirten tritt im zweiten Teil des Psalmes ein zweites, weniger beachtetes Motiv: das JHWHs als Gastgeber. Beiden Motiven gemeinsam ist das unbedingte Vertrauen des Beters in den einen Gott, der den Menschen auf seinem Lebensweg mit all seinen Unwägbarkeiten behütet und begleitet.

Dir möchte ich empfehlen das Thema Vertrauen mal in den Vordergrund zu rücken. Ohne dabei zu vergessen die eigene Arbeit bestmöglich zu erledigen.

Du bist noch sehr jung. Manche Menschen wundern sich ihr Leben lang warum ihnen solche Wünsche wie Du sie hier nennst nicht erfüllt werden. Manche von ihnen nehmen diese Nichterfüllung als Beweis für die Nichtexistenz Gottes. Ich kann Dir aus eigener reicher Erfahrung schreiben, dass unser Schöpfer durchaus Wünsche erfüllt. In der Regel sind es nach meiner Erfahrung jene Wünsche die wir erfüllt brauchen und nicht jene von denen wir uns einbilden dass sie erfüllt werden. Zwischen Beiden, unserer Einbildung und unseren Bedürfnissen, liegen durchaus öfter mal Welten. Und Das ist absolut nicht zu unserem Schaden. Dessen sei versichert. :)

Trauer über den Tod eines Opas und eines Haustieres ist normal. Weißt du, dass es ein Trauerjahr gibt, für Angehörige? In diesem Jahr und darüber hinaus tragen manche Witwen schwarze Kleidung. Der Tod lässt sich durch nichts verhindern. Wenn du denkst, dass du den Todeszeitpunkt eines Menschen verhindern kannst, dann überschätzt du dich. Egal was du tust. Es ist unabänderlich. Für alle Dinge, die mit Leistung zu tun haben ist man immer selbst verantwortlich. Für das Verhalten auch. Ich denke, du kannst lernen, dass du für dein eigenes Leben später die Verantwortung selbst trägst. Auch wenn du betest, hängt es von deinem Tun ab, wie die Ergebnisse sind. Beten ist auch dazu da, um mit sich selbst ins Gericht zu gehen. Nachzuforschen, wo seine eigenen Fehler liegen. Nachzuspüren was man selbst tun kann. Um sich selbst und anderen ihre Fehler zu verzeihen. Dadurch, dass du betest wirst du keine bessere Behandlung von Gott oder anderen Menschen erfahren. Es liegt allein an dem, was du tust. Deswegen ist es unerheblich wie wann und wo oder ob andere Menschen beten. Du bekommst dadurch kein Recht auf bessere Behandlung. Aber du hast die Chance durch das Beten, dass du dich und andere besser verstehst. Beten kann auch bedeuten, nachzudenken.

Hallo BarbaraAAA! Deine Frage hat seit Jahrtausenden Menschen umgetrieben und beschäftigt. Woher kommt denn das ganze Leid in meinem Leben und das Leid in der ganzen Welt? Wie kann ein liebender Gott das alles untätig mit ansehen? Hat er denn überhaupt kein Herz mehr? Wo war er, als mir das und jenes Schlimme geschah? Liebe Fragestellerin, er war nie weit weg, auch wenn ich nix davon gespürt habe. Er hat versprochen, im dunkelsten Tal da zu sein,weil er sich freiwillig festgelegt hat,mich zu mögen. Lies weiterhin Psalmen und versuche andere zu treffen,die sich auch dafür interessieren.